Sabotageakte gegen kritische Unterwasserinfrastrukturen in der Ostsee haben zugenommen und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Stabilität und Sicherheit der Region dar. Nun reagiert die NATO und hat die Mission „Baltic Sentry“ ins Leben gerufen. Diese soll durch eine verstärkte Präsenz in der Ostsee potenzielle Angreifer abschrecken und die Reaktionsfähigkeit auf neue “Vorfälle” verbessern.
Unterseekabel, Pipelines und Stromleitungen sind essenziell für die globale Datenübertragung und Energieversorgung, aber zunehmend Angriffen ausgesetzt. Verteidigungsminister Boris Pistorius betont, dass hybride Angriffe auf diese Infrastruktur nicht geduldet werden. Die Mission zielt darauf ab, ein umfassendes Lagebild im Ostseeraum zu erstellen, Hinweise auf Sabotageakte zu verknüpfen und künftige Angriffe zu verhindern.
„Baltic Sentry“ ist Teil der NATO-Initiative „enhanced Vigilance Activities“. Deutschland plant einen großen Beitrag zu der Mission zu leisten. Dazu könnten Korvetten, Minenjagdboote, Seefernaufklärer, Kampfflugzeuge und Kapazitäten des Cyber- und Informationsraums zählen. Die genaue Ausgestaltung wird derzeit mit der NATO abgestimmt.
Das Operative Führungskommando der Bundeswehr in Berlin und Schwielowsee übernimmt die nationale Koordination der deutschen Beiträge. Unterstützt wird dies durch das „Commander Task Force Baltic“-Hauptquartier in Rostock, das internationale Übungen plant, Lagebilder erstellt und Operationen führt.