Strategic Defence Review 2025

Strategic Defence Review 2025
Foto: BAE Systems, OGL 3

Die Strategic Defence Review 2025 legt 62 Empfehlungen vor, die das Vereinigte Königreich binnen eines Jahrzehnts wieder kriegstüchtig machen sollen. Kernidee ist ein „NATO-First“-Ansatz: Planung, Ausbildung und Rüstungsentscheidungen werden künftig strikt an den Bündnisplänen ausgerichtet, während London zugleich nationale Optionen für rasche Vergeltung, widerstandsfähige Heimatschutzstrukturen und eine robuste Abschreckungskultur über alle Ressorts hinweg ausbaut .

Um technologisch Schritt zu halten, empfiehlt der Bericht die Gründung einer UK Defence Innovation-Agentur mit jährlich mindestens 400 Mio. £ Budget, ein dreistufiges Beschaffungsmodell (Großplattformen, modulare Upgrades, Rapid Exploitation) und die Verpflichtung, jedes Jahr mindestens zehn Prozent des Ausrüstungsbudgets in neue Technologien zu lenken. Die Leistungsfähigkeit soll mithilfe von Kennzahlen zu Lethalität, Produktivität und volkswirtschaftlichem Nutzen messbar werden .

Personell setzt die Review auf ein „One Defence“-Konzept: Die aktiven Truppenbestände dürfen nicht weiter sinken, die Reserve soll bei Finanzspielraum um 20 Prozent wachsen und die zivile Belegschaft des Verteidigungsministeriums bis 2030 um mindestens zehn Prozent schrumpfen. Parallel sollen automatisierte Prozesse ein Fünftel der Verwaltungsarbeit ersetzen, neue Einstiegspfade (etwa Militär-Gap-Years oder 30-Tage-Camps) die Rekrutierung verbreitern und eine gemeinsame digitale Ausbildungskette Regulars, Reserven und Zivilpersonal verbinden .

Für den Heimatschutz empfiehlt die Studie einen zweijährigen „National Security Dialogue“ mit der Bevölkerung, ein Defence Readiness Bill, das Reservemobilisierung und industrielle Aufrüstung rechtlich absichert, sowie die Reaktivierung des Strategischen Reservistenpools. Kritische Infrastruktur – etwa Unterseekabel – soll militärisch geschützt werden; gleichzeitig sollen die Kadettenverbände bis 2030 um 30 Prozent wachsen .

Im nuklearen Bereich fordert der Bericht zusätzliche 15 Mrd. £ für das nationale Atomprogramm, eine engere Verzahnung konventioneller und nuklearer Abschreckung (u. a. durch Langstrecken-Präzisionswaffen und Raketenabwehr) und halbjährliche Ministerreviews des sogenannten „National Endeavour“ .

Schließlich sollen Unterstützungsfunktionen modernisiert werden: Ein Sprint-Review der Defence Medical Services, Vorratsaufbau für MEDEVAC und C-BRN-Ressourcen sowie ein Infrastrukturplan mit mindestens sieben Milliarden Pfund für die Sanierung militärischer Unterkünfte und ein digitales Liegenschaftsmanagement zielen darauf, die Basisfähigkeit der Streitkräfte zu sichern .

Zusammengefasst verlangt die Review einen radikalen Umbau, der technologische Führerschaft, engere NATO-Integration, industrielle Schlagkraft und gesamtgesellschaftliche Resilienz miteinander verknüpft – damit Großbritannien ab 2035 glaubhaft abschrecken, kämpfen und siegen kann.

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