Diese Liste umfasst die wichtigsten Beschaffungsvorhaben der Luftwaffe. Hier finden Sie aktuelle Informationen zum Projektstatus, Auftragnehmer, Bestand, Bestellt, Bedarf, Kosten, Finanzierung und Auslieferungszeitraum der einzelnen Beschaffungsvorhaben.
Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2025
Table of Contents
- Eurofighter Tranche 4
- F-35A Lightning II
- Eurofighter EK
- Eurofighter Tranche 5
- Luftgestützte Wirkung im elektromagnetischen Spektrum
- Future Combat Air System
- German Heron TP
- Eurodrohne
- Persistent German Airborne Surveillance System
- Airbus A400M Atlas
- CH-47F SR Block II
- VIP-Hubschrauber
- Typhon
- Arrow
- Patriot
- IRIS-T SLM
- Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz
- Hughes Air Defence Radar Nachfolgesystem
- System zur Weltraumüberwachung – Ausbaustufe 1 – Radar
- JEWEL
- TWISTER
- HYDEF
- HYDIS
- Arrow 4
- PAC-3 MSE
- PAC-2 GEM-T
- METEOR
- AIM-120D-3 AMRAAM
- AIM-120C-8 AMRAAM
- IRIS-T
- AIM-9X Sidewinder Block II+
- Taurus NEO
- Joint Strike Missile
- AGM-88E AARGM
- Brimstone 3
- Spezialmunition „Special Payload“
- GBU-53 Stormbreaker
- GBU-31 & GBU-54
- Patronen 27mm x 145 FAP
- Litening 5
- IR-BIRDIE
- Surveillance Data Distribution System – Next Generation
- Ground Exploitation Systeme
- Flugfeldlöschfahrzeuge
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Eurofighter Tranche 4

Typ: Mehrzweckkampfflugzeug
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space
Bestand: 138 (Insgesamt)
Bestellt: 38
Bedarf: ca. 180 (Insgesamt)
Kosten: 5,5 Mrd. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: 2025 – 2030
Beschreibung:
Die Luftwaffe verfügt aktuell über 138 Eurofighter der Tranchen 1, 2, 3 und 3a. Die 33 Eurofighter der ersten Tranche sind hauptsächlich für den Luftkampf konzipiert und werden daher vornehmlich für Alarmrotten in Deutschland sowie im Baltikum im Rahmen des verstärkten Air Policing eingesetzt. Aufgrund ihres Alters werden sie in den nächsten Jahren allerdings durch 38 neue Eurofighter der Tranche 4 ersetzt. Die Beschaffung erfolgt durch den »Quadriga-Vertrag«, welcher ein Finanzvolumen von etwa 5,5 Milliarden Euro hat. Finanziert wird das Vorhaben durch den regulären Verteidigungshaushalt. Die Lieferung der Maschinen ist für den Zeitraum 2025 bis 2030 geplant. 30 der Maschinen werden Einsitzer und acht Maschinen Zweisitzer sein. Genauso wie die Eurofighter der Tranchen 2, 3 und 3a werden auch die Maschinen der vierten Tranche in der Lage sein, sowohl Luft- als auch Bodenziele zu bekämpfen. Allerdings verfügt die Tranche 4 im Vergleich zu den Vorgänger Tranchen über technologisch fortgeschrittenere Funktionen. Sie werden mit dem modernen E-Scan-Radar ausgestattet sein, das das bisherige mechanische Captor-Radar ersetzt. Die neuen Radare sind in der Lage sowohl Luft- als auch Bodenziele aufzuklären. Zudem verfügen sie über den Brimstone-Luft/Boden-Lenkflugkörper, ein verbessertes Selbstschutzsystem das Defensive Aid Sub-System, den Litening-5-Zielbehälter sowie optimierte Avionikelemente.
F-35A Lightning II

Typ: Mehrzweckkampfflugzeug
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Lockheed Martin & Pratt and Whitney
Bestand: 0
Bestellt: 35
Bedarf: 70+
Kosten: 7,6 Mrd. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 81)
Auslieferung: 2026 (8 Stück), 2027 (10 Stück), 2028 (10 Stück), 2029 (7 Stück)
Beschreibung:
Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) hat einen Vertrag mit der US-Regierung geschlossen, um über das Foreign Military Sales-Verfahren (FMS) insgesamt 35 Kampfflugzeuge des Typs F-35A Lightning II inklusive umfangreicher Zusatzleistungen zu beschaffen. Die Vereinbarung hat ein Finanzvolumen von rund 7,608 Milliarden Euro und erfolgt als sogenannter Total Package Approach (TPA). Darin enthalten sind nicht nur die Flugzeuge selbst, sondern auch Ausbildung, Logistik, Simulatoren, Pilotenausstattung, IT-Systeme sowie Unterstützung bei der Einrichtung des Betriebsstandorts Büchel.
Parallel dazu wurden weitere Verträge über die Beschaffung von Munition und Ausrüstung für den sofortigen operationellen Einsatz der Flugzeuge geschlossen. Dies umfasst Luft-Luft-Raketen AIM-9X Sidewinder Block II+ (75 Stück) sowie AIM-120C8 AMRAAM (105 Stück), gelenkte Luft-Boden-Effektoren der Typen GBU-31 und GBU-54 (zusammen 408 Stück), Allwetter-Luft-Boden-Effektoren GBU-53 SDB II (344 Stück) sowie Täuschkörper („Countermeasures“). Die Kosten für die zusätzliche Munition und Ausrüstung belaufen sich auf etwa 683 Millionen Euro. Insgesamt liegt der Finanzbedarf somit bei rund 8,291 Milliarden Euro.
Hauptauftragnehmer für die Gesamtbeschaffung ist die US-Regierung, als Hauptunterauftragnehmer fungieren Lockheed Martin für die Flugzeuge und Pratt and Whitney für die Triebwerke. Die Vereinbarung sieht auch Unterstützungsleistungen für fünf Jahre im Rahmen der globalen Support-Lösung für die F-35 vor.
Eurofighter EK

Typ: EloKa-Kampfflugzeug
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space
Bestand: 0
Bestellt: 15
Bedarf: 30 – 35
Kosten: 384 Mio. Euro (Programme Support und Risk Mitigation) / 1,13 Mrd. Euro (Umrüstung)
Finanzierung:
- Programme Support und Risk Mitigation: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 61) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 17)
- Entwicklungsanteil: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 551 18) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1404 Titel 551 18)
- Beschaffungsleistung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 17) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 17)
Auslieferung: bis 2029
Beschreibung:
Als Ersatz für die veralteten Tornado ECR erhält die Luftwaffe bis zu 35 Eurofighter EK. Das Vorhaben ist in zwei Phasen unterteilt: Step 1 und Step 2. Im Rahmen von Step 1 sollen bis 2029 15 Eurofighter mit marktverfügbaren Lösungen zu Suppression of Enemy Air Defence (SEAD) befähigt werden. Dafür sind ein Emitter Location System, ein Effektor sowie eine Modernisierung des Selbstschutzsystems erforderlich.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat hierzu bereits zwei 25-Millionen-Euro-Vorlagen genehmigt. Am 29. November 2023 stimmten die Haushälter der Vorlage mit dem Titel „Eurofighter EK – Programme Support und Risk Mitigation“ zu. Damit wurde die Entwicklung des Eurofighter EK offiziell eingeleitet. Bis 2026 stehen hierfür 384 Millionen Euro zur Verfügung; bis zu diesem Zeitpunkt soll auch die Risk Mitigation abgeschlossen sein.
Der eigentlichen Umrüstung der fünfzehn Bestandsmaschinen stimmte der Haushaltsausschuss am 8. Oktober 2025 zu. Für 1,13 Milliarden Euro sollen die Eurofighter nun mit dem Selbstschutzsystem AREXIS sowie mit Anti-Radar-Lenkflugkörpern des Typs AGM-88E AARGM ausgerüstet werden. Weitere 82 Millionen Euro sind für die Beschaffung von EloKa-Komponenten zur Ausstattung der Testanlagen des Systemunterstützungszentrums Eurofighter vorgesehen.
In Step 2 ist die Erweiterung um die Fähigkeit „Escort Support Jamming“ vorgesehen. Dazu sollen weitere 15 bis 20 Eurofighter auf den Eurofighter EK-Standard umgerüstet werden. Ursprünglich war die Umrüstung von fünfzehn zusätzlichen Maschinen geplant; inzwischen deutet jedoch vieles darauf hin, dass alle zwanzig bestellten Eurofighter der Tranche 5 als Eurofighter EK ausgeführt werden sollen. Step 2 soll bis 2035 realisiert werden.
Eurofighter Tranche 5

Typ: Mehrzweckkampfflugzeug
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space
Bestand: 138 (insgesamt)
Bestellt: 20
Bedarf: 20 – 50 (im Rahmen einer fünften Tranche)
Kosten: 3,75 Mrd. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 17)
Auslieferung: 2031 – 2034
Beschreibung:
Am 8. Oktober 2025 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages der Beschaffung von 20 weiteren Eurofightern sowie 52 Triebwerken und weiteren Ersatzteilen zugestimmt. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 3,75 Milliarden Euro und werden aus dem Einzelplan 14 finanziert. Die Auslieferung der Kampfflugzeuge ist im Zeitraum von 2031 bis 2034 vorgesehen.
Laut Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) sollen die Eurofighter der Tranche 5 die veralteten Tornado ECR vollständig ersetzen. Sollte dies zutreffen, handelt es sich bei den 20 zusätzlichen Maschinen um den Step 2 im Rahmen des Eurofighter-EK-Vorhabens. In diesem Schritt, der bis 2035 realisiert werden soll, sollen die Eurofighter EK für die Fähigkeit zum „Escort Support Jamming“ befähigt werden.
Zusammen mit den bereits beauftragten 15 Eurofightern EK des Step 1 wird die Luftwaffe künftig über insgesamt 35 Eurofighter EK verfügen. Allerdings deckt die Beschaffung von 20 weiteren Eurofightern im Rahmen einer fünften Tranche den Gesamtbedarf der Luftwaffe nicht. Dieser wurde in der Vergangenheit mehrfach mit 40 bis 50 zusätzlichen Maschinen beziffert, um die Tornado-Flotte (IDS) vollständig zu ersetzen.
Alternativ steht auch die Beschaffung weiterer F-35A Lightning II im Raum. Ob es jedoch tatsächlich zu einem eins-zu-eins-Ersatz der gesamten Tornado-Flotte kommt, bleibt abzuwarten.
Luftgestützte Wirkung im elektromagnetischen Spektrum
Typ: Stand-Off Jammer (SOJ), Escort Jammer (ESJ), Stand-in Jammers (SIJ)
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space GmbH, Hensoldt GmbH, IBM Deutschland GmbH, Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, MBDA Deutschland GmbH uvm.
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: 10 SoJ / ESJ N/A / SIJ N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: N/A
Auslieferung: ab 2030
Beschreibung:
Bei luWES (luftgestützte Wirkung im elektromagnetischen Spektrum) handelt es sich um ein in Entwicklung befindliches System of systems, welches Luft- und Bodensysteme sowie das Electronic Warfare Competence Centre (CCEW) integriert. Durch das luWES-Programm soll die Luftwaffe erstmals eine AEA-Fähigkeit erhalten. luWES besteht dabei aus drei Komponenten: Stand-off Jammer (SoJ), Escort Jammer (ESJ) und Stand-in Jammers (SIJ).
Future Combat Air System

Typ: Luftkampfsystem
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space GmbH, Dassault Aviation S.A. , Indra Sistemas S.A.& weitere
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: 4,4 Mrd. Euro bis 2027
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr & Einzelplan 14
Auslieferung: ab 2040 (frühestens)
Beschreibung:
Das Future Combat Air System, auf Deutsch: „Zukünftiges Luftkampfsystem“ ist ein ambitioniertes Rüstungsprojekt, das von Frankreich, Deutschland und Spanien gemeinsam entwickelt wird. Ziel ist es, ein modernes Luftkampfsystem inklusive eines Kampfjets der sechsten Generation zu schaffen, welches ab etwa dem Jahr 2040 in den Luftstreitkräften dieser drei Nationen eingesetzt werden soll.
Bei FCAS handelt es sich um ein sogenanntes „System of Systems“ bestehend aus einem Mehrzweckkampfflugzeug mit dem Namen Next Generation Fighter (NGF), mehreren unbemannten Begleitdrohnen, den Remote Carries und der digitalen Infrastruktur, Combat Cloud genannt, die alle Elemente miteinander vernetzt.
Der Next-Generation-Fighter wird dabei als bemanntes Kampfflugzeug das zentrale Element des Systems sein. Er soll über modernste Tarnkappentechnologie, hohe Agilität, Interoperabilität und Multi-Domain-Fähigkeiten verfügen. Ergänzt werden soll der Next Generation Fighter durch die Remote Carrier, welche unterschiedliche Aufgaben übernehmen können, bspw. Aufklärung, elektronische Kampfführung oder kinetische Wirkung. Die Combat Cloud wiederum ist das digitale Nervensystem: Hier sollen alle Daten, verschiedener Sensoren zusammenfließen und in Echtzeit mit KI-Unterstützung ausgewertet werden.
Hinter FCAS stehen, mit Deutschland, Frankreich und Spanien, drei der größten Industrienationen Europas. Die Führung des Projektes liegt bei Frankreich. Industriell teilen sich die Aufgaben wie folgt auf drei große Industriepartner auf: Dassault Aviation aus Frankreich ist federführend beim Design und Bau des NGF. Airbus Defence and Space mit Sitz in Deutschland leitet unter anderem die Entwicklung der Remote Carrier und der Combat Cloud. Spanien ist mit Indra Sistemas verantwortlich für Sensorik und Führungsstrukturen.
FCAS ist auch eine industriepolitische Antwort auf die Frage, ob Europa künftig militärische Spitzentechnologien aus eigener Kraft entwickeln kann, oder ob man, wie bei der F-35, auf US-amerikanische Systeme angewiesen bleibt. Ziel ist es dabei, Europas strategische Autonomie und technologische Souveränität zu garantieren. Hierzu soll möglichst auf Technologien und Zulieferer aus den USA verzichtet werden. Damit ruhen entsprechende sicherheitspolitische und industrielle Erwartungen auf dem Projekt. Zusätzlich soll das System Europas militärische Fähigkeiten in der Luft stärken und für folgende Jahrzehnte garantieren.
German Heron TP

Typ: MALE RPAS
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: IAI & Airbus DS Airborne Solutions
Bestand: 5
Bestellt: 3
Bedarf: 8
Kosten: ca. 629,5 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr & Einzelplan 14
Auslieferung: ab 2028
Beschreibung:
Der Haushaltsausschuss hat am 10. September 2025 dem Kauf von drei weiteren Heron TP Drohnen aus Israel genehmigt, die ab 2028 zur Verfügung stehen sollen. Die neuen Drohnen werden mit fortschrittlicher Nutzlast ausgestattet und für die Bewaffnung mit israelischen Waffensystemen vorbereitet. Durch diese Beschaffung würde sich die operative Heron TP-Flotte der Bundeswehr von derzeit fünf auf acht Systeme erweitern. Das Gesamtpaket einschließlich Betriebskosten, Ersatzteilen und Schulungen soll etwa 629,5 Millionen Euro kosten und die Nutzung der Heron-Flotte bis mindestens 2034 verlängern.
Nach den Plänen des Verteidigungsministeriums werden sechs Heron TP-Drohnen auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel in Schleswig-Holstein stationiert, zwei verbleiben auf dem israelischen Stützpunkt Tel Nof für gemeinsame Trainingszwecke. Der neue Vertrag basiert wie bisher auf einer Zusammenarbeit zwischen Israel Aerospace Industries (IAI) als Hersteller und Airbus DS Airborne Solutions in Bremen für die technisch-logistische Versorgung.
Die drei neuen Systeme sollen mit spezieller Ausrüstung zur elektromagnetischen Aufklärung geliefert werden, mit der Kommunikations- und Radarsysteme erfasst werden können. Anders als bei den bisherigen fünf geleasten Systemen handelt es sich um einen Kaufvertrag auf Government-to-Government-Basis mit Israel. Die Lieferzeit wird auf etwa zwei Jahre geschätzt.
Eurodrohne

Typ: MALE RPAS
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: 21 (7 Systeme)
Kosten: 3,1 Mrd. Euro
Kostensteigerung: 1,4 Mrd. Euro / 38%
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: ab 2030
Verzögerung: 18 Monate
Beschreibung:
Bei der Eurodrohne, auch European MALE RPAS genannt, handelt es sich um ein in Entwicklung befindliches Remotely Piloted Aircraft System (RPAS) der MALE-Klasse (Medium Altitude Long Endurance). Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sind an diesem Projekt beteiligt. Im Januar 2027 soll der Erstflug der Eurodrohne erfolgen. Ab 2030 soll die Auslieferung an die vier genannten Staaten erfolgen. Bei der Bundeswehr wird die Eurodrohne die German Heron TP sukzessive ablösen. Insgesamt ist die Beschaffung von sieben Systemen mit je drei Drohnen geplant. Finanziert wird das Vorhaben aus dem Sondervermögen der Bundeswehr. Das Finanzvolumen des Projektes beläuft sich auf 12,5 Milliarden Euro, was sich auf die vier Partnernationen verteilt. Hauptauftragnehmer ist Airbus Defence and Space. Weitere am Projekt beteiligte Unternehmen sind Dassault Aviation und Leonardo. Die Eurodrohne wird zur luftgestützten abbildenden und signalerfassenden Aufklärung sowie zur Wirkung gegen stationäre und bewegliche Punktziele befähigt sein. Sie soll sowohl für Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements als auch bei der Landes- und Bündnisverteidigung befähigt sein.
Persistent German Airborne Surveillance System

Typ: SIGINT-Flugzeug
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: HENSOLDT Sensor GmbH
Bestand: 0
Bestellt: 3
Bedarf: 6 – 9
Kosten: 1,54 Mrd. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: ab 2027
Beschreibung:
Mit dem Projekt PEGASUS soll die bestehende Fähigkeitslücke in der Siganlerfassenden luftgestützten weiträumigen Überwachung und Aufklärung (SLWÜA) geschlossen werden. Das bedeutet, PEGASUS wird in der Lage seinen militärischen Funkverkehr und Radaremissionen zu erfassen und auf deren Basis ein elektronisches Lagebild zu erstellen. Damit wird das System einen wichtigen Beitrag zur Krisenfrüherkennung und Lagebeurteilung liefern. Dazu sollen ab 2027 drei Aufklärungssysteme PEGASUS beschafft werden. Ein System besteht aus einem Missionssystem zur Signalerfassung und einer Trägerplattform auf Basis der Bombardier Global 6000. Kern von PEGASUS ist Kalaetron. Bei Kalaetron handelt es sich um ein leistungsfähiges und modulares Aufklärungssystem von Hensoldt. Für die Beschaffung und Umrüstung der drei Bombardier Global 6000 ist die Lufthansa Technik zuständig.
Airbus A400M Atlas

Typ: Transportflugzeug
Projektstatus: Auslieferung
Auftragnehmer: Airbus Defence and Space
Bestand: 50
Bestellt: 53
Bedarf: N/A
Kosten: ca. 10,6 Mrd. Euro
Kostensteigerung: 1,6 Mrd. Euro / 18%
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: 2014 – 2027
Verzögerung: 204 Monate / 17 Jahre
Beschreibung:
Beim Airbus A400M Atlas handelt es sich um ein strategisches und taktisches Transport- und Tankflugzeug mit einer maximalen Nutzlast von 32 Tonnen. Der A400M kann sowohl Personal als auch Material befördern. Auch die Betankung von anderen Flugzeugen während des Flugs ist mit entsprechender Zusatzausrüstung möglich. Wird eine Patiententransporteinheit in den Laderaum des A400M eingerüstet, ist dieser auch in der Lage, medizinisch zu betreuende Patienten zu befördern. Insgesamt 53 A400M wurden für die Deutsche Luftwaffe als Ersatz für die mittlerweile ausgemusterten C-160 Transall bestellt. Im Dezember 2014 wurde das erste dieser Transportflugzeuge an die Deutsche Luftwaffe ausgeliefert. 2026 soll die Auslieferung abgeschlossen sein. 37 Maschinen sollen mit dem Selbstschutzsystem DIRCM (Directed Infrared Counter Measures) ausgestattet werden. Zu diesem Zweck ist die 35. deutsche Maschine zum Mustereinbau „DIRCM“ bei AIRBUS in Spanien. Stand August 2025 wurden 50 von 53 Maschinen bereits ausgeliefert. Alle Maschinen unterstehen dem Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf.
CH-47F SR Block II

Typ: Schwerer Transporthubschrauber
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: The Boeing Company, Collins Aerospace und Honeywell International
Bestand: 0
Bestellt: 60
Bedarf: 60
Kosten: 7,216 Mrd. Euro (Beschaffung) / 749,5 Mio. Euro (Infrastruktur)
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 82)
Auslieferung: 2027 – 2033
Beschreibung:
Das Verteidigungsministerium hat den Letter of Offer and Acceptance der US-Regierung angenommen und damit die Beschaffung von 60 Schweren Transporthubschraubern CH-47F SR Block II mit Luftbetankungsfähigkeit vertraglich fixiert. Der über das Foreign-Military-Sales-Verfahren abgewickelte Auftrag umfasst zudem Ausbildungsgeräte, Boden- und Unterstützungsausrüstung, Ersatzteilpakete sowie weitere Dienstleistungen und Beistellungen im Rahmen eines „Total Package Approach“. Das reine Beschaffungsvolumen beläuft sich auf etwa 7,22 Mrd Euro; für bauliche Anpassungen an den künftigen Stationierungsorten (Hallen, Betriebsflächen, Tanklager u. Ä.) sind zusätzlich rund 750 Mio Euro vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt aus dem Sondervermögen Bundeswehr.
Die Auslieferung ist gestaffelt: 2027 sollen zunächst drei Maschinen zulaufen, es folgen neun in 2028, zwölf in 2029, zwölf in 2030, elf in 2031 und eine letzte 2033. Vertragspartner auf Regierungsseite ist das United States Army Security Assistance Command; industrielle Hauptbeteiligte sind Boeing, Collins Aerospace und Honeywell. Boeing hat zugesagt, unter dem Titel „Team Chinook Deutschland“ mit deutschen Firmen zusammenzuarbeiten, um langfristig einen substanziellen Wertschöpfungsanteil in Deutschland zu erzielen.
Für die 35-jährige Nutzungsdauer wird der Gesamtfinanzbedarf – inklusive Betrieb, Instandhaltung und Infrastruktur – auf etwa 10,26 Mrd. Euro geschätzt.
VIP-Hubschrauber

Typ: VIP-Hubschrauber
Projektstatus: geplant
Auftragnehmer: /
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: 3
Kosten: 200 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Die Bundeswehr will drei neue VIP-Hubschrauber für die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung anschaffen. Das geschätzte Kostenvolumen beläuft sich auf rund 200 Millionen Euro. Diese neuen Hubschrauber sollen den derzeit verwendeten „Cougar“-Hubschrauber ersetzen, da sie als veraltet und modernisierungsbedürftig gelten.
Die Beschaffung ist jedoch umstritten. Kritiker bemängelten das Timing der Anschaffung angesichts notwendiger Haushaltskürzungen in anderen Bereichen. Sie argumentierten, dass bereits alternative Transportmöglichkeiten vorhanden seien, wie die „Super-Puma“-Hubschrauber der Bundespolizei, die ebenfalls für VIP-Flüge genutzt werden können. Zudem verfüge die Bundeswehr über weitere Transporthubschrauber, die allerdings nicht über die entsprechende VIP-Ausstattung verfügten.
Typhon

Typ: Raketensystem
Projektstatus: geplant
Auftragnehmer: Lockheed Martin
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: N/A
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Am 14. Juli 2025 kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch in Washington an, dass Deutschland offiziell einen sogenannten Letter of Request für den Erwerb des US-amerikanischen Typhon-Raketensystems über das Foreign Military Sales-Verfahren eingereicht habe. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth begrüßte den Antrag, der nun in Washington geprüft wird. Erst wenn Berlin ein formelles Letter of Offer and Acceptance erhält, kann die Bundesregierung endgültig über die Beschaffung entscheiden – auch der Bundestag müsste dem Vorhaben noch zustimmen.
Pistorius betonte, das System solle ausschließlich der Abschreckung dienen. Zwar ermögliche die Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern theoretisch auch Angriffe auf russisches Territorium, die geplante Nutzung sei jedoch rein defensiv. Hintergrund ist, dass Europa derzeit nur über sehr wenige bodengestützte Mittelstreckenwaffen mit Reichweiten von mehr als 300 Kilometern verfügt. Die Bundeswehr setzt bislang vor allem auf luftgestützte Marschflugkörper vom Typ Taurus, von denen rund 600 vorhanden sind.
Angesichts des Ausbaus russischer Raketen- und Artilleriesysteme warnen US-Militärs, die NATO benötige dringend zusätzliche weitreichende Fähigkeiten. Pistorius argumentierte, das Typhon-System werde die deutsche und europäische Abschreckungsfähigkeit „signifikant vergrößern“ und zugleich die Verteidigungsfähigkeit der Bündnispartner stärken.
Parallel dazu arbeitet das European Long-range Strike Approach (ELSA) – ein deutsch-französisch-italienisch-polnisches Projekt, dem sich später auch Schweden, das Vereinigte Königreich und die Niederlande angeschlossen haben – an einer eigenen „Deep-Precision-Strike“-Fähigkeit mit Reichweiten von über 2.000 Kilometern. Diese europäischen Systeme werden laut Pistorius jedoch erst in sieben bis zehn Jahren einsatzbereit sein. Das Typhon-System soll deshalb als Brückenlösung dienen, um die Fähigkeitslücke bis dahin zu schließen.
Wie viele Batterien beschafft werden sollen, ist noch offen. Deutschland wäre der erste ausländische Kunde; eine Auslieferung wäre laut Hersteller Lockheed Martin innerhalb eines Jahres nach Bestellung möglich, realistischerweise aber wohl erst nach 2026 – also nach der geplanten Stationierung der US-Systeme in Deutschland. Auch andere NATO-Partner könnten sich später für den Kauf entscheiden. Strategisch würde die Anschaffung die Glaubwürdigkeit der NATO-Abschreckung in Europa weiter stärken.
Arrow

Typ: Raketenabwehrsystem
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Israel Aerospace Industries
Bestand: 0
Bestellt: 3
Bedarf: 3
Kosten: 4 Mrd. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 83)
Auslieferung: 2025 – 2030
Beschreibung:
Nachdem der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 18. Oktober 2023 der 25-Millionen-Euro-Vorlage zur Beschaffung des Waffensystems Arrow 3 zugestimmt hat, wurde bereits knapp einen Monat später, am 23. November 2023, der entsprechende Beschaffungsvertrag unterzeichnet. Auftragnehmer sind die beiden Hersteller Israel Aerospace Industries und Boeing sowie MBDA Deutschland. Der Vertrag beinhaltet drei Arrow-Batterien, die dazugehörigen Lenkflugkörper des Typs Arrow 3, Ersatzteilpakete und Dienstleistungen für die Ausbildung des Bedienpersonals.
Der Auftragswert beläuft sich auf ganze 3,77 Milliarden Euro, welche bis 2027 aus dem Sondervermögen der Bundeswehr finanziert werden. Danach muss das Vorhaben aus dem regulären Verteidigungshaushalt weiter finanziert werden. Hinzu kommen weitere 150 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen an den drei geplanten Standorten sowie 81 Millionen Euro für weitere Unterstützungsleistungen, welche ebenfalls aus dem Verteidigungshaushalt finanziert werden müssen. Insgesamt kostet die Beschaffung den Steuerzahler also 4 Milliarden Euro.
Die erste Arrow-Batterie soll bis Ende 2025 in Holzdorf in Brandenburg stationiert werden. Die zwei weiteren Batterien sollen bis 2030 ausgeliefert werden und in Schleswig-Holstein und Bayern stationiert werden. Bis 2030 sollen dann auch alle bestellten Abwehrflugkörper ausgeliefert sein und die volle Einsatzbereitschaft hergestellt werden.
Patriot

Typ: Flugabwehrsystem großer Reichweite
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: RTX Corporation
Bestand: 7
Bestellt: 8
Bedarf: 24
Kosten: 2,8 Mrd. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14 & Sondervermögen Bundeswehr & Einzelplan 60
Auslieferung: 2025 – 2030
Beschreibung:
Als Ersatz für die drei an die Ukraine abgegebenen PATRIOT-Systeme sowie zum Ausbau der bodengebundenen Luftverteidigungsfähigkeiten wurden mittlerweile acht neue Systeme bestellt. Zunächst stimmte der Haushaltsausschuss des Bundestages am 20. März 2024 der Beschaffung von vier neuen PATRIOT-Systemen zu. Die Kosten für diese vier Systeme belaufen sich auf 1,28 Milliarden Euro. Zwei Systeme werden aus dem Sondervermögen und dem Einzelplan 14 finanziert. Die restlichen zwei werden aus dem Einzelplan 60, der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung, finanziert. Am 03. Juli 2024 hat der Haushaltsausschuss dann der Beschaffung von vier weiteren PATRIOT-Systemen zugestimmt. Der Beschaffungsumfang umfasst vier Radargeräte, fünf Feuerleitstände, 30 Startgeräte und vier abgesetzte Kampfführungsanlagen sowie vier Stromversorgungsanlagen und 39 Sattelzugmaschinen, so berichtet es zumindest ESUT. Die Kosten für diese Beschaffung belaufen sich auf 1,35 Milliarden Euro. Drei der vier Systeme werden über den Einzelplan 14 und eines über den Einzelplan 60 finanziert. Insgesamt erhält die Bundeswehr also acht neue PATRIOT-Flugabwehrsysteme für 2,63 Milliarden Euro. Die Auslieferung soll im Zeitraum von 2025 bis 2029 erfolgen. Laut Hartpunkt handelt es sich bei den neuen Systemen um die modernste Konfiguration C3+. Der Lower Tier Air and Missile Defense Sensor und das Integrated Battle Command System kommen jedoch noch nicht zum Einsatz. Nach Auslieferung aller acht Systeme und sofern keine weiteren PATRIOTs an die Ukraine abgegeben werden, würde die Bundeswehr künftig über insgesamt 15 dieser Flugabwehrsysteme verfügen.
IRIS-T SLM

Typ: Flugabwehrsystem mittlerer Reichweite
Projektstatus: Auslieferung
Auftragnehmer: Diehl Defence GmbH & CO. KG
Bestand: 1
Bestellt: 6
Bedarf: 14
Kosten: 950 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 61)
Auslieferung: 2024 – 2027
Beschreibung:
Das BAAINBw hat einen Vertrag mit Diehl Defence über die Lieferung von sechs Feuereinheiten des bodengebundenen Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM einschließlich dazugehöriger Lenkflugkörper abgeschlossen. Das Auftragsvolumen beträgt rund 950 Millionen Euro, davon entfallen etwa 896 Millionen Euro auf die eigentliche Beschaffung der Systeme sowie weitere rund 54 Millionen Euro auf ergänzende Leistungen wie Qualifikationen und Sicherheitsprüfungen. Ziel ist es, durch das System bestehende Lücken in der bodengebundenen Luftverteidigung zu schließen und den Nahbereichsschutz zu stärken.
Die Lieferung der Feuereinheiten soll zwischen 2024 und 2027 erfolgen, wobei allein im Jahr 2026 drei Einheiten vorgesehen sind. Wesentliche Unterauftragnehmer sind Hensoldt (Radar TRML-4D), Airbus Defence and Space (Führungssystem IBMS), Rheinmetall MAN Military Vehicles (Trägerfahrzeuge) und Rohde & Schwarz (Kommunikationssysteme). Die Finanzierung erfolgt über das Sondervermögen der Bundeswehr, die geplante Nutzungsdauer beträgt 25 Jahre mit geschätzten Betriebskosten von etwa 753 Millionen Euro.
Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz

Typ: Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS)
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: Rheinmetall Electronics GmbH, Diehl Defence GmbH & CO. KG und Hensoldt Sensors GmbH
Bestand: 0
Bestellt: 4 Staffeln
Bedarf: 12/13 Staffeln
Kosten: 1,3 Mrd. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 63) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 63)
Auslieferung: ab 2028
Beschreibung:
Ziel des Vorhabens Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) ist es, die durch die Außerdienststellung der Systeme Gepard und Roland entstandene Fähigkeitslücke im Bereich Schutz von Bodentruppen gegen Bedrohungen aus der Luft wieder zu schließen. Es besteht aus drei Teilvorhaben:
- gemischten Feuereinheiten LVS NNbS Nah- und Nächstbereich (NNb)
- Feuereinheiten LVS NNbS Nahbereich (Nb)
- Feuereinheiten/Modulen LVS NNbS Counter- Rocket, Artillery and Mortar (C-RAM)
Bislang wurden zur Umsetzung des LVS NNbS drei Verträge geschlossen:
- Beschaffung von sechs Feuereinheiten IRIS-T SLM, gezeichnet am 22. Juni 2023. Auftragnehmer ist die Diehl Defence GmbH & Co. KG.
- Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Prototypen für den Anteil NNb, gezeichnet am 25. Januar 2024. Auftragnehmer ist die Arbeitsgemeinschaft Nah- und Nächstbereichsschutz (ARGE NNbS) GbR.
- Entwicklung, Herstellung und Lieferung LVS NNbS Counter – Unmanned Aircraft System (C-UAS) SKYRANGER 30, gezeichnet am 27. Februar 2024. Auftragnehmer ist die Rheinmetall Electronics GmbH.
Ziel ist es, acht Brigaden, die Divisionstruppen von drei Divisionen sowie einen Flugplatz gleichzeitig gegen Bedrohungen aus der Luft zu schützen und dabei nahtlos in die integrierte NATO-Luftverteidigung eingebunden zu sein. Insgesamt werden also zwölf LVS NNbS Systeme benötigt. Wobei sich der Bedarf durch die Neuaufstellung der Panzerbrigade 45 mittlerweile eigentlich auf 13 Systeme erhöht haben dürfte. Aufgrund des absehbaren weiteren Aufwuchses der Bundeswehr durch die neuen NATO-Fähigkeitsziele dürfte sich der Bedarf zukünftig noch weiter erhöhen.
Hughes Air Defence Radar Nachfolgesystem

Typ: Luftraumüberwachungsradar
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Hensoldt AG & ELTA Systems Ltd.
Bestand: N/A
Bestellt: 4
Bedarf: N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Das BAAINBw hat im Juli 2021 einen Vertrag mit Hensoldt Sensors GmbH über die Lieferung von vier modernen Großraumradargeräten abgeschlossen. Das Projekt trägt die Bezeichnung „Hughes Air Defence Radar Nachfolgesystem“ (HADR NF). Die neuen Multifunktionsradare sollen die bisherigen Systeme ersetzen, die seit den 1980er Jahren im Einsatz sind. Mit der Modernisierung will die Bundeswehr die kontinuierliche und lückenlose Überwachung des deutschen Luftraums auch künftig gewährleisten.
Die Radaranlagen werden in den kommenden Jahren an vier Standorten in Westdeutschland auf neu zu errichtenden Türmen installiert und schrittweise in Betrieb genommen. Der Vertrag umfasst neben der Hardware auch die Ausbildung des technischen und betrieblichen Personals sowie die Lieferung von Ersatzteilen. Optional ist auch eine Ausbildungs- und Referenzanlage vorgesehen.
Die neuen Systeme basieren auf aktueller Technologie und bieten eine präzisere Zielerfassung im deutschen Luftraum. Eine wichtige Neuerung ist die Fähigkeit zur Erfassung taktischer ballistischer Flugkörper, was mit den bisherigen Anlagen nicht möglich war. Mit der Modernisierung der Radarüberwachung trägt die Bundeswehr sowohl zur nationalen Sicherheit als auch zur integrierten NATO-Luftverteidigung bei.
System zur Weltraumüberwachung – Ausbaustufe 1 – Radar

Typ: Weltraumüberwachungsradar (WRÜbwR)
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Indra Avitech
Bestand: 0
Bestellt: 1
Bedarf: 2
Kosten: 114,32 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 95) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 05)
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Das Verteidigungsministerium hat mit der Firma Indra Avitech einen Vertrag über die Lieferung eines Weltraumüberwachungsradars abgeschlossen. Dieses Radar soll Objekte im niedrigen Erdorbit (Low Earth Orbit, LEO) erfassen und deren Flugbahnen verfolgen. Das Radar wird auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück errichtet. Ziel ist es, dass das Weltraumkommando der Bundeswehr erstmals eigenständig und kontinuierlich ein militärisch nutzbares Weltraumlagebild erstellen kann.
Der Vertrag umfasst zunächst feste Leistungen im Umfang von etwa 114,32 Millionen Euro. Zudem beinhaltet der Vertrag drei Optionen, darunter ein zweites Radar, möglicherweise in Finnland oder Schweden (91,77 Mio. Euro), sowie zwei weitere Optionen für Logistik und Materialerhaltung (insgesamt etwa 10,15 Mio. Euro).
Die Anschaffung des Radars wird damit begründet, dass Deutschland eine eigene und unabhängige Fähigkeit zur Weltraumüberwachung und zum Schutz kritischer Weltrauminfrastruktur benötigt. Diese Fähigkeit wird als essenziell betrachtet, um auf aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen, insbesondere im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, reagieren zu können.
Der Aufbau unabhängiger Aufklärungskapazitäten sei notwendig, um ein vollständiges nationales Lagebild zu gewährleisten. Deutschland ist zudem Anlehnungsnation für Finnland und Schweden. Eine Verzögerung über das Jahr 2024 hinaus würde diese Rolle gefährden, da Deutschland den beiden Ländern bereits einen Vertragsabschluss bis spätestens 1. Januar 2025 zugesagt hat. Schweden hat hierfür bereits Haushaltsmittel eingeplant.
Die erwarteten Nutzungskosten belaufen sich auf rund 24,5 Millionen Euro für den Zeitraum bis 2046 und sollen über den Einzelplan 14 finanziert werden.
JEWEL
Typ: Raketenfrühwarnsystem
Projektstatus: geplant
Auftragnehmer: /
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: N/A
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Deutschland und Frankreich haben bei ihrem Treffen Ende August beschlossen, gemeinsam ein Frühwarnsystem für Raketenangriffe zu entwickeln. Das Projekt namens JEWEL soll aus zwei Komponenten bestehen: Satelliten im Weltall, die mit Infrarotsensoren feindliche Raketenstarts erkennen (basierend auf dem ODIN’S EYE-Projekt), und einem Netzwerk von Bodenradars.
Das weltraumgestützte ODIN’S EYE-Projekt wird vom European Defence Fund finanziert und vom deutschen Unternehmen OHB koordiniert. Aufgrund der vielen beteiligten Partner gilt es als sehr komplex. Das Frühwarnsystem soll nicht nur Abwehrmaßnahmen ermöglichen, sondern ist für Frankreich auch wichtig für mögliche nukleare Vergeltungsschläge.
Die Initiative JEWEL soll auch anderen Partnern offenstehen und durch entsprechende Absichtserklärungen formalisiert werden.
TWISTER

Typ: Weltraumbasiertes Frühwarnsystem
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: MBDA
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr
Auslieferung: ab 2030
Beschreibung:
TWISTER steht für „Timely Warning and Interception with Space-based TheatER Surveillance“ und soll der rechtzeitigen Warnung und Abwehr von Flugkörpern dienen. Das PESCO-Projekt wird von Frankreich geführt und zusammen mit Deutschland, Italien, Spanien, Niederlande und Finnland entwickelt. TWISTER soll in der Lage sein, gelenkte ballistische Raketen mittlerer Reichweite, Über- und Hyperschall-Marschflugkörper, Hyperschall-Gleiter sowie Kampfflugzeuge der sechsten Generation aufzuklären und zu bekämpfen. Die Abwehrkomponente von TWISTER soll dabei in bestehende und künftige Land- und Marinesysteme integriert werden können. Läuft alles nach Plan, soll TWISTER bis 2030 in Betrieb genommen werden.
HYDEF
Typ: Hyperschallabwehrflugkörper
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: SMS uvm.
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: 110 Mio. Euro (Entwicklung)
Finanzierung: European Defence Fund & Einzelplan 14
Auslieferung: Anfang der 2030er Jahre
Beschreibung:
HYDEF steht für „Hypersonic Defence Interceptor Study“. Dabei geht es, wie der Name schon erahnen lässt, um eine Studie zur Entwicklung eines Abwehrlenkflugkörpers gegen Hyperschallbedrohungen. Das Gesamtsystem soll zukünftig in der Lage sein, Hypersonic Cruise Missiles (HCM) und Hypersonic Glide Vehicles (HGV) aufzuklären und zu bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung soll laut Diehl Defence bei über 100 km liegen. Eingesetzt werden soll es wohl von Land als auch von See aus.
HYDIS
Typ: Hyperschallabwehrflugkörper
Projektstatus: Entwicklung
Auftragnehmer: MBDA
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: 80 Mio. Euro
Finanzierung: European Defence Fund
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
HYDIS steht für „HYpersonic Defence Interceptor Study“. Dabei handelt es sich genauso wie bei HYDEF um eine Studie zur Entwicklung eines Abwehrlenkflugkörpers gegen Hyperschallbedrohungen.
Arrow 4

Typ: Flugabwehrrakete
Projektstatus: geplant
Auftragnehmer: IAI
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: offen
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Die Luftwaffe will den aktuell in Entwicklung befindlichen Lenkflugkörper Arrow 4 ergänzend zu den bereits bestellten Arrow 3 Lenkflugkörpern beschaffen. Beide Lenkflugkörper können von denselben Radaren und Abschussgeräten eingesetzt werden.
PAC-3 MSE

Typ: Flugabwehrlenkflugkörper
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: Lockheed Martin
Bestand: 50
Bestellt: 248
Bedarf: 650+
Kosten: 1,63 Mrd. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundes (Kapitel 1491 Titel 554 08), Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 08) & Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)
Auslieferung: 2028 (75 Stück), 2029 (70 Stück), 2030 (70 Stück), 2031 (33 Stück)
Beschreibung:
Bisher wurden folgende Bestellungen getätigt:
- 120 Lenkflugkörpern (LFK) Patriot Advanced Capability 3 – Missile Segment Enhance- ment (PAC-3 MSE) für 763,5 Mio. Euro. Finanziert über das Sondervermögen Bundeswehr und den Einzelplan 14. (18. Dezember 2024)
- 128 LFK PAC-3 MSE und 16 Umrüstsätze für das Patriot Startgerät zum Verschuss von LFK Patriot PAC-3 MSE für 868,97 Mio. Euro. Finanziert über den Einzelplan 60. (18. Dezember 2024)
PAC-2 GEM-T

Typ: Flugabwehrlenkflugkörper
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: COMLOG GmbH & RTX
Bestand: N/A
Bestellt: ca. 900
Bedarf: N/A
Kosten: ca. 4,5 Mrd. Euro
Finanzierung:
- Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 08)
- Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 08)
- Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03 )
Auslieferung: 2027 – 2033
Beschreibung:
Bisher wurden folgende Bestellung getätigt:
- Beschaffung von Lenkflugkörpern PAC-2 GEM-T als Sofortpaket II. Gut informierten Kreisen zufolge ca. 300 Stück für 1,5 Milliarden Euro. (10. September 2025)
- 400 Lenkflugkörper PAC-2 GEM-T für 2,4 Milliarden Euro zur Auffüllung der Munitionsbestände der Bundeswehr. Finanziert über das Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 und den Einzelplan 14 ab 2028.
- 100 Lenkflugkörper PAC-2 GEM-T für 602,1 Millionen Euro als Ersatz für an die Ukraine abgegebenes Material. Finanziert über den Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03).
Die Nutzungskosten von 500 Lenkflugkörpern PAC-2 GEM-T für eine Nutzungsdauer von 15 Jahren werden auf 162 Millionen Euro geschätzt.
METEOR

Typ: Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite
Projektstatus: Auslieferung
Auftragnehmer: MBDA UK
Bestand: 250
Bestellt: 191
Bedarf: N/A
Kosten: 477,46 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 08) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 08)
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Das BAAINBw hat mit MBDA einen Vertrag über die Beschaffung von 191 Lenkflugkörpern des Typs METEOR inklusive Zubehör abgeschlossen. Der Vertragswert beläuft sich auf rund 477,4 Millionen Euro. Der Lenkflugkörper METEOR dient als Hauptbewaffnung des Eurofighters für den Luftkampf im mittleren Entfernungsbereich und wurde im Rahmen eines internationalen Kooperationsprogramms unter britischer Führung gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Schweden entwickelt.
Die gelieferten Lenkflugkörper stammen aus einer bereits bei der Bundeswehr eingeführten Baureihe. Der Vertrag folgt – wie schon bei der ersten Ergänzungsbeschaffung im Jahr 2019 – britischem Recht. Es handelt sich um einen sogenannten „Fixed Price subject to Variation of Price“, vergleichbar mit einem Selbstkostenfestpreis mit Preisgleitung.
Für Instandhaltung, Ersatzteilversorgung und die vorgesehene Grundüberholung nach 12,5 Jahren kalkuliert das BMVg bis 2055 mit zusätzlichen Kosten in Höhe von insgesamt 308 Millionen Euro.
AIM-120D-3 AMRAAM

Typ: Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite
Projektstatus: geplant
Auftragnehmer: RTX Corporation
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: 400
Kosten: 1,23 Mrd. Euro
Finanzierung: N/A
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Deutschland hat den Erwerb von 400 AIM-120D-3 Advanced Medium Range Air-to-Air Missiles (AMRAAM), also Luft-Luft-Lenkflugkörpern mittlerer Reichweite, in den USA beantragt. Diese Anfrage wurde nun vom US-Außenministerium genehmigt.
Das Kostenvolumen beläuft sich auf bis zu 1,23 Milliarden Euro. Darin enthalten sind bis zu 400 Lenkflugkörper vom Typ AIM-120D-3 Advanced Medium Range Air-to-Air Missile (AMRAAM); bis zu zwölf AIM-120D-3 AMRAAM-Lenkeinheiten, einschließlich präziser Positionsbestimmung durch entweder das Selective Availability Anti-Spoofing Module oder M-Code; sowie ein integriertes Testfahrzeug AIM-120 AMRAAM.
Zu der Lieferung gehören weitere Komponenten wie Telemetrie-Systeme, Steuereinheiten, Container und Supportausrüstung. Auch Verschlüsselungsgeräte, Ersatzteile, Software, technische Dokumentation sowie Schulungen für Personal sind Teil des Deals. Hauptauftragnehmer ist die RTX Corporation mit Sitz in Arlington, Virginia.
Die AIM-120D-3 AMRAAM gehören zu den modernsten Luft-Luft-Raketen mittlerer Reichweite. Sie verfügen über fortschrittliche Lenksysteme und können auch unter schwierigen elektronischen Kampfbedingungen präzise navigieren. Die Raketen sind speziell für den Einsatz mit modernen Kampfflugzeugen wie der F-35 konzipiert und sollen die Luftkampffähigkeiten der deutschen Luftwaffe erheblich verbessern.
AIM-120C-8 AMRAAM

Typ: Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: RTX Corporation
Bestand: N/A
Bestellt: 237 Lenkflugkörper & 114 Trainings-Lenkflugkörpern
Bedarf: 1.074+
Kosten: 572,55 Mio Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 08) & Einzelplan 14 ab 2028 bis 2033 (Kapitel 1405 Titel 554 08)
Auslieferung: 2026 – 2032
Beschreibung:
Folgende Lose wurden bisher bestellt:
- 3. Los mit 52 Lenkflugkörpern und 52 Trainings-Lenkflugkörpern für 121,58 Millionen Euro. Die Nutzungskosten bis 2056 werden auf 9,93 Millionen Euro geschätzt. (25. September 2024)
- 2. Los mit 80 Lenkflugkörpern und 32 Trainings-Lenkflugkörpern für 177,98 Millionen Euro. Die Nutzungskosten bis 2055 werden auf 53,86 Millionen Euro geschätzt. (15. Mai 2024)
- 1. Los mit 105 Lenkflugkörpern und 30 Trainings-Lenkflugkörpern für 272,99 Millionen Euro. Erstbedarf an Bewaffnung für die neuen F-35A.(14. Dezember 2022)
IRIS-T

Typ: Luft-Luft-Lenkflugkörper kurzer Reichweite
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Diehl Defence GmbH & Co. KG
Bestand: ca. 1.130
Bestellt: 120
Bedarf: 2.410
Kosten: 108 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)
Auslieferung: 2026 – 2030
Beschreibung:
Das BAAINBw hat mit Diehl Defence eine Rahmenvereinbarung über bis zu 1.280 Luft-Luft-Lenkflugkörper kurzer Reichweite IRIS-T abgeschlossen. In einem ersten fest beauftragten Los werden 120 Flugkörper für rund 108 Millionen Euro beschafft; sie ersetzen Exemplare, die zuvor an die Ukraine abgegeben wurden. Die Finanzierung dieses Anfangsloses erfolgt deshalb über den Einzelplan 60 Kapitel 6002 Titel 687 03 („Ertüchtigung von Partnerstaaten“). IRIS-T ist ein infrarotgesteuerter Luft-Luft-Lenkflugkörper und Hauptbewaffnung der deutschen Eurofighter- und Tornado-Jets. Weitere Beschaffungen über die 120 Stück hinaus müssten aus dem regulären Verteidigungshaushalt (Einzelplan 14) finanziert werden.
AIM-9X Sidewinder Block II+

Typ: Luft-Luft-Lenkflugkörper kurzer Reichweite
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Raytheon Missile Systems
Bestand: N/A
Bestellt: 75 LFK AIM-9X SWIDWINDER Block II & 30 LFK AIM-PX CATM Training Missiles
Bedarf: N/A
Kosten: 109,09 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)
Auslieferung: 2028 (30 Stück) – 2029 (75 Stück)
Beschreibung:
Das Bundesministerium der Verteidigung hat einen Vertrag zur Beschaffung von infrarotgesteuerten Luft-Luft-Lenkflugkörpern kurzer Reichweite des Typs AIM-9X SIDEWINDER Block II+ geschlossen. Der Vertrag umfasst insgesamt 75 Gefechtsflugkörper AIM-9X SIDEWINDER Block II+ und 30 Trainingsflugkörper (AIM-9X CATM). Hauptauftragnehmer ist die Regierung der USA, während Raytheon Missile Systems aus Tucson, Arizona, als Hauptunterauftragnehmer fungiert.
Die Lieferungen sind wie folgt geplant: Die 75 AIM-9X SIDEWINDER Block II+ sollen 2029 geliefert werden, die 30 Trainingsflugkörper bereits 2028. Der Vertrag endet entweder 24 Monate nach der letzten Lieferung (geplant für erstes Quartal 2029), nach der letzten Serviceleistung oder 36 Monate nach der letzten Ausbildungsleistung (geplant für viertes Quartal 2031).
Zur Sicherstellung der Einsatz- und Versorgungsreife der Flugkörper sind ergänzende nationale Verträge vorgesehen, mit einem Finanzbedarf von etwa 11,95 Mio. Euro (2023–2031). Zusätzlich sind weitere FMS-Verträge zur Unterstützung der Versorgungsreife, etwa zur Beschaffung von Prüfgeräten und Lagerhilfsmitteln, in Höhe von rund 17,85 Mio. Euro (2025–2031) erforderlich.
Taurus NEO

Typ: Marschflugkörper
Projektstatus: geplant
Auftragnehmer: MBDA Deutschland
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: 600
Kosten: 2,1 Mrd. Euro
Finanzierung: offen
Auslieferung: ab 2029
Beschreibung:
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) plant laut SPIEGEL-Informationen, die Bundeswehr mit dem neuen weitreichenden Marschflugkörper Taurus Neo auszustatten. Für dieses wichtige Projekt fehlen ihm jedoch derzeit die notwendigen Haushaltsmittel. In vertraulichen Unterlagen zum Haushalt 2025 legte das Verteidigungsministerium dem Haushaltsausschuss einen entsprechenden Projektplan vor.
Demnach plant das Ministerium, für rund 2,1 Milliarden Euro 600 Taurus-Neo-Marschflugkörper zu bestellen, wobei die ersten Exemplare ab 2029 ausgeliefert werden könnten. Aufgrund der angespannten Finanzlage ist das Projekt im Ministeriumshaushalt bisher jedoch nur als Option vermerkt. Um den Start zu ermöglichen, wären 2025 etwa 350 Millionen Euro nötig; der Großteil der Kosten würde erst ab 2029 anfallen.
Aktuell verfügt die Bundeswehr über rund 600 Taurus-Marschflugkörper älterer Bauart, die für Angriffe weit hinter feindlichen Linien konzipiert sind und derzeit umfassend modernisiert werden. Die Ukraine hat mehrfach um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper gebeten, was Bundeskanzler Olaf Scholz jedoch wiederholt abgelehnt hat.
Joint Strike Missile

Typ: Marschflugkörper
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: Kongsberg Defence & Aerospace
Bestand: 0
Bestellt: ca. 200
Bedarf: N/A
Kosten: 478,7 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: ab 2027
Beschreibung:
Am Rande des NATO-Gipfels 2025 in Den Haag haben Deutschland und Norwegen eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein norwegischer Amtskollege Tore O. Sandvik besiegelten ein sogenanntes Programme Arrangement, das die gemeinsame Beschaffung von Marschflugkörpern des Typs Joint Strike Missile (JSM) für ihre F-35-Kampfjets vorsieht. Norwegen wird dabei die führende Rolle übernehmen.
Wie Pistorius erklärte, ermöglicht die Kooperation eine frühzeitige Lieferung der Flugkörper an die Luftwaffe – bereits vor Ende 2027. Die notwendigen Mittel in Höhe von rund 478,7 Millionen Euro hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages bereits am 4. Juni 2025 genehmigt. Die beschaffte Stückzahl ist nicht öffentlich bekannt. Experten schätzen jedoch das rund 200 JSM beschafft werden.
Die Joint Strike Missile (JSM) basiert auf der Technologie der bereits erprobten Naval Strike Missile (NSM). Die Integration und Qualifizierung des JSM wird derzeit von der norwegischen Luftwaffe finanziert und vorangetrieben. Der Marschflugkörper ist für Einsätze über Land und See konzipiert und nutzt ein präzises Navigationssystem sowie einen Tiefflugmodus. Die Zielerkennung erfolgt automatisch über einen Infrarotsuchkopf mit Bildverarbeitung.
AGM-88E AARGM

Typ: Anti-Radar-Lenkflugkörper
Projektstatus: Auslieferung
Auftragnehmer: RTX Corporation
Bestand: N/A
Bestellt: 85
Bedarf: N/A
Kosten: 195 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: bis 2025
Beschreibung:
Die AGM-88E AARGM ist eine modernisierte Variante der AGM-88B HARM, die die Bundeswehr erstmals 1988 beschaffte. Bereits 2019 wurde die Beschaffung von 91 dieser modernisierten Anti-Radar-Lenkflugkörper für rund 120 Mio. Euro beschlossen. Aktuell werden die AARGM in die Tornado ECR integriert. Diese Maßnahme soll bis 2025 abgeschlossen sein und den Fähigkeitserhalt bis zur Einsatzreife der Eurofighter EK sicherstellen. Die AGM-88E AARGM sind 350 kg schwer, 4,1 Meter lang und werden von einem Feststoff-Raketenmotor auf über 2.200 km/h beschleunigt. Zur Bekämpfung feindlicher Radaranlagen verfügen Sie über einen 60 kg schweren Spreng-/Splitter-Gefechtskopf. Die AARGM verfügt im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen über modernisierte Software und einen zusätzlichen aktiven Millimeterwellen-Suchkopf, der feindliche Radare effizienter erkennen und bekämpfen kann.
Brimstone 3

Typ: Luft-Boden-Lenkflugkörper kurzer Reichweite
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: MBDA Deutschland
Bestand: 0
Bestellt: 274
Bedarf: 3.266
Kosten: 376 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr
Auslieferung: 2028 – 2033
Beschreibung:
Am 26. Juni 2024 genehmigte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die entsprechene 25-Millionen-Euro-Vorlage für einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 3.266 Brimstone-3-Lenkflugkörpern. Zunächst sollen 274 „Operational Missiles Brimstone“ inklusive Start- und Testgeräten sowie weiterem Zubehör im Wert von rund 376 Millionen Euro fest bei MBDA Deutschland bestellt werden. Weitere 29 Brimstone-Raketen sind für die Einsatzprüfung und 75 für Trainings- und Telemetrie-Zwecke vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt aus dem Sondervermögen der Bundeswehr. Die Auslieferung soll ab 2028 erfolgen.
Die Raketen sind für den Einsatz auf dem Eurofighter vorgesehen, der dafür angepasst werden muss. Mit den Brimstone-Raketen soll die Luftwaffe in der Lage sein, stationäre und bewegliche Ziele am Boden und über Wasser präzise zu bekämpfen. Die Brimstone-Rakete wird bereits von der Royal Air Force genutzt, die eine Qualifikation für den Eurofighter vorgenommen hat. Für die Luftwaffe könnte eine spezielle Delta-Qualifikation erforderlich sein, um deutsche Besonderheiten zu berücksichtigen. Der Vertrag, der bis Ende 2033 läuft, soll nach parlamentarischer Zustimmung im Juli geschlossen werden. Weitere Abrufe über 25 Millionen Euro bedürfen einer erneuten Befassung des Bundestages.
Spezialmunition „Special Payload“

Typ: Luft-Boden-Lenkflugkörper
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: /
Bestand: 0
Bestellt: 140 Flugkörper (80 für den opelrationellen Einsatz & 60 für die Waffenausbildung)
Bedarf: N/A
Kosten: 152,6 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 08 & Titel 687 05)
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Das Verteidigungsministerium will – vorbehaltlich der Aufhebung eines Haushaltsausschuss-Beschlusses von 2018 – die deutsch-israelische Regierungsvereinbarung zum „German Heron TP“ um eine erste Änderungsvereinbarung ergänzen, um das unbemannte Luftfahrzeugsystem vollständig zu bewaffnen. Das Paket (rund 152,61 Mio. €) umfasst Bewaffnung, Ausbildung und zugehörige Ausrüstung. Hintergrund ist, dass der Heron TP 2018 als unbewaffnete Übergangslösung bis zur Einführung der Eurodrohne gebilligt wurde und den Heron 1 in den Einsätzen ablösen soll; angesichts der aktuellen Lage sieht das BMVg nun dringenden Handlungsbedarf.
Kernstück ist die Beschaffung von 140 Lenkflugkörpern („Special Payload“) – 60 für die Waffenausbildung, 80 für den operationellen Einsatz – einschließlich bewaffnungsspezifischer Technik, Infrastruktur, Umrüstsätzen und Simulatoren. Die Auslieferung sollen ab dem 24. Monat nach Unterzeichnung beginnen. Da die Bewaffnung israelischer Herkunft ist, bedarf deren Export der Zustimmung der israelischen Regierung. Intergouvernementale Absprachen dieser Art unterliegen nicht dem Vergaberecht.
GBU-53 Stormbreaker

Typ: Gleitbombe
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: RTX
Bestand: 0
Bestellt: 344
Bedarf: N/A
Kosten: 210,13 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 81)
Auslieferung: 2027 (20 Stück), 2028 (100 Stück), 2029 (224 Stück)
Beschreibung:
Das Bundesministerium der Verteidigung hat mit der Regierung der Vereinigten Staaten einen Vertrag zur Beschaffung von 344 Gleitbomben des Typs GBU-53 Stormbreaker (SDB II) abgeschlossen. Neben den Bomben umfasst der Vertrag notwendiges Material, Geräte für die Inbetriebnahme und den Anfangsflugbetrieb, sowie entsprechende Ausbildungs- und Unterstützungsleistungen einschließlich einer logistischen und technischen Unterstützung für sieben Jahre. Die Lieferungen sind gestaffelt für die Jahre 2027 (20 Stück), 2028 (100 Stück) und 2029 (224 Stück) vorgesehen. Der Vertrag endet 24 Monate nach der letzten Lieferung bzw. Serviceleistung oder 36 Monate nach Abschluss der Ausbildungsleistungen. Das Finanzvolumen beträgt derzeit rund 210,13 Mio. Euro. Hauptauftragnehmer ist die US-Regierung, die auch für die Einbindung der Unterauftragnehmer verantwortlich ist.
GBU-31 & GBU-54

Typ: Präzisionsbomben
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Boeing
Bestand: N/A
Bestellt: 162 EA Bombe BLU-109/B, 264 EA Bombe MK82, 180 EA KMU-557F/B, 246 EA KMU-572F/B, 249 EA DSU-38A/B sowie 450 EA FMU-139 D/B
Bedarf: N/A
Kosten: 68,13 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 81)
Auslieferung: 2023 – 2027
Beschreibung:
Das Bundesministerium der Verteidigung hat einen Vertrag mit der US-Regierung zur Beschaffung von Luft-Boden-Effektoren der Typen GBU-31 und GBU-54 abgeschlossen. Der Vertrag umfasst 162 Bomben BLU-109/B, 264 Bomben MK82, 180 Steuerungseinheiten KMU-557F/B, 246 Steuerungseinheiten KMU-572F/B, 249 Zielsuchköpfe DSU-38A/B sowie 450 Zünder FMU-139 D/B. Weiterhin beinhaltet er Peripheriegeräte für die Inbetriebnahme und den Anfangsflugbetrieb, wie Prüf- und Sonderwerkzeuge, Ausbildungsmittel, Dokumentation, Ersatzteile und sieben Jahre logistische und technische Unterstützung.
Hauptauftragnehmer ist die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, welche auch die Unterauftragnehmer bestimmt. Der Vertrag endet entweder 24 Monate nach der letzten Lieferung (geplant für das zweite Quartal 2027), nach der letzten Serviceleistung oder 36 Monate nach Abschluss der Ausbildung. Die Lieferungen sind für den Zeitraum 2023 bis 2027 vorgesehen. Das Gesamtfinanzvolumen beläuft sich auf rund 68,127 Mio. Euro.
Patronen 27mm x 145 FAP
Typ: panzerbrechende Munition
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: /
Bestand: N/A
Bestellt: N/A
Bedarf: N/A
Kosten: 53 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr
Auslieferung: bis 2027
Beschreibung:
Am 8. Oktober 2025 stimmte der Haushaltsausschuss der Beschaffung zusätzlicher 27 mm x 145 FAP-Patronen zu. Dabei handelt es sich um panzerbrechende Munition für die Bordkanonen der Tornado- und Eurofighter-Kampfflugzeuge sowie für die Marineleichtgeschütze. Das Kostenvolumen beläuft sich auf rund 53 Millionen Euro und wird aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert.
Litening 5

Typ: Zielbeleuchtungsbehälter
Projektstatus: genehmigt
Auftragnehmer: Rafael Advanced Defence Systems
Bestand: 0
Bestellt: 0
Bedarf: 90
Kosten: 350 Mio. Euro
Finanzierung: ca. Einzelplan 14 & Sondervermögen Bundeswehr
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den Kauf von 90 Zielbeleuchtungs- und Aufklärungspods des Typs Litening 5 für den Eurofighter genehmigt. Das Vorhaben kostet rund 350 Millionen Euro, finanziert aus dem Sondervermögen Bundeswehr und dem regulären Verteidigungshaushalt. Vertragspartner ist der israelische Hersteller Rafael Advanced Defence Systems.
Der Litening 5-Behälter ersetzt das ältere Modell Litening III und bietet verbesserte Sensorik: Piloten können Bodenziele auf große Distanz aufklären, anvisieren und für Präzisionswaffen wie den Luft-Boden-Lenkflugkörper Brimstone 3 markieren – auch bei schlechter Sicht und gegen bewegliche Ziele.
IR-BIRDIE

Typ: Scheinziele
Projektstatus: Auslieferung
Auftragnehmer: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Bestand: N/A
Bestellt: bis zu 476.280 (Rahmenvertrag)
Bedarf: 476.280 (Bedarf bis 2029)
Kosten: 49,3 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 08)
Auslieferung: 2023 – 2029
Beschreibung:
Das BAAINBw hat mit der Rheinmetall Waffe Munition GmbH einen Rahmenvertrag (ohne Mindestabrufmenge) über bis zu 49,345 Millionen Euro für Scheinziele geschlossen. Laufzeit: Dezember 2023 bis Dezember 2029. Geliefert werden können maximal 349.920 Stück des Typs DM189A1 (jährlich bis zu 51.840, 2023 bis zu 38.880) und 126.360 Stück des Typs DM169A1 (jährlich bis zu 19.440, 2023 bis zu 9.720).
Surveillance Data Distribution System – Next Generation
Typ: militärisches Radardatennetz
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: FREQUENTIS Comsoft GmbH
Bestand: N/A
Bestellt: N/A
Bedarf: N/A
Kosten: N/A
Finanzierung: Einzelplan 14
Auslieferung: N/A
Beschreibung:
Nach rund 20 Jahren muss das erste militärische Radardatennetz in Deutschland, MilRADNET, durch ein Nachfolgesystem abgelöst werden. Im Vergleich zum Vorgängersystem soll das SDDS-NG noch leistungsfähiger und zugleich skalierbarer sein.
Ground Exploitation Systeme
Typ: Luftbildauswerteanlagen
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Rafael Advanced Defense System
Bestand: 0
Bestellt: 4
Bedarf: 5
Kosten: 101,1 Mio. Euro
Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 554 10)
Auslieferung: Oktober 2024 – Februar 2026
Beschreibung:
Das BAAINBw hat mit Rafael Advanced Defense Systems einen Vertrag über rund 101,1 Mio. Euro zur Lieferung von vier Luftbildauswerteanlagen (Ground Exploitation Stations, GES) in geschützten, autark betreibbaren Containern geschlossen. Der Auftrag umfasst die Containeranlagen inklusive Klimamodulen, Stromerzeugern, adaptivem ballistischem Schutz, Dokumentation sowie Schulungen für Bedien- und Technikpersonal.
Die neuen GES gehören zum Vorhaben „Aufklärungssystem fliegende Plattformen“, das seit 2010 für Tornado und inzwischen auch für den Eurofighter genutzt wird; die Auswertung wurde auf Full-Motion-Video erweitert und ist auch für Heron 1 und German Heron TP einsetzbar. Mit den geschützten Containerlösungen werden weltweite Verlegefähigkeit, Abstrahlsicherheit (Informationssicherheit), Arbeits- und Ergonomieschutz sowie Klimatisierung verbessert. Hintergrund ist der Ersatz der vier bisher vorhandenen, ungeschützten und obsoleszenzbehafteten GES-Container, die nur eingeschränkt verlegefähig sind und zeitgleich u. a. in Afghanistan, Jordanien, Mali und am Heimatstandort genutzt wurden. Geplant ist der Einsatz von zwei GES für internationales Krisenmanagement, einer GES für Landes- und Bündnisverteidigung (z. B. NATO-Ostflanke) sowie einer stationierten GES in Deutschland für Reachback-Unterstützung und Ausbildung. Wesentliche Unterauftragnehmer sind ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH sowie INFODAS.
Flugfeldlöschfahrzeuge

Typ: Flugfeldlöschfahrzeug
Projektstatus: bestellt
Auftragnehmer: Rosenbauer Deutschland GmbH
Bestand: N/A
Bestellt: 35
Bedarf: 60+
Kosten: 84,1 Mio. Euro
Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr & Einzelplan 14
Auslieferung: 2026 – 2029
Beschreibung:
Das BAAINBw hat einen Rahmenvertrag mit Rosenbauer Deutschland GmbH über die Lieferung von bis zu 60 Flugfeldlöschfahrzeugen abgeschlossen. Der Vertrag läuft über 20 Jahre und soll die veraltete Flugfeldlöschfahrzeug-Flotte der Bundeswehr modernisieren.
Die Bundeswehr betreibt Flughäfen sowohl im Inland als auch bei Auslandseinsätzen. Für den Brandschutz auf diesen Anlagen sind spezialisierte Löschfahrzeuge erforderlich. Die derzeit im Auslandseinsatz verwendeten Fahrzeuge sind bereits fast 50 Jahre alt und müssen dringend ersetzt werden. Die für Inlandseinsätze genutzten Fahrzeuge stammen aus der Zeit ab 2005 und sind entsprechend jünger.
Der langfristige Rahmenvertrag ermöglicht es der Bundeswehr, ihre gesamte Flotte von Flugfeldlöschfahrzeugen dieser Leistungsklasse schrittweise zu erneuern. Zunächst sollen bis 2029 insgesamt 35 Fahrzeuge beschafft werden, die ersten Lieferungen sind für 2026 geplant.
Die neuen Löschfahrzeuge verfügen über einen 12.500 Liter fassenden Wassertank und einen ausfahrbaren Löschgelenkarm. Sie sollen sowohl bei Auslandseinsätzen als auch im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung zum Einsatz kommen.
Durch die Entscheidung für einen einzigen Hersteller für die Fahrzeugklasse 8×8 will die Bundeswehr ihr Flottenmanagement modernisieren. Dies soll den organisatorischen und bürokratischen Aufwand reduzieren und gleichzeitig Ausbildung und Logistik vereinfachen.