Deutschland und Norwegen haben vereinbart, die Sicherheit der kritischen Unterwasserinfrastruktur der NATO zu stärken und schlagen die Einrichtung von fünf regionalen Überwachungszentren vor. Dies wurde am Rande des NATO-Verteidigungsministertreffens in Brüssel von den Verteidigungsministern beider Länder, Bjørn Arild Gram und Boris Pistorius, beschlossen. Die Minister unterzeichneten eine Erklärung, die den Schutz der Unterwasserinfrastruktur in NATO-Seegebieten wie dem Atlantik, dem Schwarzen Meer und der Ostsee verbessern soll.
Bereits im November 2022 hatten Bundeskanzler Scholz und der norwegische Ministerpräsident eine Initiative zum Schutz dieser Infrastruktur vorgelegt, die nun weiter ausgebaut wird. Hybride Angriffe auf Unterwasserkabel und -pipelines stellen eine Bedrohung für die Energieversorgung und Kommunikation dar, weshalb die Zusammenarbeit intensiviert werden muss. Die NATO hat bereits ein Zentrum zur Überwachung kritischer Unterwasserinfrastruktur (CUI) eingerichtet, das den Schutz tausender Kilometer Unterwasserkabel gewährleistet.
Norwegen und Deutschland schlagen zusätzlich die Schaffung von fünf regionalen „CUI Hubs“ vor, für die Seegebiete: Ostsee, Nordsee, Atlantik, Mittelmeer und Schwarzes Meer. Diese Hubs sollen die Überwachung verbessern und regionale Expertise einbringen. Norwegen bietet an, einen Hub im Hohen Norden zu leiten, während Deutschland die Verantwortung für die Ostsee übernehmen will. Die Hubs sollen verdächtige Aktivitäten frühzeitig erkennen und zur Abschreckung beitragen.