Erneute Sabotage an einem deutschen Kriegsschiff

Erneute Sabotage an einem deutschen Kriegsschiff
Minenjagdboot „Datteln“ / Foto: Bundeswehr / PIZ Marine

Während eines Werftaufenthalts eines Minenjagdboots der Marine in der Tamsen-Werft in Rostock haben Unbekannte mehrere Kabelbäume des Kriegsschiffs durchtrennt. Nach Informationen des SPIEGEL ermittelt die Staatsanwaltschaft Rostock nun wegen des Verdachts der Sabotage. Ein Sprecher der Behörde bestätigte, dass ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, wollte aufgrund der laufenden Ermittlungen und des sicherheitsrelevanten Hintergrunds jedoch keine weiteren Details nennen. Experten schließen einen versuchten Kabeldiebstahl aus, weshalb ein Sabotageakt vermutet wird. Die Tamsen-Werft, die regelmäßig Schiffe der Marine und der Bundespolizei überholt, hatte Ende Januar noch die erfolgreiche Instandsetzung des Minenjagdboots »Homburg« verkündet.

Der Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern ist bereits der zweite Sabotageverdacht bei der Marine innerhalb kurzer Zeit: Ende des vergangenen Jahres hatten Unbekannte offenbar versucht, die Korvette »Emden« zu sabotieren, indem sie Dutzende Kilogramm Metallspäne in den Antrieb kippten. Wäre der Sabotageversuch nicht rechtzeitig entdeckt worden, hätten die Späne beim Betrieb des Schiffes massive Schäden verursacht. Marineinspekteur Jan Christian Kaack bestätigte kürzlich, dass es in den letzten Monaten mehrere Verdachtsfälle von Sabotageversuchen bei Werftaufenthalten von Marineschiffen gab. Zudem berichtete er von Versuchen, in Marinestandorte einzudringen, sowie von »Anbahnungsversuchen« Unbekannter, Marineangehörige in Uniform außerhalb der Liegenschaften als Informanten anzuwerben. Aufgrund der Vorfälle wurden die Sicherheitsmaßnahmen bei Werftaufenthalten von Kriegsschiffen erhöht.

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