Die Slowakei plant die Beschaffung von 104 neuen Kampfpanzern als Ersatz für die aktuell in Nutzung befindlichen 30 T-72M1 und 15 Leopard 2A4. Favorit für dieses Vorhaben war lange Zeit der deutsche Leopard 2 A8. Nun hat die slowakische Zeitung Denník N berichtet, dass sich das slowakische Verteidigungsministerium gegen den Leopard 2 A8 und für den CV90120 von BAE Systems Hägglunds entschieden hat.
Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren aber nicht etwa die Fähigkeiten, sondern vor allem die Kosten. Der Stückpreis eines Leopard 2 A8 liegt bei rund 25 Millionen Euro und würde damit das vorgesehene Budget sprengen, so der slowakische Verteidigungsminister Robert Kalinak. Stattdessen plant die Slowakei nun die Beschaffung des CV90120, der wohl deutlich günstiger ist.
Für das Vorhaben ist ein Budget von circa zwei Milliarden Euro vorgesehen. Neben dem bereits vorhandenen Panzerbataillon soll ein weiteres Bataillon aufgestellt werden. Beide Panzerbataillone sollen über je 52 Kampfpanzer verfügen. Zusammen mit den 152 bestellten CV90-Schützenpanzern wird die Slowakei künftig über eine leistungsstarke Panzertruppe verfügen. Da sowohl Kampf- als auch Schützenpanzer auf der gleichen Plattform basieren, dürften sich Vorteile bei Ausbildung, Wartung und Instandhaltung ergeben.
Auch wenn der CV90120 kaum an die Leistungsfähigkeit eines Leopard 2 A8 herankommen dürfte, könnte die Beschaffung durchaus Sinn ergeben. Klassische Panzerduelle sind im Ukraine-Krieg recht selten zu beobachten. Kampfpanzer werden dort vor allem zur direkten und teils sogar indirekten Feuerunterstützung für die Infanterie eingesetzt. Dafür sollte der CV90120 mehr als geeignet sein.