Angesichts aktueller sicherheitspolitischer Herausforderungen traf sich der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am 25. November 2024 mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Polen sowie einer Vertreterin aus Italien in Berlin. Ziel des Treffens war es, die europäische Sicherheit zu stärken und die Verteidigungsbereitschaft Europas voranzutreiben. Das Treffen markierte den Beginn eines regelmäßigen Formats, initiiert von Pistorius und dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, um gemeinsame Strategien zu entwickeln.
Die fünf Länder einigten sich darauf, gemeinsam Initiativen wie die Unterstützung der Ukraine, europäische Rüstungsprojekte und die Entwicklung moderner militärischer Systeme voranzubringen. Pistorius betonte, dass die „Group of Five“ offen für Erweiterungen sei, doch rasches Handeln dringend erforderlich sei. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine stelle eine globale Bedrohung dar, und die Unterstützung der Ukraine bleibe essenziell. Geplant sind verstärkte Hilfe für die ukrainische Rüstungsindustrie, eine engere Kooperation in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Munitionsproduktion sowie die weitere Unterstützung der Ukraine Defence Contact Group (UDCG).
Zudem diskutierten die Partner über europäische Fähigkeitslücken, höhere Verteidigungsausgaben und effizientere gemeinsame Beschaffungsprozesse. Mit Blick auf die EU forderten sie bessere Finanzierungsmöglichkeiten für die Rüstungsindustrie, insbesondere durch die Europäische Investitionsbank. Das nächste Treffen der Gruppe ist Anfang 2025 in Polen geplant, um weitere Fortschritte zu erzielen und neue Initiativen zu beschließen.
Ob die „Group of Five“ tatsächlich Verbesserungen hinsichtlich der europäischen Verteidigungsbereitschaft erwirken kann, bleibt abzuwarten. In Europa ist es schon fast Tradition, sich zu neuen Gesprächsformaten zusammenzufinden, wenn man mit einer neuen (sicherheitspolitischen) Situation konfrontiert ist. Der Erfolg bleibt meistens aus!