Am 14. März 2025 hat das Deutsche Heer in einem feierlichen Appell in Berlin die Verantwortung für die Heimatschutzkräfte vom Territorialen Führungskommando übernommen. Gleichzeitig wurde die neue Heimatschutzdivision (HSchDiv) ins Leben gerufen, die nun unter der Leitung des Heeres steht. Diese Neustrukturierung ist ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen Reform der Bundeswehr und soll deren Einsatzfähigkeit erheblich verbessern.
Die formelle Aufstellung der Heimatschutzdivision begann am 1. Januar 2025 mit der Einrichtung ihres Stabes in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin. Bereits am 13. Dezember 2024 wurde hierfür ein Aufstellungsstab ins Leben gerufen. Die HSchDiv ist nun die vierte Division des Heeres und untersteht Generalmajor Andreas Henne. Sie fasst alle bisherigen Heimatschutzkräfte der Bundeswehr unter einer zentralen Führung zusammen, um die Ausbildung zu optimieren, die Einsatzkoordination zu verbessern und die Reaktionsfähigkeit zu erhöhen.
Das Einsatzgebiet der Heimatschutzdivision beschränkt sich auf deutsches Staatsgebiet. Während das Feldheer im Verteidigungsfall hauptsächlich an der NATO-Ostflanke operiert, verbleibt die Heimatschutzdivision in Deutschland. Ihre Hauptaufgaben sind der Schutz des Landes, die Unterstützung ziviler Behörden sowie die Sicherung kritischer Infrastruktur. Dazu gehören unter anderem die Überwachung von Verkehrswegen und sonstigen kritischen Infrastrukturen, die Hilfeleistung bei Naturkatastrophen und anderen Notlagen gemäß Artikel 35 des Grundgesetzes, die Unterstützung verbündeter Streitkräfte im Rahmen des Host Nation Support sowie die enge Zusammenarbeit mit Polizei und Katastrophenschutz zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit.
Durch die einheitliche Führung der Heimatschutzkräfte soll deren Effizienz erheblich gesteigert werden. Während die Einheiten zuvor dezentral durch verschiedene Landeskommandos geleitet wurden, soll die neue Struktur eine koordinierte Steuerung, bessere Ausbildungsstandards und eine schnellere Reaktionsfähigkeit in Krisensituationen ermöglichen. Zudem wird die Kooperation mit dem Feldheer intensiviert, um Ressourcen gezielt einzusetzen und gemeinsame Einsätze effizienter zu gestalten. Die klare Trennung der Zuständigkeiten zwischen Feldheer und Heimatschutzdivision trägt dazu bei, die Einsatzplanung und Organisation zu optimieren.
Die Heimatschutzregimenter sind strategisch über das gesamte Bundesgebiet verteilt, um im Ernstfall eine schnelle Reaktion und umfassende Unterstützung sicherzustellen. Derzeit bestehen Standorte in Roth (Bayern), Münster (Nordrhein-Westfalen), Nienburg (Niedersachsen), Alt Duvenstedt (Schleswig-Holstein) und Gotha/Ohrdruf (Thüringen). Zum 1. April 2025 ist zudem die Aufstellung eines sechsten Regiments in Möckern/Altengrabow (Sachsen-Anhalt) vorgesehen.
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