Helsing stellt autonomes System zur Unterwasseraufklärung vor

Helsing stellt autonomes System zur Unterwasseraufklärung vor
Foto: Helsing

Helsing hat eine neue Lösung für die Unterwasseraufklärung vorgestellt, die aus der KI‑Plattform Lura und dem autonomen Unterwassergleiter SG‑1 Fathom besteht. Lura basiert auf einem groß angelegten akustischen neuronalen Netz, das ähnlich wie Sprachmodelle arbeitet, jedoch speziell darauf trainiert ist, die von Schiffen und U‑Booten erzeugten Geräusche auszuwerten. Das System registriert akustische Signaturen, die etwa zehnmal leiser sind, als bisherige KI‑Ansätze verarbeiten konnten, und kann selbst Einheiten derselben Schiffs‑ oder U‑Boot‑Klasse voneinander unterscheiden. Die automatische Auswertung läuft laut Hersteller bis zu vierzigmal schneller ab als bei menschlichen Sonarbedienern.

Als Trägerplattform dient der SG‑1 Fathom, ein torpedoförmiger Gleiter, der ohne externen Antrieb wochenlang durch unterschiedliche Wasserschichten gleitet und so Energie spart. Ein einzelnes Fahrzeug kann bis zu drei Monate lang patrouillieren. Mehrere hundert dieser Gleiter lassen sich gleichzeitig in einem Einsatzgebiet ausbringen; jede Einheit verarbeitet die Sensordaten an Bord mit Lura und meldet erkannte Objekte nahezu in Echtzeit an eine Leitstelle. Dort genügt ein Operator, um die gesamte Flotte zu überwachen. Nach Angaben des Unternehmens entstehen dabei nur rund ein Zehntel der Kosten, die für bemannte U‑Boote üblich sind.

Die Kombination aus Lura und SG‑1 Fathom ist für den raschen Einsatz in strategisch wichtigen Gewässern wie Nord‑ und Ostsee, im Nordatlantik oder im Indopazifik vorgesehen. Durch die verteilte, mobile Sensorik entsteht ein engmaschiges akustisches Lagebild, das herkömmliche stationäre Sonarnetze oder sporadische Patrouillen ergänzen und in Teilen ersetzen soll.

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