Deutschland ist dem AN/SPY-6 Radarprogramm offiziell beigetreten, so berichtet es DefenseArchives. Ein Pentagon-Auftrag vom 30. Mai 2025 weist Raytheon rund 537 Mio. US-Dollar für Integration und Produktion zu; Deutschland trägt dabei 28,4 Prozent der Beschaffungskosten über das Foreign-Military-Sales-Verfahren, der Rest kommt aus dem US-Budget. Mit allen Vertragsoptionen kann das Beschaffungsvolumen auf über 2,88 Mrd. Dollar wachsen.
Damit ist praktisch gesetzt, dass die Deutsche Marine das SPY-6 auf den geplanten F127-Luftverteidigungsfregatten einsetzen wird, die ab Mitte der 2030er die F124 ersetzen sollen (geplant sind sechs Schiffe). Bereits im Dezember 2024 hatte der Bundestag 44,5 Mio. Euro für Studien zur Einbindung des US-Führungs- und Waffeneinsatzsystems AEGIS in das F127-Design bewilligt.
Das SPY-6 ist ein modular aufgebautes, aktiv elektronisch gesteuertes S-Band-Radar (AESA) auf Basis von Gallium-Nitrid-Technologie, das in das AEGIS-System integriert wird und gleichzeitig Luft-, Seeziel- und Flugkörperabwehr ermöglicht. Mit der Entscheidung gegen Lockheed Martins Konkurrenzsystem SPY-7 setzt Deutschland klar auf Interoperabilität mit den USA; ähnliche Pläne verfolgen bislang Japan und Singapur, während Spanien, Kanada und Teile Japans das SPY-7 wählen.
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