Die niederländische Regierung plant, ein neues Panzerbataillon mit etwa 50 Leopard 2A8-Kampfpanzern aufzustellen, wie aus einem Verteidigungsmemorandum hervorgeht, das Heute vorgestellt wird. Die jährlichen Kosten werden auf 260 bis 315 Millionen Euro geschätzt.
Das Memorandum wird von Verteidigungsminister Ruben Brekelmans und Staatssekretär Gijs Tuinman präsentiert. Im Rahmen des Koalitionsvertrags hat sich die Regierung verpflichtet, den NATO-Standard von 2 % des BIP für Verteidigungsausgaben zu erfüllen. Um dies zu erreichen, wird das Verteidigungsbudget um 2,4 Milliarden Euro aufgestockt.
Diese Mittel sollen für die Aufstellung des Panzerbataillons sowie für weitere F-35A-Kampfflugzeuge, zwei weitere U-Jagd-Fregatten und NH-90-Hubschrauber verwendet werden. Die Entscheidung von 2011 alle verbleibenden Kampfpanzer außer Dienst zustellen, war im niederländischen Heer umstritten. Der Wiederaufbau eines Panzerbataillons, der zwischen 260 und 315 Millionen Euro pro Jahr kosten wird, umfasst Ausgaben für neue Kampfpanzer, Betrieb, Personal und Infrastruktur über 15 Jahre.
Die Niederlande waren 1979 der erste ausländische Käufer des Leopard 2-Panzers. Die Zusammenarbeit mit Deutschland förderte die technologische Entwicklung. Aufgrund militärischer Umstrukturierungen reduzierte die Niederlande ihren Bestand schrittweise und verkaufte Panzer an Länder wie Norwegen und Kanada. 2011 wurden schließlich alle Panzer ausgemustert.
2015 gründete die Niederlande eine kleine Panzereinheit mit 18 von Deutschland geleasten Leopard 2A6M A2-Panzern. Diese sind jedoch Teil des deutschen Panzerbataillons 414 und auf einem deutschen NATO-Stützpunkt stationiert. Daher wird der Kauf eigener Panzer von niederländischen Verteidigungsbeamten als bedeutender Schritt angesehen.
Laut NRC besteht Einigkeit darüber, den Leopard 2A8 zu erwerben, da die Niederlande über 40 Jahre Erfahrung mit diesem Modell haben und eng mit Deutschland kooperieren. Erste Verträge könnten in den kommenden Monaten unterzeichnet werden.