Am 13. Januar 2025 wurde die erste von 54 RCH 155 an die Ukraine übergeben. Die Übergabe fand in Kassel beim Rüstungsunternehmen KNDS Deutschland statt. Bis zum Ende des Jahres sollen noch fünf weitere RCH 155 an die Ukraine ausgeliefert werden. Finanziert wird das Ganze über die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung (Einzelplan 60). Bis 2028/2029 sollen alle 54 RCH 155 an die Ukraine ausgeliefert sein. Genug für drei Artilleriebataillone.
Neben der RCH 155 verfügen die ukrainischen Streitkräfte bereits seit längerem über ein weiteres leistungsfähiges Rohrartilleriesystem aus Deutschland, die PzH 2000. Bisher wurden insgesamt 36 PzH 2000 an die Ukraine geliefert, davon 25 von Deutschland. Ab Mitte 2027 wird die Ukraine darüber hinaus 18 weitere fabrikneue PzH 2000 erhalten. Bis 2029 wird die Ukraine somit über 108 leistungsfähige, deutsche Rohrartilleriesysteme verfügen. Genug um sechs Artilleriebataillone auszustatten.
Neben der Ukraine werden auch Deutschland und Großbritannien die RCH 155 beschaffen. Das Deutsche Heer hat einen Bedarf nach 168 dieser Radhaubitzen. Der Bedarf der British Army liegt laut Nicholas Drummond bei 96 Systemen. Aufgrund knapper Haushaltsmittel plant die Bundesregierung vorerst jedoch nur 80 RCH 155 für rund 2 Milliarden Euro zu beschaffen. Die Finanzierung soll noch über das Sondervermögen der Bundeswehr erfolgen. Noch dieses Jahr soll der Haushaltsausschuss seine Zustimmung geben und die Beschaffung eingeleitet werden.