Das Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) muss weiterhin auf neue Einsatzboote als Ersatz für die RHIB 1010 warten. Laut einer Mitteilung des Bundestagsabgeordneten Ingo Gädechens, Verteidigungsexperte der CDU/CSU, wird der Vertrag zur Beschaffung neuer Einsatzboote auf unbestimmte Zeit verschoben. Dadurch besteht die Gefahr, dass das Vorhaben scheitert, falls die dafür vorgesehenen Mittel in Zukunft nicht mehr verfügbar sind.
Die ursprünglich für die 26. Kalenderwoche 2024 geplante Zustimmung des Haushaltsausschusses zum neuen Vertrag ist bisher nicht erfolgt. Das Verteidigungsministerium hat auf Nachfragen zur Zeitplanung des Projekts nicht geantwortet, was Zweifel an der fristgerechten Lieferung der Boote bis Ende 2026 aufkommen lässt. Dies könnte zu einer gefährlichen Fähigkeitslücke für die Marine führen. Inoffiziell hofft das Ministerium auf eine Beschaffungsvorlage im Laufe des Jahres 2025.
Gädechens kritisiert, dass selbst bei vergleichsweise einfachen Beschaffungsvorhaben wie diesem immer wieder Verzögerungen auftreten. Obwohl eine marktverfügbare Lösung vorgesehen war, erschweren die komplexen technischen Anforderungen der Bundeswehr die Beschaffung erheblich.
Bereits 2022 scheiterte ein Versuch, neue Boote zu beschaffen, aufgrund technischer Probleme. Der damalige Vertrag mit einem finnischen Hersteller wurde Anfang 2023 rückabgewickelt, und das Vergabeverfahren musste neu gestartet werden. Die ursprünglich geplanten Zeitlinien sahen vor, dass die neuen Boote ab Mitte 2025 ausgeliefert werden sollten, um die bis 2026 verlängerte Nutzungsdauer der aktuellen Boote abzulösen.