Commander’s Intent – Marine soll bis 2029 kriegstüchtig werden

Commander’s Intent - Marine soll bis 2029 kriegstüchtig werden
Fregatte F 221 Hessen (re) fährt vor den Schiffen anderer Nationen während der Übung Northern Coasts 2023 in der Ostsee, am 18.09.2023. / Foto: Bundeswehr/Nico Theska

Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine, hat diese Woche auf der Historisch-Taktischen Tagung der Deutschen Marine seinen Commander’s Intent 2025 vorgestellt. Zuerst berichtete Augen geradeaus! davon. Schwerpunkt ist die Kriegstüchtigkeit bis 2029.

Die Deutsche Marine soll weiterhin konsequent auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) ausgerichtet werden. Handlungsleitend dabei ist der „Kurs Marine 2035+“. Hinzu kommt das Ziel der „maximalen Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft – bis spätestens 2029!“ Der Kernauftrag der Deutschen Marine bleibt unverändert die Sicherung der Nordflanke. Priorität haben hier die „bi- und multilateralen Kooperationen, insbesondere im Bereich U-Boot-Jagd“.

Um die operative Verfügbarkeit der eigenen Einheiten zu maximieren, sollen alle Instandsetzungsvorhaben und Modernisierungen mit Fokus 2028 – 2031 projektübergreifend überprüft werden. Weiterhin hat die Beschaffung ausreichender Munitionsvorräte, insbesondere von „Battle Decisive Munition” bis 2029 Priorität.

Die Reorganisation der Führungsorganisation, Strukturen und Prozesse der Marine soll dieses Jahr abgeschlossen werden. Bis März 2025 soll die Marine „die Führung der maritimen Internationalen Krisenmanagement Operationen” sicherstellen. Bis zum IV. Quartal 2025 soll die Commander Task Force Baltic (CTF Baltic) ihre volle Einsatzbereitschaft erreichen.

Eine weitere Priorität ist die Sicherung der eigenen Stützpunkte vor Sabotageaktionen. Als Reaktion auf die „verschärfte Sicherheitslage, insbesondere in der Ostsee“ will die Marine eine Bereitschaftseinheit Marine (BEM) sowie ein Bereitschaftsluftfahrzeug Marine (BLM) einführen. Das Seebataillon soll stärker auf den maritimen Jagdkampf ausgerichtet werden.

Auch will die Marine die Vorausstationierung von Munition und Ersatzteilen bei Alliierten vorantreiben. Darüber hinaus soll in Kiel eine „vorgeschobene Logistikbasis zur Versorgung eigener und verbündeter maritimer Kräfte“ eingerichtet und während der Übung „NORTHERN COASTS 2025“ erprobt werden.

Eine weitere Priorität ist das Gewinnen von neuem und das Halten von vorhandenem Personal. Hier will die Marine alle „Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Wehrdienstes bis Mitte 2025“ abschließen. Dieses Jahr soll auch eine „Perspektive Personal 2035+“ als Ergänzung zum „Kurs Marine 2035+“ erstellt werden. Darüber hinaus soll das Unteroffizierkorps gestärkt werden. Dazu soll ein „Leitbild Unteroffiziere“ durch Unteroffiziere erarbeitet werden. „Weiter ist die Überprüfung und Anpassung der Aus- und Weiterbildung unter Einbindung der UO noch 2025 abzuschließen.“

Aber auch technologische Innovationen wie z. B. Künstliche Intelligenz (KI) spielen eine zentrale Rolle. Die Marine will die Erschließung von KI in der Dimension See intensivieren und die Voraussetzungen für deren Nutzung zur Unterstützung von Operateuren sowie in der Ausbildung schaffen. Parallel dazu soll die Nutzung von „Wargaming“ für taktische und operative Planungen sowie Taktikentwicklung und Ausbildung ausgebaut werden.

Operational Experimentation (OPEX) bleibt entscheidend, insbesondere für das Projekt „Future Combat Surface System (FCSS)“, das 2025 stark vorangetrieben werden soll, um es vor 2029 operativ nutzbar zu machen. Die schnellere Einführung dieses und weiterer unbemannter Systeme sei „für die Abschreckungsfähigkeit und Modernisierung der Marine von zentraler Bedeutung“. Darüber hinaus soll „mit der Umsetzung des „Systemunterstützungszentrums F126″ bereits im I. Quartal 2025 begonnen“ werden.

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