Deutsche Marine zeigt Präsenz im Nordatlantik und in der Arktis

Deutsche Marine zeigt Präsenz im Nordatlantik und in der Arktis
Foto: Bundeswehr/Presse- und Informationszentrum Marine

Der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ der deutschen Marine hat am 16. August 2025 den Hafen von Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, erreicht. Das Schiff ist Teil der Mission „Atlantic Bear“ und demonstriert deutsche Präsenz in strategisch wichtigen arktischen Gewässern.

Versorgung von NATO-Schiffen im Nordatlantik

Während der Fahrt versorgte die „Berlin“ verschiedene Kampfschiffe mit Kraftstoff, darunter die deutsche Fregatte „Hamburg“ westlich von Island. Diese Betankung auf See (Replenishment at Sea – RAS) ermöglicht es Kriegsschiffen, länger in den Einsatzgebieten zu verbleiben. Fregattenkapitän Karsten Uwe Schlüter, Kommandant der „Berlin“, betonte die Bedeutung dieser Unterstützung für deutsche und verbündete Einheiten.

Strategische Bedeutung der GIUK-Lücke

Das Schiff operiert in der sogenannten GIUK-Lücke (Greenland-Iceland-United Kingdom), einem strategisch entscheidenden Seegebiet zwischen Grönland, Island und dem Vereinigten Königreich. Diese Meeresstraße ist für die NATO von zentraler Bedeutung, da sie die einzige Route für große Truppentransporte zwischen Nordamerika und Europa darstellt.

Gleichzeitig bietet die GIUK-Lücke der russischen Nordmeerflotte den einzigen Zugang zum Atlantik. Besonders russische U-Boote könnten im Konfliktfall NATO-Nachschublinien bedrohen, weshalb die Überwachung dieser Gewässer für das Bündnis unverzichtbar ist.

Veränderte Sicherheitslage in der Arktis

Die Arktis war lange Zeit ein Gebiet internationaler Kooperation, unabhängig von globalen Spannungen. Diese Situation verändert sich jedoch, da Russland seine militärische Präsenz in der Region deutlich ausgebaut hat. Zusätzlich eröffnet die Eisschmelze neue Möglichkeiten zur Ressourcenausbeutung und erschließt alternative Seewege, was auch das Interesse Chinas weckt.

Die deutsche Bundesregierung hat auf diese Entwicklungen in ihren „Leitlinien deutscher Arktispolitik“ reagiert und die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen anerkannt.

Mission „Atlantic Bear“

Die Präsenzfahrt der „Berlin“ unter dem Namen „Atlantic Bear“ begann am 3. August 2025 in Wilhelmshaven. Nach dem Aufenthalt in Nuuk wird das Schiff weiter nach Nordamerika fahren und an den multinationalen Manövern „Nanook-Tuugaalik“ und „Unitas“ teilnehmen.

Während der Fahrt nutzt die Besatzung die Zeit für Ausbildung und Übungen, darunter Notfallszenarien wie „Mann über Bord“, Brandbekämpfung und die Landung des Bordhubschraubers. Auch neue Besatzungsmitglieder werden eingearbeitet und Offiziersanwärter erhalten erste Einblicke in die Seefahrt.

Kommandant Schlüter zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Mission: Die „Berlin“ habe die Herausforderungen der Polarregion gut gemeistert und die Besatzung sei durch die gemeinsamen Erfahrungen enger zusammengewachsen.

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