Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat mit der Rheinmetall Electronics GmbH einen Rahmenvertrag zur Nachbeschaffung des Soldatensystems „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ (IdZ-ES) geschlossen. Der am 6. Februar unterzeichnete Vertrag stellt sowohl für Rheinmetall als auch für das BAAINBw die bisher größte Beschaffungsmaßnahme in diesem Bereich dar. Vorausgegangen war die Freigabe der erforderlichen Mittel durch den Haushaltsausschuss des Bundestages am 29. Januar 2025.
Der Rahmenvertrag hat ein maximales Volumen von 3,1 Milliarden Euro brutto und eine Laufzeit bis Ende 2030. Damit wird die Bundeswehr in die Lage versetzt, bis zu 368 Zugsysteme IdZ-ES zu bestellen. Zudem sind zahlreiche Optionen für die Beschaffung zusätzlicher Komponenten und Dienstleistungen vorgesehen. Im Zuge der Vertragsunterzeichnung werden die derzeit genutzten 68 IdZ-ES-Zugsysteme modernisiert und auf einen aktuellen digitalen Stand gebracht. Darüber hinaus erfolgt eine Festbeauftragung für weitere 24 Zugsysteme inklusive umfangreicher Peripherie. Die hierfür vorgesehene Summe beläuft sich auf rund 417 Millionen Euro brutto und wird im ersten Quartal 2025 gebucht.
Ein Zugsystem umfasst in der Regel 34 einzelne Soldatensysteme sowie eine umfassende Ausstattung mit Peripheriekomponenten. Dazu gehören erweiterte IT-Ausstattung, Optiken, Optroniken sowie Bekleidungs-, Schutz- und Trageausrüstung. Rheinmetall übernimmt als Generalunternehmer die Systemverantwortung und koordiniert die Leistungserbringung durch mehr als 30 Unterauftragnehmer.
Die Bundeswehr beschafft mit diesem Rahmenvertrag eine modernisierte Version des IdZ-ES, die sich an das bereits im System Panzergrenadier genutzte Soldatensystem IdZ-ES VJTF 2023 anlehnt. Der neue Konstruktionsstand „VJTF 2023 obsoleszenzbereinigt“ ersetzt technisch veraltete Komponenten und verbessert die Kommunikations- und Datenaustauschfähigkeit mit den gepanzerten Fahrzeugplattformen Boxer und Puma. Zudem wird die Integration in die Luftlandeplattform Caracal vorbereitet. Die überarbeitete Basis-Hardware der Soldatensysteme ermöglicht zudem eine Anbindung an den Informations- und Kommunikationsverbund „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ (D-LBO).