Rheinmetall wurde von der Bundeswehr mit der Lieferung von Ausbildungssimulatoren für die Deutsche Marine beauftragt. Das Projekt, bekannt als Verteilte Trainingsarchitektur der Marine (VTAM), begann im Januar 2025 und läuft über vier Jahre. Der im Dezember 2024 unterzeichnete Vertrag liegt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Finanzierung erfolgt über den regulären Verteidigungshaushalt und das Sondervermögen der Bundeswehr. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die entsprechende 25-Millionen-Euro-Vorlage am 18. Dezember 2024 genehmigt.
VTAM ist eine vernetzte, simulationsbasierte Ausbildungslösung, die erstmals das Zusammenspiel von Waffeneinsatz und Schadensbekämpfung an Bord eines Kriegsschiffs simuliert. Rheinmetall Electronic Solutions liefert die erforderlichen Hard- und Softwaremodule an sechs Standorte der Marine (Wilhelmshaven, Rostock-Warnemünde, Bremerhaven, Eckernförde, Kiel und Nordholz). Das System ermöglicht gemeinsame Übungen von Schiffs- und Flugbesatzungen in virtuellen Szenarien und vernetzt die Bereiche Simulation, Taktische Datenlinks, Sprachkommunikation und Web Services – auch mit NATO-Partnern.
Durch die neue Architektur können bestehende und zukünftige Simulationssysteme in das Training integriert werden. An den Stützpunkten Rostock-Warnemünde und Wilhelmshaven wird zudem die Anbindung von Korvetten und Fregatten sichergestellt, sodass deren Besatzungen direkt an Übungen teilnehmen können. Das Marineunterstützungskommando in Wilhelmshaven koordiniert künftig die technischen Vernetzungen und Übungsabläufe.
VTAM basiert auf Rheinmetalls Erfahrung mit dem Naval Mission Training Center, das 2023 für einen Exportkunden geliefert wurde. Neben der Simulation sind die Einbindung von Funksystemen für Sprachkommunikation und Taktische Datenlinks zur Lagebildübertragung zentrale Bestandteile. Damit schafft Rheinmetall eine durchgängige, moderne und vernetzte Trainingslösung für die Deutsche Marine.
