Die Bundeswehr hat am 04. September in Todendorf das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM offiziell in Dienst gestellt, im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz. Insgesamt sechs Systeme sind bestellt, finanziert aus dem Sondervermögen der Bundeswehr. Knapp ein Jahr nach der Genehmigung durch den Haushaltsausschuss wurde das System bei der Flugabwehrraketengruppe 61 eingeführt.
Die Bundeswehr hat mit der Ausbildung des ersten Bedienpersonals die initiale Einsatzbereitschaft (IOC) erreicht, ein weiterer Meilenstein nach der Auslieferung der ersten Feuereinheit durch Diehl Defence im August. Seit Sommer 2023 betreiben Diehl und die Luftwaffe in Todendorf ein Ausbildungszentrum für IRIS-T SLM, das auch Teilnehmer anderer Nationen schult. An der Veranstaltung nahmen Vertreter mehrerer Länder der ‘European Sky Shield Initiative’ teil. Helmut Rauch, CEO von Diehl Defence, übergab symbolisch den Schlüssel des Systems an Volker Becker vom BAAINBw.
IRIS-T SLM ist ein bodengestütztes Luftverteidigungssystem, das gegen Bedrohungen wie Drohnen, Flugzeuge, Hubschrauber und Marschflugkörper eingesetzt wird. Jede Feuereinheit besteht aus einem Mittelbereichsradar mit einer Reichweite von bis zu 250 km und drei Startgeräten, die jeweils acht Lenkflugkörper mit einer Reichweite von 40 km abfeuern können. Die Komponenten werden von einem zentralen Gefechtsstand aus ferngesteuert und erfordern wenig Personal, was einen taktischen Vorteil darstellt. Das modulare System ist auf standardisierten 20-Fuß-ISO-Containerrahmen montiert, was einen schnellen Lufttransport ermöglicht.