Die neue Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie 

Die neue Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie 
Der Marineschiffbau gilt als eine der Schlüsseltechnologien / Foto: Bundeswehr/Nico Theska

Die Nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie (SVI-Strategie) verfolgt das Ziel, Frieden, Freiheit und Sicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die nationale sowie europäische Verteidigungsindustrie zu stärken. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen, wie der Rückkehr von Krieg nach Europa, hybriden Bedrohungen und Cyberangriffen, sowie der erhöhten Nachfrage nach militärischen Gütern, wird eine leistungsfähige und innovative Sicherheits- und Verteidigungsindustrie als unverzichtbar angesehen. Die Strategie strebt eine dynamische, skalierbare, innovative und resiliente Industrie an, die sowohl den Bedürfnissen der Bundeswehr als auch der zivilen Verteidigung gerecht wird.

Die Strategie adressiert zentrale Herausforderungen. Dazu zählen eine verschärfte Bedrohungslage, ökonomische Schwierigkeiten wie der massive Nachholbedarf bei Investitionen und die Abhängigkeit von globalen Lieferketten, komplexe regulatorische Vorgaben, die den Marktzugang erschweren, sowie die Notwendigkeit, Innovationen schneller und effektiver voranzutreiben. Gleichzeitig sollen Umwelt- und Naturschutzaspekte stärker berücksichtigt werden.

In mehreren Handlungsfeldern setzt die Bundesregierung an: Sicherheits- und verteidigungsrelevante Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Raumfahrt- und Quantentechnologien werden definiert und gezielt gefördert. Regulierungen sollen vereinfacht und bürokratische Hürden insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups abgebaut werden. Um die finanzielle Basis der Industrie zu stärken, werden verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten durch Kredite, Investitionsfonds und Exportförderung geprüft. Zudem wird dem Fachkräftemangel mit modernen Ausbildungs- und Arbeitsstrukturen begegnet. Auf internationaler Ebene soll die Zusammenarbeit innerhalb der EU und NATO intensiviert werden, um Produktionskapazitäten zu erhöhen, die Interoperabilität zu verbessern und gemeinsame Beschaffungsprojekte zu fördern.

Der Staat übernimmt dabei eine zentrale Rolle als Nachfrager und Ermöglicher, indem er transparente Planungs- und Beschaffungsprozesse etabliert, Lieferketten resilienter gestaltet und frühzeitig strategische Entscheidungen kommuniziert. Die Strategie legt großen Wert auf die europäische und transatlantische Dimension, um einen gemeinsamen Markt für Verteidigungsgüter und Dienstleistungen zu schaffen sowie eine enge Zusammenarbeit mit Partnernationen sicherzustellen.

Die Umsetzung der Strategie wird regelmäßig evaluiert und an aktuelle Entwicklungen angepasst. Durch Monitoring und Dialog mit der Industrie sollen die Maßnahmen kontinuierlich optimiert werden. Die SVI-Strategie versteht sich als Antwort auf die „Zeitenwende“ und zielt darauf ab, Deutschland und Europa sicherheitspolitisch widerstandsfähiger und technologisch souveräner zu machen.

Die Nationale Sicherheits- und Verteidigungsstrategie zum herunterladen:

Total
0
Shares
Total
0
Share