Deutschland und die Philippinen vereinbaren Militärabkommen

Deutschland und die Philippinen vereinbaren Militärabkommen
Foto: Bundeswehr / PIZ Marine

Erstmals besuchte ein deutscher Verteidigungsminister die Philippinen im Rahmen seiner Indo-Pazifik-Reise. In Manila traf Boris Pistorius seinen Amtskollegen Gilberto Teodoro. Beide Minister streben langfristige Kooperationen zwischen den Streitkräften und im Rüstungsbereich an. Dies umfasst Luftverteidigung, Küstenschutz, Beschaffungen von Transportflugzeugen und Ausbildungskooperationen. Geplant ist eine bilaterale Vereinbarung zur Vertiefung der Zusammenarbeit.

Die bilaterale Kooperation ist ein Signal an die Region und betont die Wichtigkeit der regelbasierten internationalen Ordnung. Pistorius unterstrich die Notwendigkeit, die Freiheit der Schifffahrt für alle Länder zu gewährleisten und die maritime Ordnung gemäß dem UN-Seerechtsübereinkommen (UNCLOS) zu stärken. Deutschland fordert alle Länder, einschließlich China, auf, sich an dieses Abkommen zu halten und setzt auf Deeskalation durch Dialog.

Anfang September wird die deutsche Marine Manila besuchen. Deutschland beteiligt sich zudem mit der Fregatte „Baden-Württemberg“ und dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ an multinationalen Marinemanövern und der Überwachung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea. Langfristig plant Deutschland eine kontinuierliche Präsenz in der indopazifischen Region.

Deutschland bewirbt sich auch um einen Beobachterstatus im erweiterten ASEAN-Format, unterstützt von den Philippinen. ASEAN bemüht sich um eine verbesserte Zusammenarbeit in Wirtschaft, Politik und Sicherheit.

Besondere Aufmerksamkeit widmet Pistorius der Lage im Südchinesischen Meer, wo China trotz eines gegenteiligen Urteils des Schiedsgerichtshofs in Den Haag Ansprüche erhebt. Die Philippinen, als betroffener Anrainerstaat, sind auf die Einhaltung des Völkerrechts angewiesen. Der Minister hob die Bedeutung der regelbasierten Ordnung hervor, angesichts der Provokationen und Zwischenfälle im Südchinesischen Meer. Neben China erheben auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Ansprüche im Südchinesischen Meer, weshalb ASEAN einen Verhaltenskodex anstrebt.

Total
0
Shares
Related Posts
Total
0
Share