Das Verteidigungsministerium rechnet wohl damit dieses Jahr noch rund 40 25-Millionen-Euro-Vorlagen durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages bringen zu können, so berichtet es cpm Defence Network. Angeblich hat man sich im Parlament bereits auf 24 Vorhaben geeinigt, die noch vor Ende dieses Jahres bewilligt werden sollen. Darunter die Beschaffung von Fregatten der Klasse F127 und weiteren U-Boote der Klasse 212 CD.
Die Fregatten der Klasse F127 sollen ab 2034 die Fregatten der Sachsen-Klasse ersetzen. Noch dieses Jahr soll die Beschaffung von mindestens vier F127 für 7,5 Milliarden Euro beschlossen werden. Möglicherweise könnten sogar acht F127 für 15 Milliarden Euro beschafft. Das wären zwei mehr als die Marine im März letzten Jahres veröffentlichtem „Zielbild Marine 2035+“ als Bedarf formuliert hat. Grund für die geplante Stückzahlerhöhung ist die angespannte sicherheitspolitische Lage und die Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Eine beschleunigte Beschaffung wäre zwar wünschenswert, ist laut Experten tendenziell aber eher unwahrscheinlich.
Neben der Beschaffung der Fregatte F127 sollen auch noch vier weitere U-Boote der Klasse 212 Common Design (CD) beschafft werden. Bisher wurden lediglich zwei dieser U-Boote als Ergänzung für die in Nutzung befindlichen U-Boote der Klasse 212 A für 2,79 Milliarden Euro beschafft. Sollten tatsächlich vier weitere U 212 CD beschafft werden würde die Marine künftig über insgesamt sechs dieser U-Boote verfügen. Damit wäre langfristig zumindest ein eins zu eins Ersatz der Klasse 212 A sichergestellt. Darüber hinaus würde man, mehr oder weniger, auch dem Bedarf der Marine entsprechen, der laut dem „Zielbild Marine 2035+“ bei sechs bis neun U 212 CD liegt. Die Beschaffung erfolgt in Kooperation mit Norwegen die bereits vier U-Boote bestellt haben und zwei weitere beschaffen wollen, also ebenfalls sechs Stück. Die Auslieferung an die Deutsche Marine ist ab 2032 geplant.
Die weiteren zu beschließenden 25-Millionen-Euro-Vorlagen sind bisher nicht bekannt. Sicher ist nur eins: Die Zeit drängt! Bis zum Jahresende gibt es nur noch drei Sitzungswochen. Es bleibt also abzuwarten, ob tatsächlich alle 24 / 40 Projekte beschlossen werden können. Bisher wurden dieses Jahr übrigens bereits 59 25-Millionen-Euro-Vorlagen beschlossen, ein Rekord!