Die Schweiz ist der von Deutschland initiierten European Sky Shield Initiative (ESSI) als 15. Mitglied beigetreten. Am 17. Oktober unterzeichnete der Schweizer Rüstungschef Urs Loher das Memorandum of Understanding (MoU) sowie eine unilaterale Beitrittserklärung, nachdem die ESSI-Mitgliedsländer dem Beitritt zugestimmt hatten.
Durch die Teilnahme an ESSI erweitert die Schweiz ihre internationalen Kooperationsmöglichkeiten, insbesondere in den Bereichen Beschaffung, Ausbildung und Logistik der bodengestützten Luftverteidigung (Bodluv). Das MoU legt die allgemeinen Bedingungen für die gemeinsame Beschaffung von Bodluv-Systemen fest. Die Schweiz kann im Rahmen des MoU für spezifische Projekte und Programme separate Vereinbarungen treffen, wobei der Fokus derzeit auf der Luftverteidigung mittlerer Reichweite liegt. Hier steht nur noch Diehl Defence mit dem Iris-T SLM-System im Wettbewerb.
Zukünftige Kooperationen im Bereich der kurz- und weitreichende Luftverteidigung sind ebenfalls geplant, wobei die Schweiz für die weitreichende Luftverteidigung bereits das US-System Patriot ausgewählt hat.
Die Unterzeichnung des MoU verpflichtet die Schweiz zu nichts. Sie bleibt frei in der Entscheidung, wie und in welchem Umfang sie sich an ESSI beteiligt. In ihrer Beitrittserklärung betonte die Schweiz erneut ihre Neutralitätsvorbehalte und kann sich bei Konflikten aus der Kooperation zurückziehen.