Generalleutnant Dr. Christian Freuding hat am 1. Oktober 2025 das Kommando über das Deutsche Heer vom Generalinspekteur der Bundeswehr übertragen bekommen. In seinem ersten Tagesbefehl skizzierte der neue Inspekteur des Heeres die Herausforderungen und Ziele für die Zukunft der Teilstreitkraft.
Freuding würdigte zunächst die Arbeit seines Vorgängers, Generalleutnant Alfons Mais, der das Heer über fünf Jahre hinweg geführt hatte. Mais habe sich durch klare Kommunikation, vorausschauende Planung und besondere Zugewandtheit gegenüber den Heeressoldaten ausgezeichnet.
Umfangreiche Modernisierungsagenda
Der neue Inspekteur stellte eine ambitionierte Aufgabenliste vor: Das Heer müsse seine Einsatzbereitschaft steigern, die materielle Vollausstattung erreichen und personell wachsen. Konkret angekündigt wurden die Aufstellung neuer Verbände und Großverbände, darunter die Panzerbrigade 45 in Litauen. Zudem sollen die Ausbildungsstrukturen an den neuen Wehrdienst angepasst werden.
Als weitere Schwerpunkte nannte Freuding die Wiederaufstellung der Heeresflugabwehrtruppe sowie den Ausbau von Fähigkeiten im Kampf mit und gegen Drohnen.
Zeitdruck und Pragmatismus
Freuding betonte den enormen Zeitdruck, unter dem diese Vorhaben umgesetzt werden müssten. Die sicherheitspolitische Lage richte sich nicht nach unseren Planungszeitplänen. Daher müssten viele Aufgaben parallel angegangen werden, auch wenn nicht immer alle gewünschten Ressourcen verfügbar seien.
„Der rasche Fortschritt ist wichtiger als die perfekte Lösung“, formulierte der Generalleutnant als Maxime. Statt umfangreicher Befehlsausgaben werde häufig der schnelle Funkbefehl das Mittel der Wahl sein.
Vision eines kampfbereiten Heeres
In seinem Tagesbefehl formulierte Freuding die Vision eines Heeres, das vom unbedingten Willen zur Auftragserfüllung getragen wird und sich kontinuierlich verbessert. Innovation solle auf allen Führungsebenen zur Aufgabe werden, wobei auch Misserfolge beim Testen neuer Technologien in Kauf genommen werden müssten.
Besonders hob der neue Inspekteur die Bedeutung von Vertrauen, Vorbildfunktion und Kameradschaft als Maßstäbe guter Führung hervor. Jeder Soldat müsse durch seine persönliche Haltung für die freiheitliche Ordnung einstehen.
„Ich will für ein Heer arbeiten, das bereit ist zum Kampf, das sich durchsetzt, das gewinnt“, fasste Freuding zusammen. Dies sei der notwendige Beitrag zur Wahrung von Frieden und Freiheit.
In den kommenden Wochen kündigte der Generalleutnant Besuche in Einheiten, Verbänden, Ausbildungseinrichtungen und auf Truppenübungsplätzen an, um seine Vorstellungen mit den Soldaten zu besprechen.
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