Fregatte 125 – ein politischer Schönwetterpott?

Fregatte 125 - ein politischer Schönwetterpott?
Foto: DVIDS (The appearance of U.S. Department of Defense (DoD) visual information does not imply or constitute DoD endorsement.)

Die Stabilisierungsfregatten der Baden-Württemberg-Klasse haben sich mittlerweile einige unschöne Spitznamen eingefangen. Patrouillenboot, Gummiboot-Mutterschiff oder auch politischer Schönwetterpott sind nur einige Beispiele. Aber was ist dran an der Kritik und wie sieht die Zukunft der Fregatten der Klasse F125 aus?

Fregatte 125

Damit wir alle auf dem gleichen Stand sind, eine kurze Einführung in die Fregattenklasse F125. Die F125 ist auf Stabilisierungseinsätze niedrigerer und mittlerer Intensität ausgelegt und die aktuell modernste Fregattenklasse der Deutschen Marine. Sie haben die acht U‑Jagd‑Fregatten der Klasse F122 ersetzt. Das Aufgabenspektrum der neuen Fregatten umfasst die Seeraumüberwachung in Stabilisierungsoperationen, die Unterstützung von Einsätzen der Spezialkräfte bzw. von spezialisierten Kräften, die taktische Feuerunterstützung von See an Land, das Wirken gegen asymmetrische Bedrohungen auf See, die Bereitstellung von Führungsfähigkeit auf Verbandsführerebene und humanitäre Rettungsmissionen. Mit 149,5 Metern Länge und einer Verdrängung von 7.200 Tonnen sind es die größten jemals für die Marine gebauten Fregatten. Sie verfügen über einen Combined Diesel Electric And Gas-Antrieb. Dieser beschleunigt die Fregatten auf bis zu 26 Knoten. Die Sensorik besteht aus einem TRS-4D-Multifunktionsradar, einem KORA-18-EK-System, zwei MSP600-Video- und Infrarot-Zielverfolgungssystemen, einem 360-Grad-Infrarotüberwachungssystem vom Typ SIMONE, einem Taucher-Detektionssonar, vier Navigationsradaren und einem System zur Freund-Feind-Erkennung. Sie verfügen also über kein Schlepp- oder Budgsonar zur U-Jagd oder ein Weitbereichsradar und Zielbeleuchter zur Flugabwehr. Im Kopf behalten, wird noch wichtig. Die Bewaffnung besteht aus einem 127-mm-Schiffsgeschütz, zwei 27-mm-Marineleichtgeschützen, fünf ferngesteuerten Waffenstationen vom Typ HITROLE N mit 12,7-mm-Maschinengewehren, acht RGM-84-Harpoon-Seezielflugkörpern und zwei RAM-Startern mit je 21 Lenkflugkörpern. Die Besatzung besteht aus 126 Personen. Darüber hinaus können bis zu 70 weitere Personen eingeschifft werden. Dies könnten bspw. Marineflieger und/oder Marineinfanteristen sein. Als Bordeinsatzkomponenten verfügen die Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse über vier große Festrumpfschlauchboote vom Modell Buster und über zwei Bordhubschrauber. Beide Systeme lassen sich bspw. für Boardingoperationen und Evakuierungsoperationen verwenden. Die Bordhubschrauber dienen darüber hinaus auch der U-Boot-Jagd.

Risikoanalyse für IRIS-T SLM auf F125 beauftragt
Foto: Bundeswehr/Nico Theska

Besonderheiten der F125 sind die Intensivnutzbarkeit und das Mehrbesatzungskonzept. Dank der Intensivnutzbarkeit können die Fregatten mit 5000 Betriebsstunden bis zu zwei Jahre durchgängig unabhängig vom Heimathafen operieren. Das entspricht einer Vervierfachung der Einsatzzeit und einer Verdoppelung der Wartungsintervalle gegenüber den bisherigen Fregatten der Marine. Das ist besonders nützlich für langandauernde Stabilisierungsmissionen, wie sie die Marine bspw. im Mittelmeer on mass zu bewältigen hat. Damit verbunden war das Mehrbesatzungskonzept. So war geplant, für die vier Fregatten der Klasse F125 insgesamt acht Besatzungen vorzuhalten. Somit wäre es möglich, dass die Schiffe im Einsatzgebiet verbleiben und lediglich die Besatzungen nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden. Von diesem Konzept hat sich die Marine allerdings mittlerweile wieder verabschiedet. Der Hauptgrund für die Abkehr vom Mehrbesatzungskonzept liegt in der Notwendigkeit, die Einsatzfähigkeit der Marine im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung zu stärken.

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Probleme & Kritik

Die größten Kritikpunkte hinsichtlich der Baden-Württemberg-Klasse sind die Kosten, die massiven Verzögerungen und die vergleichsweise schwache Bewaffnung. Beginnen wir bei den Kosten. Als der Bundestag der Beschaffung der neuen Fregatten im Jahr 2007 zustimmte, wurde das Kostenvolumen auf 2,6 Milliarden Euro geschätzt – also 650 Millionen Euro pro Einheit. Laut dem 15. Rüstungsbericht sind die Kosten jedoch um 1,258 Milliarden Euro auf insgesamt 3,85 Milliarden Euro gestiegen – was einem Stückpreis von rund 960 Millionen Euro entspricht. Gründe für diese hohen Kosten sind die Größe der Fregatten, die Intensivnutzbarkeit und der hohe Grad der Automatisierung. Da die Fregatten von Grund auf neu konzipiert wurden und viele neue, ungetestete Technologien beinhalteten, kam es zu einigen Problemen, die ebenfalls die Kosten in die Höhe trieben und das ganze Vorhaben auch noch um mehrere Jahre verzögerten. Ursprünglich war die Indienststellung der ersten Einheit für 2014 geplant, fünf Jahre später ist es dann auch etwas geworden. Die vierte und letzte Fregatte der Klasse 125 wurde am 13. Juli 2022 in Dienst gestellt. Hauptgründe für die Verzögerung waren Probleme bei der Integration des Führungs- und Waffeneinsatzsystems und dass die neuen Fregatten an Übergewicht litten, was dazu führte, dass sie anfangs leicht schief im Wasser lagen.

Und dann ist da noch die recht begrenzte Kampfkraft der neuen Fregatten. Mit einer Verdrängung von 7.200 Tonnen könnte man die Fregatten eigentlich sogar als Zerstörer bezeichnen. Die Bewaffnung gleicht aber eher der einer Korvette oder eines Offshore Patrol Vessels. Die Fregatten verfügen über keine ausreichenden Flugabwehr- und U-Jagd-Fähigkeiten, um in einem modernen Seegefecht bestehen zu können. Wir erinnern uns: kein Weitbereichsradar und Zielbeleuchter für die Flugabwehr sowie kein Schlepp- oder Bugsonar für die U-Jagd. Auch bei der Bewaffnung ist diesbezüglich logischerweise nichts vorhanden. Auch wenn jetzt einige sagen mögen, aber dafür sind die Fregatten ja auch gar nicht gedacht. Ja, stimmt. Aber sie sind mittlerweile sogar für Stabilisierungsmissionen zu schwach bewaffnet. So mussten die Fregatte „Baden-Württemberg“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ auf ihrer Rückkehr vom Indo-Pacific Deployment 2024 das Rote Meer aufgrund der Bedrohung durch die Huthis-Rebellen im Jemen meiden und stattdessen um die Südspitze Afrikas fahren. Auch wenn die Entscheidung absolut richtig ist, der Schutz der Besatzung und der Schiffe geht vor, zeigt es doch, wie schnell die neuen Fregatten der Marine obsolet geworden sind. Bei der Krise im Roten Meer handelt es sich nicht um ein Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung mit einem ebenbürtigen oder überlegenen Gegner, sondern um ein Szenario des internationalen Krisenmanagements, worauf die Fregatten ausgelegt sind. Die Proliferation von Raketen- und Drohnentechnologie sorgt dafür, dass selbst nichtstaatliche Akteure wie die Huthi-Rebellen über Waffensysteme verfügen, die für moderne Kriegsschiffe eine Bedrohung darstellen. Wenn man dann nicht mal über Mittelbereichsflugabwehr verfügt, wie die F125, muss man solche Gebiete halt weitläufig umgehen. Aufgrund dieser Thematik können die Fregatten der Klasse 125 mittlerweile sogar mindestens eine ihrer originären Kernaufgaben nicht mehr erfüllen, die taktische Feuerunterstützung von See an Land. Ursprünglich waren für diese Aufgabe mal drei verschiedene Waffensysteme geplant. Ein Geschützturm der PzH 2000, ein Raketenwerfer des MARS II und weitreichende See- und Landzielflugkörper vom Typ RBS15. Realisiert wurde davon aus unterschiedlichen Gründen gar nichts. Geblieben ist ein 127-mm-Schiffsgeschütz von Oto Melara mit einer maximalen Kampfentfernung von 100 Kilometern. Die Fregatten müssten also sehr nah an die feindliche Küste heran, um gegen Landziele wirken zu können, wodurch sie sich wiederum in die Reichweite vergleichsweise einfacher Seezielflugkörper begeben würden, gegen die die Fregatten nur unzureichend geschützt sind. Wir erinnern uns: Die F125 verfügt nur über zwei RAM-Starter mit je 21 Lenkflugkörpern, die Luftziele in maximal 10 Kilometer Entfernung bekämpfen können. So nah will man feindliche Seezielflugkörper und Drohnen idealerweise nicht an die eigene Besatzung und das eigene Schiff herankommen lassen. Es fehlt der F125 also mindestens an einer Flugabwehrfähigkeit mittlerer Reichweite, um die eigene Durchhalte- und Durchsetzungsfähigkeit zu verbessern.

Deutsche Marine beendet das Indo-Pacific Deployment 2024
Foto: Bundeswehr / PIZ Marine

Zusammenfassend muss man leider feststellen, dass die Fregatten teurer sind und später ausgeliefert wurden als geplant und zugleich auch noch weniger können als ursprünglich gefordert. Im Rahmen des internationalen Krisenmanagements können sie nur eingesetzt werden, sofern der Gegner über keine Waffensysteme verfügt, die Schiff und Besatzung gefährlich werden könnten. Und bei der Landes- und Bündnisverteidigung geht der Einsatzwert gegen Null, da sie lediglich ihre acht Seezielflugkörper gegen feindliche Überwassereinheiten zum Einsatz bringen könnten und das auch nur, wenn andere verbündete Einheiten den Schutz vor Bedrohungen aus der Luft und U-Booten übernehmen. Daraus ergeben sich zwei Optionen: Entweder werden die Schiffe kampfwertgesteigert oder vorzeitig außer Dienst gestellt. Die Deutsche Marine hat wohl ein bisschen von beidem vor.

Lösungsvorschläge

Wie wir gerade festgestellt haben, drückt der Schuh am meisten im Bereich der Flugabwehr. Die Nachrüstung eines Vertical Launch Systems, etwas, was für Kriegsschiffe dieser Größenordnung eigentlich Standard ist, gilt als schiffbaulich schwierig, da es unter anderem mehrere Decksdurchbrüche erfordern würde. Daher plant man aktuell die Integration des Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM auf den Fregatten der Klasse 125. Laut cpm Defence Network wird die Marine dies bereits nächstes Jahr in Zusammenarbeit mit dem BAAINBw und Diehl Defence testen und das sogar im scharfen Schuss. Dafür sollen die drei Komponenten von IRIS-T SLM, Radar, Tactical Operations Center und Startgerät, auf eine F125 gebracht werden. Da alle Komponenten auch bei der landbasierten Version auf Standard-ISO-Containern montiert sind, geht das vergleichsweise einfach. Für die ersten Tests will man wohl diesen Versuchsaufbau nutzen und nicht bereits mit der Integration von IRIS-T SLM in die Systeme der F125 beginnen. Deshalb braucht es das Radar und das Tactical Operations Center. Sollte sich das Konzept bewähren, ist eine Integration in die Systeme der F125 geplant. Damit wären Radar und Tactical Operations Center nicht mehr vonnöten. Stattdessen könnten wohl zwei Startgeräte mit jeweils acht Lenkflugkörpern mitgeführt werden. Positioniert werden könnten diese auf dem Oberdeck der Fregatten, wo aktuell lediglich Container abgestellt sind. Laut Hartpunkt würden die Startgeräte normalerweise in horizontaler Position bleiben und nur im Einsatzgebiet aufgeklappt werden, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Für die Integration von IRIS-T SLM auf den Fregatten der Klasse 125 sind die Voraussetzungen wohl ganz gut, da beide zum Beispiel fast das gleiche Radar verwenden. IRIS-T SLM nutzt das TRML-4D, auf der F125 ist die Marineversion TRS-4D verbaut. Diehl Defence geht darüber hinaus wohl davon aus, dass die Integration in das Führungs- und Waffeneinsatzsystem nur mit geringer Tiefe erfolgen muss, da der Lenkflugkörper vom Radar nur bis ins Zielgebiet gelenkt werden muss und im Endgame IRIS-T SLM selbst die Zielauffassung mit ihrem passiven Infrarotsuchkopf übernimmt. Voraussetzung für die Integration von IRIS-T SLM ist jedoch, dass Startgeräte und Lenkflugkörper den rauen Bedingungen auf See und der korrosiven Wirkung des Salzwassers gewachsen sind, so berichtet es Hartpunkt. Ob sich das Konzept bewährt oder nicht, bleibt abzuwarten, ich halte euch da auf dem Laufenden.

Schweiz tritt der European Sky Shield Initiative bei
Foto: Diehl Defence / PIZ Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung

Darüber hinaus gibt es auch Überlegungen die F125 zur U-Jagd zu befähigen. Auch hierfür sind die Voraussetzungen laut tkMS recht gut. Das Antriebskonzept ist vergleichsweise geräuscharm, was notwendig ist, um die Sonar-Aufklärung von U-Booten nicht durch zu hohe Eigengeräusche zu stören. Die F125 kann darüber hinaus zwei Bordhubschrauber mitführen. Aktuell sind das noch die Mk88A Sea Lynx. Ab nächstem Jahr laufen die neuen NH90 MRFH Sea Tiger zu. Letzterer ist in der Lage, sowohl ein Dipping-Sonar als auch U-Jagd-Torpedos mitzuführen. Damit kann ein Bordhubschrauber allein U-Boote aufklären und bekämpfen. Bei der Sea Lynx sind dafür noch zwei erforderlich. Einer klärt auf und der zweite führt die Torpedos zur Bekämpfung mit sich. Die Voraussetzungen für die hubschraubergestützte U-Boot-Jagd sind also gegeben. Problematisch wird die Integration der für die U‑Jagd erforderlichen Sensorik an Bord der Fregatten. Die Integration eines Schiffssonars, egal ob Schlepp- oder Bugsonar, würde umfangreiche schiffbauliche Maßnahmen erforderlich machen. Ein containerbasiertes Schleppsonar müsste am Heck der Fregatten aufgebaut werden und würde somit den Hubschrauberlandeplatz blockieren. Beide Varianten sind also nicht wirklich ideal. Daher schlägt TKMS vor, die Aufklärung von der Fregatte zu trennen und stattdessen ein Unmanned Surface Vehicle dafür zu nutzen . Beispielsweise das MEKO S-X von TKMS. Die F125 würde also quasi als Mutterschiff für einen Schwarm von Unmanned Surface Vehicles agieren, diese steuern und deren Daten empfangen und auswerten. Um dies zu realisieren, wäre entweder eine Integration in das Führungs- und Waffeneinsatzsystem der F125 erforderlich oder die Nutzung einer Stand-alone-Lösung denkbar. Ob es dazu jedoch kommt, bleibt abzuwarten. Ich habe zumindest den Eindruck, dass das aktuell eher ein Vorschlag der Industrie ist als ein konkreter Plan der Marine.

Fazit

teuer, zu spät und zu schwach bewaffnet. So könnte man die Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse, denke ich, in einem Satz zusammenfassen. Auch wenn das Konzept aus damaliger Sicht zwar durchaus verständlich ist und Sinn gemacht hat. So hätte man doch davon ausgehen müssen, dass auch mal wieder schwierigere, bedrohlichere Zeiten auf uns zukommen. Bereits 2008 gab es mit dem Kaukasuskrieg einen ersten deutlichen Hinweis darauf. Und auch danach hätte ein Blick auf die russischen und chinesischen Flottenbauprogramme gereicht, um zu merken, dass es keine schlechte Idee gewesen wäre, auch die F125 für den klassischen dreidimensionalen Seekrieg zu rüsten. Denn das ist und bleibt letzten Endes die Kernaufgabe von Seestreitkräften. Nun verfügt die Deutsche Marine über vier Fregatten, die sie in der Landes- und Bündnisverteidigung quasi gar nicht einsetzen kann. Und selbst bei gewissen maritimen Stabilisierungsoperationen können diese Einheiten aufgrund der zu schwachen Bewaffnung nicht ohne Inkaufnahme von enormen Gefahren für Schiff und Besatzung eingesetzt werden. Das beste Beispiel hierfür ist die aktuelle Krise im Roten Meer.  Und wir sollten uns davor hüten, das als einmalige Angelegenheit abzutun. Auch andere nichtstaatliche Akteure verfügen aufgrund der Proliferation von Raketen- und Drohnentechnologie über Waffensysteme, die modernen Kriegsschiffen gefährlich werden können. Der Plan der Marine, die Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse für Stabilisierungsoperationen und die anderen, kampf stärkeren Fregatten der Klassen 123, 124 und künftig 126 für die Landes- und Bündnisverteidigung zu nutzen, droht also nicht aufzugehen. Die Marine selbst räumt ein, dass sie heute eine Fregatte in der Konzeption der F125 nicht mehr beschaffen würde. Sie geht sogar noch weiter. Laut dem Zielbild Marine 2035+ plant die Marine die vorzeitige Außerdienststellung einer F125 zugunsten der Beschaffung von sechs F127. Ob die geplante Kampfwertsteigerung daran groß was ändern wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur eins: Hier wurde mal wieder richtig schön Geld verschwendet. Zum Vergleich: In Südkorea bekommt man für das gleiche Geld einen bis unter die Zähne bewaffneten Lenkwaffenzerstörer. Ich weiß, unterschiedliches Aufgabenprofil und so. Aber um die Bang-for-your-Buck-Thematik zu verdeutlichen, bietet sich der Vergleich trotzdem gut an.

Und das Schlimmste ist ja noch, dass die Marine droht, den gleichen Fehler zu wiederholen. Auch die zukünftigen U-Jagd-Fregatten der Klasse F126 werden mit rund 10.000 Tonnen Verdrängung riesige Pötte und mit einem Stückpreis von rund 1,4 Mrd. Euro nochmal wesentlich teurer sein als die F125. Bewaffnungstechnisch werden sich die beiden Fregattenklassen aber kaum was nehmen. Der einzige Unterschied hier wird sein, dass die F126 über ganze 16 VLS-Zellen verfügen wird. Die F125 wie gesagt leider gar keine. 16 VLS-Zellen bei einem 10.000 Tonnen schweren Kriegsschiff – darauf kommen wirklich nur wir Deutschen. Dabei zeigen sowohl die Krisen im Roten Meer als auch die Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung, wie wichtig Magazintiefe ist. Erst mit der F127 wird die Deutsche Marine wieder kampfstarke Kriegsschiffe erhalten, die mit 48 bis 64 VLS-Zellen zumindest über eine ausreichende Magazintiefe verfügen. Wobei ich mich auch bei der F127 Frage, warum man nicht in Richtung 96 VLS-Zellen geht, wie es bspw. bei der U.S. Navy Standard ist. Und bei der F126 sollten wir nicht die Augen vor aktuellen Entwicklungen verschließen, sondern das Konzept dementsprechend anpassen. 32 VLS-Zellen sind in meinen Augen das absolute Minimum für ein Kriegsschiff dieser Größe. Klar können diese nachträglichen Änderungen zu Kostenexplosionen und Verzögerungen führen. Aber ist das wirklich schlimmer, als nur fünf Jahre nach Indienststellung der ersten Einheit feststellen zu müssen, dass meine neusten Einheiten bereits obsolet sind, wie es bei der F125 der Fall ist? Ich denke nicht!

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