Die Rheinmetall AG übernimmt die Hagedorn-NC GmbH mit Sitz in Osnabrück. Das Traditionsunternehmen stellt in Lingen seit über 100 Jahren Nitrocellulose für zivile Anwendungen her. Im Zuge der Übernahme soll ein Großteil der Produktion künftig für militärische Zwecke – insbesondere für 155mm-Artilleriemunition – genutzt werden. Damit stärkt Rheinmetall seine Kapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Munitionsherstellung.
Der Kaufvertrag mit der bisherigen Eigentümerin Hagedorn AG wurde bereits unterzeichnet, steht jedoch noch unter Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger sieht in der Übernahme einen wichtigen Schritt zur Schließung von Engpässen bei der Treibladungsproduktion und begrüßt die rund 90 Mitarbeitenden als neue Kolleginnen und Kollegen im Konzern. Auch Gerd Hofmann, Vorstand der Hagedorn AG, zeigt sich überzeugt von der neuen Partnerschaft und deren Zukunftsperspektiven.
Nitrocellulose ist ein zentraler Bestandteil von Treibladungspulvern, die unter anderem für Artillerie verwendet werden. Neben bestehenden Produktionsstandorten in der Schweiz, Spanien und Südafrika erweitert Rheinmetall mit Lingen seine Fertigungsbasis in diesem Bereich.
Die bisherigen zivilen Kunden sollen vorerst weiter beliefert werden, während die militärische Umstellung in den kommenden Monaten schrittweise erfolgt. Mit dem Zukauf unterstreicht Rheinmetall seine Rolle als führender Anbieter im Munitionsbereich und strebt eine langfristige, unabhängige Versorgung mit Schlüsselkomponenten an.
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