Deutschland will Typhon-Raketensystem beschaffen

Deutschland will Typhon-Raketensystem beschaffen
Foto: US Army

Deutschland hat in den USA offiziell den Erwerb des landgestützten Raketensystems „Typhon“ angefragt. Wie Verteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Pete Hegseth erklärte, soll das System eine aktuelle Fähigkeitslücke der Bundeswehr schließen; Eine endgültige Kaufentscheidung werde nach US-Zustimmung getroffen.

Wie viele Typhon-Raketensysteme beschafft werden sollen,, ist bislang nicht bekannt. Ein System besteht aus vier Werfereinheiten und einem Gefechtsstand sowie weiteren Unterstützungsfahrzeugen. Jede Werfereinheit verfügt über vier Mark-41-VLS-Zellen, die entweder mit SM-6-Raketen oder Tomahawk-Marschflugkörpern bestückt werden können.

Bei der SM-6 handelt es sich um eine weitreichende Flugabwehrrakete, welche ursprünglich für den Einsatz von Schiffen entwickelt wurde.   Sie ist aber auch in der Lage,, Land- und Seeziele auf Entfernungen von bis zu 370 Kilometernn zu bekämpfen. Der Tomahawk-Marschflugkörper verfügt sogar über eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern. Damit wären in Deutschland stationierte Typhon-Systeme theoretisch auch in der Lage, Ziele auf russischem Territorium zu treffen.

Foto: By U.S. Army – https://crsreports.congress.gov/product/pdf/IF/IF12135, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=150277164

Ursprünglich war es geplant, dass die USA ab 2026 ein Typhon-Raketensystem in Deutschland stationieren. Seit Donald Trump wieder US-Präsident ist, gibt es jedoch Zweifel daran, ob dies wirklich geschieht. Der deutsche Vorstoß, dieses Waffensystem nun von den USA zu erwerben, dürfte also nicht nur dazu dienen, eine Fähigkeitslücke der Bundeswehr zu schließen, sondern auch, sich von den Entscheidungen der US-Administration etwas unabhängiger zu machen, wenn gleich es sich bei Typhon um ein US-System handelt.

Daher ist die Beschaffung des Typhon-Raketensystems auch nur als Übergangslösung gedacht. Langfristig strebt Deutschland gemeinsam mit europäischen Partnern die Entwicklung eigener weitreichender Präzisionswaffen an. Anstrengungen dahingehend laufen unter dem Namen „European Long-Range Strike Approach“ (ELSA). Da Berlin jedoch offenbar davon ausgeht, dass ELSA nicht rechtzeitig einsatzbereit sein wird, Typhon-Raketensystem.

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