Wiedereinführung der Wehrpflicht teurer als höhere Gehälter

Wiedereinführung der Wehrpflicht teurer als höhere Gehälter
Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Laut einer Analyse des ifo Instituts wäre es volkswirtschaftlich günstiger, mehr freiwillige Soldaten durch attraktivere – also höhere – Gehälter zu gewinnen, als die Wehrpflicht wieder einzuführen. Zwar könnte die Bundeswehr mit einer Rückkehr zur Wehrpflicht ihren Personalbedarf decken, dies würde jedoch erhebliche Kosten verursachen: Die Zahl der aktiven Soldaten ließe sich zwar um rund 195.000 steigern, allerdings kämen auf den Staat jährliche Ausgaben von rund 3,2 Milliarden Euro zu – und zusätzlich volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 17,1 Milliarden Euro.

Demgegenüber käme eine Erhöhung der Wehrdienstgehälter auf marktübliches Niveau den Staat zwar teurer zu stehen (7,7 Milliarden Euro jährlich), hätte aber deutlich geringere gesamtwirtschaftliche Kosten (9,4 Milliarden Euro). Der Grund: Bei der Wehrpflicht verzögert sich für viele junge Menschen der Einstieg in den Arbeitsmarkt, wodurch der Aufbau von Humankapital und Vermögen später beginnt – ein Effekt, der langfristige wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt.

Die Berechnungen gehen davon aus, dass – wie früher – ein Viertel eines Jahrgangs eingezogen würde. Eine höhere Einzugsquote oder ein größerer Bedarf an Freiwilligen würde die jeweiligen Kosten entsprechend erhöhen.

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