Raketenabwehrsystem Arrow – Anfangsbefähigung erreicht

Raketenabwehrsystem Arrow - Anfangsbefähigung erreicht
Foto: DVIDS / MDA

Die Bundeswehr hat am 3. Dezember 2025 am Standort Schönewalde die Anfangsbefähigung des Arrow Weapon System Germany (AWS-G) erreicht. Das neue System erweitert die bestehende Luftverteidigungsarchitektur um die Fähigkeit zur Abwehr weitreichender ballistischer Raketen – eine in Europa bislang einzigartige strategische Komponente.

Neue Schicht im Luftverteidigungssystem

Mit dem Arrow-System ergänzt die Bundeswehr die sogenannten Zwiebelschalen der Luftverteidigung oberhalb des Einsatzspektrums der Patriot-Systeme. Es ermöglicht Frühwarnung und Schutz gegen exoatmosphärische Bedrohungen, also Flugkörper, die außerhalb der Erdatmosphäre – in über 100 Kilometern Höhe – operieren. In der Zielstruktur deckt das System das gesamte Territorium der Bundesrepublik ab und schützt Bevölkerung, Infrastruktur sowie logistische Knotenpunkte.

Pistorius: „Deutschland übernimmt Verantwortung“

Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete die Einführung als bedeutende Erweiterung der nationalen und europäischen Sicherheitsarchitektur. Deutschland trage damit zur Stärkung des europäischen Pfeilers der NATO bei und übernehme Verantwortung innerhalb des Bündnisses. Pistorius dankte Israel und den USA für ihre enge Kooperation sowie den beteiligten Bundeswehrangehörigen für die schnelle Umsetzung des Projekts.

Der Minister betonte, dass zwischen Vertragsunterzeichnung und Betriebsaufnahme nur rund zwei Jahre lagen – ein Beispiel für die Fähigkeit Deutschlands, komplexe Rüstungsprojekte in kurzer Zeit umzusetzen.

Technologie und internationale Kooperation

Das AWS-G besteht aus einem Gefechtsstand, mehreren Radargeräten sowie Abschussvorrichtungen für den Abfangflugkörper Arrow 3. Entwickelt wurde das System in israelisch-amerikanischer Kooperation. Der Export an Deutschland markiert den ersten internationalen Einsatz dieser Technologie und gilt als Symbol der sicherheitspolitischen Partnerschaft zwischen Israel und Deutschland.

Weitere Ausbaustufen geplant

Nach der erreichten Anfangsbefähigung folgt schrittweise der Ausbau des Systems. Zusätzliche Einsatzstellungen sollen in den kommenden Jahren an mehreren strategischen Standorten in Deutschland eingerichtet werden, um eine optimale Abdeckung und hohe Resilienz im Falle von Ausfällen oder Angriffen zu gewährleisten.

Der Betrieb des Arrow-Systems liegt bei der Luftwaffe, die eng mit Heimatschutzkräften und Behörden der Inneren Sicherheit zusammenarbeitet. Das System soll rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr den Schutz vor ballistischen Bedrohungen sicherstellen.

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