Deutschland rüstet massiv auf – 260.000 aktive Soldaten & über 4.000 Gefechtsfahrzeuge

Deutschland rüstet massiv auf - 260.000 aktive Soldaten & über 4.000 Gefechtsfahrzeuge
Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Die Bundeswehr soll zur Erfüllung der neuen NATO-Fähigkeitsziele massiv aufgerüstet werden. Im Gespräch sind bis zu 80.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten sowie über 4.000 neue Gefechtsfahrzeuge unterschiedlicher Typen.

Die aktive Truppenstärke soll von aktuell rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten um ca. 80.000 Männer und Frauen auf bis zu 260.000 anwachsen. Hinzu kommen sollen rund 200.000 Reservistinnen und Reservisten für einen geplanten Verteidigungsumfang von 460.000 Soldatinnen und Soldaten. Realisiert werden sollen diese neuen Personalziele mittels des „Neuen Wehrdienstes“.

Dieser setzt zunächst auf Freiwilligkeit, sollten die Personalziele jedoch nicht erreicht werden, soll eine Pflicht greifen. Das Gesetz für den neuen Wehrdienst soll im August im Kabinett beraten werden und ab Ende des Jahres in Kraft treten. Somit könnten ab Frühsommer 2026 die ersten Rekrutinnen und Rekruten im Rahmen des „Neuen Wehrdienstes“ ausgebildet werden.

Neben wesentlich mehr Personal soll die Truppe auf jede Menge neues Material erhalten. Im Gespräch sind bis zu 4.500 Gefechtsfahrzeuge, darunter 1.000 Leopard 2, 2.500 GTK Boxer und 1.000 Patria 6&6, für 25 Milliarden Euro. Ein Großteil dieser neuen Fahrzeuge soll bereits bis 2029 an die Truppe ausgeliefert werden. Allerdings gilt es, diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. So hatte Alexander Sagel, CEO von Renk, in einem Interview mit dem Handelsblatt von 1.000 weiteren GTK Boxern und jeweils 600 neuen Kampf- und Schützenpanzern gesprochen.

Zusammengefasst reden wir also über eine Größenordnung von 600 bis 1.000 neuen Kampfpanzer, 600 bis vermutlich ebenfalls 1.000 neuen Schützenpanzern, 1.000 bis 2.500 GTK Boxern und 1.000 Patria 6×6. Insgesamt 3.200 bis 5.500 neue Gefechtsfahrzeuge. Selbst bei einer geplanten Umlaufreserve von 40 Prozent genug Material, um vier bis sieben neue Panzerbrigaden aufzustellen.

600 bis 1.000 weitere Kampfpanzer sind genug, um acht bis 14 neue Panzerbataillone aufzustellen, zuzüglich einer Umlaufreserve von 40%. Und acht bis 14 neue Panzerbataillone wären wiederum die erforderliche Anzahl, um vier bis sieben neue Panzerbrigaden mit jeweils zwei Panzerbataillonen aufzustellen. Gleiche Rechnung gilt für die geplante Beschaffung weiterer Schützenpanzer.

Die 1.000 bis 2.500 weiteren GTK Boxer dürften vor allem für Unterstützungsaufgaben und zur Vollaustattung der drei Brigaden Mittlere Kräfte dienen. So ist bekannt das die Bundeswehr allein 500 bis 600 weitere Skyranger 30 Flugabwehrkanonenpanzer und 100 Flugabwehrraketenpanzer auf Boxer-Basis beschaffen will. Hinzu kommen 168 RCH 155 Radhauitzen sowie Bergepanzer, Pionierpanzer, Brückenlegepanzer uvm. alles auf Boxer-Basis.

Hinzu kommen rund 1.000 Patria 6×6 als Ersatz für die veralteten TPz Fuchs. Diese sollen von Patria in Kooperation mit FFG zu 90% in Deutschland gefertigt werden und rund 2 Milliarden Euro kosten.

Zusammengenommen sprechen die genannten Stückzahlen für einen Aufwuchs um vier bis sieben Brigaden, alleine beim Heer.

Wenn du unsere Arbeit unterstützen und im Gegenzug exklusive Vorteile erhalten willst, checkt gerne mal unser neues Mitgliedschaftsprogramm auf Steady aus:

Total
0
Shares
Related Posts
Total
0
Share