Generalleutnant Dr. Christian Freuding hat am 1. Oktober 2025 in Strausberg das Kommando über rund 63.000 Soldatinnen und Soldaten des Heeres von Generalleutnant Alfons Mais übernommen. Bei dem feierlichen Appell waren abgeordnete Einheiten aller Heeresverbände angetreten, unter den Gästen befanden sich Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalinspekteur General Carsten Breuer, der die Kommandoübergabe vollzog.
Rückblick auf die Amtszeit von Mais
Generalleutnant Mais führte das Heer fünfeinhalb Jahre und geht Ende des Jahres in den Ruhestand. In seiner Abschiedsrede beschrieb er die Beendigung der großen Auslandseinsätze in Afghanistan und Mali als tiefen Einschnitt in der 70-jährigen Geschichte des Heeres und Ausgangspunkt der Neuausrichtung auf Landes- und Bündnisverteidigung.
Mais benannte weiterhin bestehende Herausforderungen: Trotz angelaufener Beschaffungsprojekte verbessere sich die Lage bei der Truppe nur langsam. Bei digitaler Führungsfähigkeit, Wirkung in der Tiefe, unbemannten Systemen und Schutz gegen Bedrohungen aus dem bodennahen Luftraum seien die Ziele noch nicht erreicht. Zudem fehlten ausreichend Ausbilder und Infrastruktur für den personellen Aufwuchs.
Seine Amtszeit begann im Februar 2020 mit der Bewältigung der Corona-Pandemie, bei der Tausende Heeresangehörige über zwei Jahre Amtshilfe leisteten. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 hatte Mais mit seiner Aussage „Das Heer ist blank“ zur ehrlichen Bestandsaufnahme der Ausrüstungslage beigetragen.
Zu seinen wichtigsten Projekten gehörten die Aufstellung der Panzerbrigade 45 in Litauen, der Heimatschutzdivision im Rahmen des Operationsplans Deutschland, der Aufbau der Mittleren Kräfte sowie Verbesserungen bei der materiellen Ausrüstung.
Würdigung durch Minister Pistorius
Verteidigungsminister Pistorius lobte Mais‘ Einsatz für die Verbesserung der Einsatzbereitschaft, die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte und die Revitalisierung der Heeresflugabwehr. Der Minister würdigte besonders Mais‘ nahbare, wertschätzende und kameradschaftliche Führungskultur. Gleichzeitig erwähnte er, dass Mais zu den Menschen gehöre, die immer ihre Meinung sagten – „nicht immer bequem, aber immer richtig und notwendig“.
Der neue Inspekteur
Generalleutnant Dr. Freuding begann seine Laufbahn bei den Panzeraufklärern und studierte Politikwissenschaften. Er war unter anderem Adjutant der Bundesverteidigungsministerin bis 2019, Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 in Munster (2019-2022), Leiter des Sonderstabs Ukraine im Ministerium bis 2023 und zuletzt zwei Jahre Leiter des Planungs- und Führungsstabes im Verteidigungsministerium.
In seinem ersten Tagesbefehl betonte Freuding die Notwendigkeit eines raschen Aufwuchs mit aktiver Truppe und Reserve. Innovation müsse Führungsaufgabe auf allen Ebenen sein, neue Technologien kontinuierlich integriert, Taktik und Verfahren ständig getestet und weiterentwickelt werden – „dabei auch Risiken in Kauf nimmt, Misserfolge erträgt und trotzdem weiter stets den Fortschritt sucht“.
Ab kommender Woche beginnt Freuding mit Dienstaufsichtsbesuchen bei der Truppe.
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