Am 4. März 2025 trafen sich Vertreter der Ostsee-Anrainerstaaten, der NATO und der EU in Berlin zu einem Workshop zur maritimen Sicherheit. Im Fokus stand die Umsetzung eines regionalen Hubs zum Schutz kritischer Unterwasser-Infrastruktur in der Ostsee.
Hintergrund ist eine Serie mutmaßlich durch die russische Schattenflotte verursachte Sabotageakte, darunter die Beschädigung des Stromkabels „EstLink 2“ zwischen Finnland und Estland Ende 2024. Als Reaktion darauf beschlossen die Ostsee-Staaten auf dem NATO-Sondergipfel in Helsinki verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Die NATO startete die Mission „Baltic Sentry“, und Deutschland sowie Norwegen schlugen die Einrichtung von fünf regionalen „Critical Undersea Infrastructure Hubs“ (CUI-Hubs) vor. Deutschland will dabei die Verantwortung für die Ostsee übernehmen.
In Berlin arbeiteten Experten an der Umsetzung der Gipfelbeschlüsse. Diskutiert wurden Maßnahmen wie ein Echtzeit-Lagebild der Unterwasser-Infrastruktur, der Einsatz autonomer Überwachungssysteme sowie die Koordination zwischen militärischen und zivilen Akteuren. Arbeitsgruppen erarbeiteten eine Roadmap für den Ostsee-Hub, entwickelten Strategien zur besseren Vernetzung von Sensoren und evaluierten Drohnen-Technologien zur Überwachung. Zudem wurde der rechtliche Rahmen für Maßnahmen gegen Sabotageakte geprüft.
Zentrales Ergebnis des Treffens: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Anrainerstaaten, Sicherheitsbehörden, Betreibern und Industrie ist essenziell, um hybride Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Die erarbeiteten Konzepte sollen beim NATO-Gipfel in Den Haag im Juni 2025 vorgestellt werden.
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