Dänemark führt ab 2026 die Wehrpflicht für Frauen ein und wird damit nach Schweden das zweite EU-Land mit einer geschlechterübergreifenden Wehrpflicht. Wie bisher wird dabei aber nur ein Teil jedes Jahrgangs eingezogen. Zudem wird der dänische Grundwehrdienst ab August 2026 von vier auf elf Monate verlängert.
Parallel dazu erhöht Dänemark sein Verteidigungsbudget deutlich: Für 2025 und 2026 sind zusätzlich 50 Mrd. DKK (ca. 6,7 Mrd. EUR) vorgesehen, gefolgt von jährlich 10 Mrd. DKK (rund 1,3 Mrd. EUR) bis 2033. Insgesamt beläuft sich das zusätzliche Budget damit auf 120 Mrd. DKK (ca. 16 Mrd. EUR), wobei weitere 50 Mrd. DKK politisch diskutiert werden.
In diesem Rahmen beschleunigt Dänemark die Aufstellung einer schweren Infanteriebrigade mit 4,7 Mrd. DKK (630 Mio. EUR) für u. a. zwei mechanisierte Infanteriekompanien, eine mechanisierte Pionierkompanie sowie neue Logistik- und Versorgungsfahrzeuge. Dänemark tritt außerdem der Multinational MRTT Unit bei und plant eine Investition von 7,4 Mrd. DKK (rund 1 Mrd. EUR) – was zwei zusätzlichen Airbus A330 MRTT entspricht.
Auf dem Luftwaffenstützpunkt Skalstrup wurde zudem ein neues Flugabwehrgeschwader aufgestellt. Die Auswahl und Beschaffung von je einem Luftverteidigungssystem für kurze/mittlere und große Reichweiten ist für 2025 vorgesehen – als Favoriten gelten SAMP/T NG und NASAMS.
Auch die Marine wird ausgebaut: Vier neue Flugabwehrfregatten sollen beschafft werden, während die drei Schiffe der Iver-Huitfeldt-Klasse zu Mehrzweckfregatten umgerüstet werden. Der Schwerpunkt der beiden Fregatten der Absalon-Klasse soll weiterhin auf der U-Boot-Jagd liegen. Damit könnte die dänische Marine künftig über insgesamt neun Fregatten verfügen. Auch die Beschaffung von U-Booten steht zur Diskussion.
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