In den vergangenen Jahren lag der Schwerpunkt der Logistik im internationalen Krisenmanagement auf stationären und langfristig eingesetzten Kräften, die unter geringer Bedrohungslage agierten. Mit der Neuausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung haben sich jedoch auch die Einsatzszenarien für die Logistik grundlegend verändert. Heutzutage müssen die Logistikkräfte deutlich mobiler und flexibler agieren, um weite Entfernungen zu verstreuten Fronttruppen zu überbrücken. Zudem geraten sie als Teil der Nachschub- und Versorgungskette zunehmend ins Visier potenzieller Gegner.
Aufgrund dieser veränderten Anforderungen haben die mobilen Logistiktruppen Konsequenzen gezogen: Seit dem 1. Oktober 2024 haben sie eine neue Struktur eingenommen. Die Logistikregimenter 1 und 4 wurden jeweils umorganisiert und ihnen sind nun jeweils ein schweres und zwei beziehungsweise drei leichte Logistikbataillone unterstellt. Das Logistikregiment 1 hat seinen Standort in der Clausewitz-Kaserne in Burg, Sachsen-Anhalt, während das Logistikregiment 4 in Volkach, Bayern, stationiert ist. Diese Umstrukturierung trägt wesentlich zur verbesserten Einsatzfähigkeit der Logistik bei, da die Einheiten damit besser auf die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung vorbereitet sind.
Im Zuge dieser Neuordnung wurden Führungsaufgaben und Aufgaben der Führungsgrundgebiete, die bisher in jedem Bataillon angesiedelt waren, auf die Regimenter übertragen. Dadurch konnten Doppelstrukturen abgebaut und eine schlankere, effizientere Struktur geschaffen werden. Wie Oberst Alexander Heinze, Kommandeur der mobilen Logistiktruppen, erklärt, konnten durch diese Umstellungen auch Personalressourcen freigesetzt werden, was die Stärkung der bestehenden Bataillone sowie die Aufstellung des neuen mobilen Logistikbataillons 471 ermöglichte.
Das siebte mobile Logistikbataillon 471 wurde am 26. September 2024 in Bad Fallingbostel, Niedersachsen, aufgestellt. Alle Umgliederungsmaßnahmen sollen bis zum 1. April 2025 abgeschlossen sein. Die Initiative für diese Umstrukturierung kam von der Streitkräftebasis der Bundeswehr, wobei besonders darauf geachtet wurde, die Maßnahmen ressourcenneutral umzusetzen, also ohne zusätzliche Dienstposten.
Mit dieser neuen Struktur, die rund vier Jahre nach dem Beschluss zur Umstellung umgesetzt wird, ist die Logistik der Bundeswehr nun kampffähig aufgestellt. Sie ist in der Lage, zwei Divisionen, die jeweils etwa 15.000 Soldatinnen und Soldaten umfassen, aktiv im Kampf zu unterstützen. Die schweren Logistikbataillone fungieren dabei als zentrale Umschlagspunkte bis zu 200 Kilometer hinter den Kampfverbänden, während die leichten Bataillone als vorgeschobene Knotenpunkte die bedarfsorientierte Verteilung von Nachschubgütern in die kämpfenden Einheiten übernehmen.
“Die Zielstruktur besteht somit aus:
– 1 Spezialpionierregiment
– 2 Logistikregimentern
– 1 Logistikbataillon 163 RSOM
– 8 mobilen Logistikbataillonen (davon 2 mal schwer und 6 mal leicht) plus 2 mobilen Logistikbataillonen, die ausschließlich mit Reservistinnen und Reservisten besetzt sind
Noch aufzustellen sind:
– 1 leichtes Logistikbataillon (abhängig von der Zuweisung von zusätzlichen Dienstposten durch das Verteidigungsministerium)
– 2 gekaderte leichte Logistikbataillone (Reserve)” (Bundeswehr, 2024).