Artilleriebataillon 215 in Augustdorf aufgestellt

Artilleriebataillon 215 in Augustdorf aufgestellt
RCH 155 | Foto: PIZ Heer / Celine Liebner

Die Panzerbrigade 21 hat in Augustdorf das Artilleriebataillon 215 offiziell aufgestellt. Der Schritt markiert einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung der Mittleren Kräfte.

Entwicklung der Brigade seit 2022

Seit 2022 hat sich die Panzerbrigade 21 stark gewandelt: Sie unterstützte bei der Ausbildung ukrainischer Streitkräfte, wurde zur ersten Brigade der Mittleren Kräfte umgegliedert und verlegte mehrfach nach Litauen.

Bedeutung der Aufstellung

Brigadegeneral Marco Eggert, Kommandeur der Panzerbrigade 21, bezeichnete die Neuaufstellung beim feierlichen Appell als Ausdruck der Zeitenwende. Die Brigade freue sich, künftig auf Artillerieunterstützung aus den eigenen Reihen setzen zu können. Bei der Zeremonie wurde erstmals die neue Truppenfahne des Bataillons enthüllt.

Mit hochmobilen Radhaubitzen und modernen unbemannten Wirkmitteln erhalte die Brigade die Fähigkeit, Ziele tief im feindlichen Raum zu bekämpfen – flexibel, präzise und organisch in der Struktur verankert. Bislang war solche Feuerunterstützung nur über übergeordnete Artillerieverbände möglich.

Aufbau des Bataillons

Oberstleutnant Fabian Kolbe übernimmt das Kommando über den neuen Verband. Mit seinem 26-köpfigen Aufstellungsstab wird er Grundlagen schaffen, Einsatzgrundsätze formulieren und Verfahren erproben. Ziel sei eine eingespielte und gut ausgebildete Truppe noch vor der Einführung des neuen Waffensystems.

Traditionsbezug und moderne Ausrichtung

Die Bezeichnung „215“ knüpft an das von 1958 bis 2015 in Augustdorf stationierte Panzerartilleriebataillon 215 an, das einst das Rückgrat der Steilfeuerunterstützung der Brigade bildete. Die Nummernvergabe dient der Traditionspflege, das neue Bataillon folgt jedoch einem völlig anderen taktischen Ansatz.

Im Sinne der Ausrichtung als Mittlere Kräfte setzt die Brigade vollständig auf Radmobilität und unbemannte Systeme. Das Artilleriebataillon 215 wird unter anderem mit der Radhaubitze RCH 155 ausgestattet. Dieses System fügt sich in die bewegliche Gefechtsführung der Brigade ein. Perspektivisch wird die Fähigkeit durch moderne unbemannte fliegende Waffensysteme ergänzt, die flexibel im Gefecht eingesetzt werden können.

Das Problem

Weder die für das Bataillon vorgesehenen Radhaubitzen noch die Loitering-Munitions sind bislang bestellt! Der Einstieg in die Beschaffung beider Systeme soll zwar bis Ende dieses Jahres erfolgen. Jedoch dürften die ersten Radhaubitzen erst ab 2029 an die Truppe ausgeliefert werden. Und die Loitering-Munitions sind vorrangig für die in Litauen stationierte Panzerbrigade 45 vorgesehen.

Bis das neu aufgestellte Artilleriebataillon seine volle Einsatzfähigkeit erreicht, dürften also noch gute fünf Jahre verstreichen.

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