Beschaffungsvorhaben des Heeres

Leopard 2 A8 - Bestellungen & Interessenten
Leopard 2 A8

Diese Liste umfasst die wichtigsten Beschaffungsvorhaben des Heeres. Hier finden Sie aktuelle Informationen zum Projektstatus, Auftragnehmer, Bestand, Bestellt, Bedarf, Kosten, Finanzierung und Auslieferungszeitraum der einzelnen Beschaffungsvorhaben. 

Letzte Aktualisierung: 14. Oktober 2025

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Leopard 2 A8

Leopard 2 A8 - Bestellungen & Interessenten
Leopard 2 A8

Typ: Kampfpanzer

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: KNDS Deutschland

Bestand: 0

Bestellt: 123

Bedarf: bis zu 1.000

Kosten: 3,45 Mrd. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 97), Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 07) & Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)

Auslieferung: 2025 – 2030

Beschreibung: 

Der Leopard 2 A8 ist die aktuell modernste Version des Leopard 2 Kampfpanzers. Folgende Bestellungen wurden bislang für die Bundeswehr getätigt:

  • 105 Leopard 2 A8 für 2,936 Milliarden Euro. Finanziert aus dem Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 und dem Einzelplan 14 ab 2028. Die Nutzungskosten für den Zeitraum von 2032 bis 2040 belaufen sich auf 750,53 Millionen Euro.
  • 18 Leopard 2 A8 für 525,6 Millionen Euro. Finanziert über den Einzelplan 60. Ersatz für an die Ukraine abgegebene Leopard 2 A6. Die Betriebskosten werden auf 2 Millionen Euro pro Jahr und Kampfpanzer geschätzt.

Leopard 2 AX

Bundeswehr erhält 105 weitere Leopard 2 A8
Foto: Fric.matej

Typ: Kampfpanzer

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: KNDS Deutschland, Rheinmetall und Hensoldt

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: 90 – 300

Kosten: N/A

Finanzierung: N/A 

Auslieferung: ab 2030

Beschreibung: 

Das Heer benötigt für seine Panzertruppe ab den 2030er Jahren einen neuen Kampfpanzer, der die Zeit bis zur Einführung des MGCS überbrückt. Da das MGCS den Leopard 2 ab circa 2050 ablösen soll, wird mit einer Nutzungsdauer von rund 20 Jahren gerechnet. Diese Brückenlösung soll dabei bereits über gewisse Merkmale und Fähigkeiten des MGCS verfügen. Als Erstes kommt einem da natürlich der neue Leopard 2 A8 in den Sinn. Allerdings ist die Beschaffung des Leopard 2 A8 vor allem ein politisches Vorhaben, um schnellstmöglich eine Vollausstattung zu erreichen. Die Anforderungen des Heeres an einen modernen Kampfpanzer erfüllt der Leopard 2 A8 hingegen nicht vollständig. Insbesondere in den Bereichen Schutz, Mobilität und Sensorik weist die A8-Version noch signifikante Lücken zu den Anforderungen des Heeres auf. Wie man diese Lücken schließen könnte, prüft das Heer im Rahmen des Vorhabens „Leopard 2 AX“. Dabei sei angemerkt, dass es sich dabei um einen noch nicht endgültigen Arbeitsbegriff handelt. Zur Zielsetzung des Vorhabens gehören weitere Verbesserungen in den Bereichen Wirkung, Schutz, Mobilität und Nachtkampffähigkeit. Am Ende des Tages will man über einen Kampfpanzer verfügen der dem aktuellen Bedrohungsstand angepasst ist und die Leistungsfähigkeit des Leopard 2 A8 übertrifft. 

Dazu wurden vor kurzem KNDS Deutschland, Rheinmetall und Hensoldt mit einer Reihe von technischen Studien beauftragt, die wir uns gleich noch im Detail angucken. Die Ergebnisse der Studien sollen laut Beschaffungsamt der Bundeswehr Ende 2026 vorliegen. Erst danach sollen Entscheidungen bezüglich Konfiguration und Stückzahl getroffen werden. Laut Hartpunkt steht die Beschaffung von 90 bis 300 dieser neuen Kampfpanzer im Raum. Interessant diesbezüglich ist auch, dass das Vorhaben Leopard 2 AX ursprünglich mit der Intention begann, die rund 100 Leopard 2 A5 und A6, die bisher nicht modernisiert wurden, endlich zu modernisieren. Mittlerweile sieht es eher danach aus, dass man fabrikneue Kampfpanzer als Ersatz für ältere Modelle beschaffen will. Die zu beschaffene Stückzahl entscheidet sich schlussendlich daran, ob nur die rund 100 bisher noch nicht modernisierten Leopard 2 ersetzt werden sollen oder fast alle unterhalb des A8-Stands. Darüber hinaus ist natürlich auch eine weitergehende Stückzahlerhöhung aufgrund der neuen NATO-Fähigkeitsziele denkbar. Aufgrund dieser könnte es sein, dass Deutschland der NATO ab 2031 zwei bis sechs weitere Kampfbrigaden zur Verfügung stellen muss. Und was man so hört, soll es sich dabei nicht um leichte oder mittlere Brigaden, sondern um Panzerbrigaden handeln. Sollte dies tatsächlich so kommen dürfte der Bedarf der Bundeswehr nach Kampfpanzern um ein paar hundert Stück nach oben korrigiert werden.

Main Ground Combat System

Typ: Landkampfsystem

Projektstatus: Entwicklung

Auftragnehmer: KNDS

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: N/A

Kosten: N/A

Finanzierung: Einzelplan 14 & Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: ab 2040/2045

Beschreibung:

Soll den Leopard 2 bei der Bundeswehr und den Leclerc bei den französischen Streitkräften ersetzen. 

Puma 2. Los

Ausstattungssätze Ausbildungsgerät Duellsimulator
Puma 2. Los | Foto: Bundeswehr / Anne Weinrich

Typ: Schützenpanzer

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: PSM Projekt System & Management GmbH

Bestand: 350 (Puma 1. Los)

Bestellt: 50

Bedarf: 461

Kosten: 1,5 Mrd. Euro (Festbeauftragung) / 5,4 Mrd. Euro (Gesamtauftragswert)

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 41)

Auslieferung: 2025 – 2027

Beschreibung:

Das BAAINBw hat im Jahr 2023 einen Rahmenvertrag für ein zweites Los des Schützenpanzers Puma abgeschlossen. Darin enthalten ist eine Festbestellung von zunächst 50 Fahrzeugen samt Ersatzteilen, Werkzeugen und Simulatoren für etwa 1,5 Milliarden Euro. Optional können weitere 179 Puma bestellt werden, sodass insgesamt bis zu 229 Schützenpanzer beschafft werden könnten. Der gesamte Rahmenvertrag erreicht dadurch ein Volumen von rund 4,77 Milliarden Euro (Preisstand Dezember 2021). Der erste Abruf weiterer Fahrzeuge hätte spätestens bis Februar 2024 erfolgen müssen, Optionen wie die Ausstattung mit einer Turmunabhängigen Sekundären Waffenanlage (TSWA) und zusätzliche Fahrschulpanzer wären bis März 2025 zu ziehen gewesen.

Der Schützenpanzer Puma wurde seit 2015 in einer ersten Serie (Los 1) mit insgesamt 350 Fahrzeugen beschafft. Diese Fahrzeuge erreichten zunächst jedoch nicht die vollständige Einsatzreife und wurden schrittweise verbessert. Der Konstruktionsstand S1, der die Einsatzreife weiter optimieren soll, wurde für das Los 1 bis Ende 2022 für insgesamt rund 2,1 Milliarden Euro beauftragt, die ersten modernisierten Fahrzeuge sollten ab Oktober 2023 zulaufen. Eine weitere Stufe, die volle Einsatzfähigkeit (FOC – Full Operational Capability), befindet sich aktuell noch in der Konzeptphase.

Das Verteidigungsministerium hatte ursprünglich 111 Schützenpanzer Puma als Bedarf für das zweite Los definiert, aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen wurden zunächst jedoch nur 50 Fahrzeuge verbindlich bestellt. Das Bundesfinanzministerium (BMF) wies darauf hin, dass im Sondervermögen Bundeswehr grundsätzlich Mittel für eine größere Bestellung verfügbar gewesen wären. Das BMF warnte außerdem ausdrücklich vor erheblichen finanziellen und zeitlichen Risiken, da der Vertrag noch auf dem Preisstand von 2021 basierte und bereits eine Preiserhöhung von etwa 12,8 Prozent aufgelaufen war. Weiterhin seien Risiken bezüglich der termingerechten Lieferung und der Abhängigkeit von anderen Projekten zu erwarten. Besonders kritisch bewertete das BMF, dass zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung im Jahr 2023 noch keine praktische Erfahrung mit dem verbesserten Konstruktionsstand S1 aus dem ersten Los vorlag. Daher könne nicht beurteilt werden, ob die geplante Konfiguration tatsächlich störungsfrei funktioniere. Eine spätere Beauftragung nach erfolgreicher Erprobung wäre laut BMF risikoärmer gewesen.

Die Gesamtausgaben für das Projekt Puma erreichten inklusive der bisherigen Entwicklungs- und Beschaffungskosten bereits 7,8 Milliarden Euro. Mit dem aktuellen Vertrag steigen diese auf rund 9,3 Milliarden Euro, wobei zusätzliche Kosten für eine noch angestrebte FOC-Ausstattung und weitere Stückzahlen zu erwarten sind. Die geschätzten Folgekosten allein für die fest bestellten 50 Schützenpanzer belaufen sich bis 2050 auf etwa 565 Millionen Euro. Noch nicht finanziell gesicherte Optionen für TSWA und Fahrschulpanzer würden rund 245 Millionen Euro zusätzliche Ausgaben verursachen.

Radschützenpanzer

Radschützenpanzer
Radschützenpanzer / Foto: KNDS

Typ: Radschützenpanzer

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt:

Bedarf: 148

Kosten: 3,4 Mrd. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 57) & Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 57)

Auslieferung: ab 2029

Beschreibung:

Zur Realisierung der Mittleren Kräfte will das Heer zwei der aktuell noch mit Mardern ausgestatteten Panzergrenadierbataillone mit Radschützenpanzern ausstatten. Laut eigenen Angaben hat das Heer dafür einen Bedarf nach 148 Radschützenpanzern. Um Ausbildung und Logistik zu vereinfachen, wird der zukünftige Radschützenpanzer auf Basis des GTK Boxer realisiert. Dafür standen ursprünglich zwei Missionsmodule zur Auswahl. Zum einen der bemannte Lance 2.0.-Turm von Rheinmetall und zum anderen der unbemannte RCT30-Turm von KNDS. Beide Türme bringen ihre Vor- und Nachteile mit sich. Mittlerweile ist die Entscheidung jedoch auf den RCT30-Turm von KNDS gefallen. Also der Turm, der auch beim Puma verwendet wird. Hauptgrund für die Auswahl dieses Turms dürfte die größere Absitzstärke gewesen sein. Während bei Verwendung des Lance 2.0.-Turm nur vier Panzergrenadiere im hinteren Kampfraum Platz gefunden hätten, sind es beim RCT30-Turm sechs. Also genauso viele wie auch beim Schützenpanzer Puma. Abgesehen vom RCT30-Turm wird der zukünftige Radschützenpanzer auch noch über ein neues Fahrmodul verfügen. So werden die Radschützenpanzer die ersten Boxerfahrzeuge der Bundeswehr sein, die über das Future Common Drive Module verfügen werden. Dabei handelt es sich um einen neuen gemeinsamen Standard für das Boxer-Fahrmodul, auf den sich die Boxer-Nutzernationen geeinigt haben. Das neue Fahrmodul verfügt über eine erhöhte maximale Traglast von 40 Tonnen. Darüber hinaus bringt die Standardisierung Vorteile in der Logistik und Produktion.

Der aktuelle Zeitplan für das Beschaffungsvorhaben sieht so aus, dass man die entsprechende 25-Millionen-Euro-Vorlage noch dieses Jahr durch den Haushaltsausschuss des Bundestages bringen möchte und im Anschluss der Vertrag unterzeichnet werden soll. Ebenfalls noch in diesem Jahr. Die Auslieferung der 148 Radschützenpanzer soll dann ab 2029 erfolgen. Da auch die Niederlande Interesse an dem System bekundet haben, könnte es zu einer gemeinsamen Beschaffung kommen. Das niederländische Heer hat wohl einen Bedarf von 70 Radschützenpanzern. Sollte diesem entsprochen werden, könnten demnächst womöglich bis zu 220 Radschützenpanzer bei KNDS bestellt werden.

Schwerer Waffenträger Infanterie

Schwerer Waffenträger Infanterie
Schwerer Waffenträger Infanterie / Foto: Bundeswehr / Anett Groß

Typ: Schwerer Waffenträger

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Rheinmetall Defence Australia & Rheinmetall Landsysteme GmbH

Bestand: 1

Bestellt: 123 

Bedarf: 123

Kosten: 1,943 Mrd. Euro (+ 750 Mio. Euro Integrated Logistic Support)

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: 2025 – 2031

Beschreibung:

Der Schwere Waffenträger Infanterie soll die Wiesel 1 MK & MELLS in den Jägerbataillonen ersetzen. Seit der Auswahlentscheidung im Februar 2022 steht fest, dass der Schwere Waffenträger Infanterie auf Basis des australischen Combat Reconnaissance Vehicle, kurz CRV, realisiert werden soll. Am 10. Juli 2023 wurde ein Grundsatzabkommen zwischen Deutschland und Australien für die geplante Beschaffung unterzeichnet. Dieses basiert auf der Zusammenarbeitserklärung, welche der parlamentarische Staatssekretär Hitschler am 23. März 2023 in Australien unterzeichnet hat.

Am 20. März 2024 hat dann der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages der Beschaffung von 123 Schweren Waffenträger Infanterie für 1,943 Milliarden Euro zugestimmt. Nur einen Tag später wurde der Government-to-Government-Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Australien unterzeichnet. Neben den 1,9 Mrd. Euro wurden weitere 750 Millionen Euro für einen sogenannten Integrated Logistic Support Vertrag freigegeben, welcher die Einsatzfähigkeit der Schweren Waffenträger nach der Lieferung sicherstellen soll. Insgesamt beläuft sich das Kostenvolumen also auf 2,693 Mrd. Euro, die vollständig aus dem Sondervermögen der Bundeswehr finanziert werden sollen.

Auftragnehmer sind Rheinmetall Defence Australia und die Rheinmetall Landsysteme GmbH. Das erste Nachweismuster wurde im Mai 2024 an das BAAINBw geliefert. Nach erfolgreicher Nachweisführung sollen ab nächstem Jahr die ersten 19 Serienfahrzeuge an die Truppe geliefert werden. Die Restlichen sollen bis Anfang 2030 folgen, mit einer Auslieferungsquote von jährlich rund 25 Stück.

In einem ersten Schritt soll jedes Jägerbataillon 12 Boxer CRV erhalten. In der Zielstruktur soll jedes Jägerbataillon über 26 Schwere Waffenträger Infanterie verfügen. Jeweils vier in den schweren Zügen der drei Kampfkompanien als direkte taktische Feuerunterstützung. Und 14 in den schweren Kompanien der Jägerbataillone, die entweder die Kampfkompanien unterstützen oder ein eigenes Manöverelement bilden können. Der Schwere Waffenträger Infanterie soll sowohl zur begleitenden als auch zur direkten taktischen Feuerunterstützung genutzt werden können.

Spähfahrzeug Next Generation

Spähfahrzeug Next Generation/Korsak
Piranha 8×8 / Foto: GDELS

Typ: Spähfahrzeug

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt:

Bedarf: 252 

Kosten: 3,82 Mrd. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 551 11 & Titel 554 97) & Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554)

Auslieferung: 2026 (Nachweismuster) / 2027 – 2028 (Festbeauftragung – 92 Fahrzeuge)

Beschreibung:

Der Spähwagen leicht 4-Rad Fennek erreicht Ende 2028 sein Nutzungsdauerende und soll daher zumindest teilweise durch ein Nachfolgesystem abgelöst werden. Dieses Nachfolgesystem wird im Rahmen des Vorhabens „Spähfahrzeug Next Generation“ entwickelt und wird bei der Bundeswehr künftig wohl als Korsak bezeichnet werden. Der Name leitet sich vom Tiernamen des Steppenfuchses ab, dessen Verbreitungsgebiet von der unteren Wolga bis nach Mandschurien, Tibet und den Norden des Irans reicht.

Der Korsak soll unter anderem über eine Eindringtiefe von bis zu 300 km und eine Durchhaltefähigkeit von bis zu sieben Tagen verfügen. Geplant ist der Abschluss eines Rahmenvertrages über bis zu 252 Korsak. Zunächst sollen allerdings lediglich 92 fest beauftragt werden. Die restlichen 160 Fahrzeuge können optional abgerufen werden. Die ersten beiden Nachweismuster sollen, den Planungen der Bundeswehr zufolge, bereits 2026 zulaufen. Die 90 weiteren festbeauftragten Fahrzeuge sollen dann 2027 und 2028 an die Truppe ausgeliefert werden. Das Kostenvolumen wird auf drei bis vier Milliarden Euro geschätzt. Mittlerweile steht auch schon die Fahrzeugplattform fest, auf der das Spähfahrzeug Next Generation realisiert werden soll. Dabei handelt es sich laut Hartpunkt um den Piranha 6 × 6 von GDELS.

Boxer JFSTsw

Typ: Joint Fire Support Team schwer (JFSTsw)

Projektstatus: Entwicklung

Auftragnehmer: ARTEC GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: N/A 

Bedarf: 56 (28 Teams)

Kosten: N/A 

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Zukünftig soll das Heer neben den leichten Joint Fire Support Teams auf Basis Fennek und den abgesessenen Joint Fire Support Teams noch über schwere Joint Fire Support Teams verfügen. Diese Joint Fire Support Teams schwer sollen den gepanzerten Kampftruppen folgen können und auf Basis des GTK Boxers realisiert werden. Das Heer hat einen strukturellen Bedarf von 28 Teams mit je zwei Fahrzeugen. Die ersten zwei Nachweismuster sind bereits zugelaufen. Die eigentliche Beschaffung wird allerdings wohl erst ab 2027 erfolgen.

Transportpanzer Neue Generation

Patria 6x6 für Schweden
Patria 6×6 / Foto: Patria

Typ: 6×6 Transportpanzer

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt:

Bedarf: ca. 1.000 – 4.000

Kosten: ca. 4 Mrd. Euro

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Der 6 × 6 Transportpanzer  Fuchs ist seit mehr als vier Jahrzehnten bei der Bundeswehr im Einsatz und soll nach Erreichen seines Nutzungsdauerende schrittweise durch einen neuen Transportpanzer ersetzt werden. Aktuell sind noch über 800 der ursprünglich mehr als 1.400 für die Bundeswehr produzierten Fahrzeuge in über 20 verschiedenen Ausführungen im Einsatz. Laut Vizeadmiral Carsten Stawitzki, der im BMVg für die Abteilung Ausrüstung verantwortlich ist und kürzlich dem Fachmagazin „Europäische Sicherheit & Technik“ ein Interview gab, wird erwartet, dass die ersten TPz Fuchs 2025 ausgemustert werden. Bis zum Ende der 2030er-Jahre werden selbst die modernsten Varianten so veraltet sein, dass eine wirtschaftliche Nutzung nicht mehr sinnvoll erscheint.

Experten gehen davon aus, dass ein Teil der Fuchs-Flotte durch andere, bereits in der Bundeswehr vorhandene Fahrzeugtypen, wie etwa der GTK Boxer oder der Eagle V 6×6, ersetzt werden könnte. Der Großteil der Fuchs-Flotte dürfte jedoch durch einen neuen 6×6-Transportpanzer ersetzt werden. Als Favorit gilt der Patria 6×6, der über das Common Armoured Vehicle System Programm, welches von Finnland geleitet wird, beschafft werden könnte. Diesem Programm ist Deutschland bereits im April letzten Jahres beigetreten. Im Anschluss wurde der Patria 6×6 einer Reifegradanalyse unterzogen, die er auch erfolgreich abgeschlossen hat. Anfang Mai 2024 ist Deutschland dann offiziell der Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung des „Common Armoured Vehicle System“-Programms (CAVS) beigetreten. Damit überwindet das Vorhaben die nächste Hürde, und der Patria 6×6, als Ersatz für den TPz Fuchs, dürfte also so gut wie gesetzt angesehen werden. Der Bedarf wird auf rund 1.000 bis 4.000 Fahrzeuge geschätzt.

ATF Dingo 2 A4

Bundeswehr erhält 65 weitere Dingo 2 A4.1
Foto: Bundeswehr/Ralph Zwilling

Typ: Geschütztes Führungs- und Funktionsfahrzeug (GFF) Klasse 3

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: KNDS Deutschland

Bestand: ca. 500

Bestellt: 115

Bedarf: 733

Kosten: ca. 266 Mio. Euro

Finanzierung: Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03) & Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: 2026 – 2028

Beschreibung:

Das BAAINBw hat mit KNDS Deutschland einen Rahmenvertrag über 223 Dingo 2 A4.1 in der Variante Patrouillen-/Sicherungsfahrzeug (GFF 3 Dingo 2 A4.1 Pat/Sich Fzg) geschlossen. Bisher sind folgende Bestellungen getätigt wurden:

  1. Tranche: 50 GFF 3 Dingo 2 A4.1 Pat/Sich Fzg für 146,88 Mio. Euro. Finanziert über den Einzelplan 60. (29. November 2023)
  2. Tranche: 65 GFF 3 Dingo 2 A4.1 Pat/Sich Fzg für rund 119,12 Mio. Euro. Die Nutzungskosten für die kommenden 15 Jahre betragen 324,87 Mio. Euro. (19. Dezember 2024)

Das 1. Los von 50 Fahrzeugen dient als Ersatz für an die Ukraine abgegebenes Material. Das 2. Los mit 65 weiteren Dingos dient der Vollausstattung der Panzerbrigade 45 in Litauen. 

EAGLE V

EAGLE V | Foto: Boevaya mashina, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59903816

Typ: Geschütztes Führungs- und Funktionsfahrzeug (GFF) Klasse 2

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: GDELS

Bestand: 176

Bestellt: 0

Bedarf: N/A

Kosten: 51 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 06 & 95)

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Das BMVg plant die Beschaffung weiterer GFF Klasse 2 Eagle V in der Variante Führungspersonal für 51 Millionen Euro.

Überschneefahrzeug Neue Generation

BvS10
BvS10 | Foto: DVIDS/Gunnery Sgt. Clinton Firstbrook

Typ: Überschneefahrzeug / All-Terrain Vehicle 

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: BAE Systems Hägglunds

Bestand: 1

Bestellt: 367

Bedarf: 664

Kosten: 1.388 Mrd. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 43)

Auslieferung: 2025 – 2030

Beschreibung:

Im Rahmen des Vorhabens „Überschneefahrzeug Neue Generation/Collaborative All Terrain Vehicle (CATV)“ werden neue Geländefahrzeuge als Ersatz für die BV 206 beschafft. Folgende Bestellungen wurden bislang im Rahmen des Vorhabens getätigt:

  • Änderungsvertrag zu der bestehenden Rahmenvereinbarung zur Anpassung bei der Integration der Kommunikationsausstattung für 64,07 Millionen Euro (13. Dezember 2023).
  • 2. Los: 227 weitere „Überschneefahrzeug Neue Generation/Collaborative All Terrain Vehicle (CATV)“ für rund 919 Millionen Euro (29. März 2023).
  • 1. Los: 140 Überschneefahrzeuge Neue Generation/Collaborative All-Terrain Vehicles (CATV) für rund 405 Millionen Euro. Für die geplante Nutzungsdauer von 20 Jahren (bis 2046) schätzt das BMVg die Betriebskosten auf 543,16 Millionen Euro. (14. Dezember 2022).

Der Gesamtbedarf im Zeitraum bis 2031 liegt bei 664 Überschneefahrzeugen.

Einsatzsystem Luftlandeplattform

Caracal - die zukünftige Luftlandeplattform der Bundeswehr
Caracal / Foto: Rheinmetall AG / Konstantin Moeller

Typ: Luftlandeplattform

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Rheinmetall Landsysteme GmbH

Bestand: 0

Bestellt: 1.004

Bedarf: 2.054

Kosten: 611,59 Mio. Euro (Festbeauftragung) / 1,398 Mrd. Euro (Gesamtauftragsvolumen inkl. niederländischer Anteil)

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 41)

Auslieferung: ab 2025 (Serienlieferung)

Beschreibung:

Das Verteidigungsministerium hat gemeinsam mit den Niederlanden einen 15‑jährigen Rahmenvertrag über bis zu 3.058 Einsatzsysteme Luftlandeplattform in mehreren Varianten einschließlich Zubehör (u. a. Gerätesätze für D‑LBO) abgeschlossen. Zunächst werden 1.004 Fahrzeuge für Deutschland und 504 für die Niederlande fest beschafft; optional können später bis zu 1.050 weitere deutsche und 500 niederländische Fahrzeuge folgen.

Der Gesamtauftragswert des Vorhabens inklusive Festbeauftragungsanteil und weiterer ergänzender Verträge liegt bei rund 1,398 Milliarden Euro. Der reine Festbeauftragungsanteil beträgt aktuell 611,59 Millionen Euro (vor Preiseskalation). Die geplante Nutzungsdauer der Fahrzeuge beträgt 20 Jahre; für den deutschen Festanteil werden über diesen Zeitraum rund 516 Millionen Euro veranschlagt.

Rheinmetall Landsysteme fungiert als Hauptauftragnehmer, maßgebliche Unterauftragnehmer sind Mercedes‑Benz, Armoured Car Systems, Rheinmetall Defence Nederland, VDL Special Vehicles und Zeppelin Mobile Systeme.

Fahrzeugfamilie mittel Spezialkräfte

AFG 2 | Foto: Defenture

Typ: Mittleres Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug Spezialkräfte (AFG 2) & Mittleres taktisches Unterstützungsfahrzeug Kommando Spezialkräfte (UFK)

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Defenture B.V. 

Bestand: 4

Bestellt: 4

Bedarf: 80

Kosten: 50 Mio. Euro 

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: 2024

Beschreibung:

Ersatz für den AFG Serval. Bisher nur vier Nachweismuster bestellt und ausgeliefert. 

Leichte Luftlandefähige Einsatz-/Gefechtsfahrzeuge & Unterstützungsfahrzeuge

Typ: Einsatz- / Gefechtsfahrzeuge (EGF) & Unterstützungsfahrzeuge (UstgFzg)

Projektstatus: genehmigt

Auftragnehmer: FTS Flensburg Technology Systems GmbH

Bestand: 0

Bestellt: 40 Einsatz- / Gefechtsfahrzeuge, 14 Unterstützungsfahrzeuge und ein Sonderwerkzeugsatz

Bedarf: 150 Einsatz- / Gefechtsfahrzeuge und 50 Unterstützungsfahrzeuge

Kosten: ca. 32 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: bis Ende 2028

Beschreibung:

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am 8. Oktober rund 32 Millionen Euro für die Anschaffung von 40 leichten, luftlandefähigen Einsatz- und Gefechtsfahrzeugen (EGF), 14 Unterstützungsfahrzeugen (UGF) sowie Sonderwerkzeugen und Diagnosetechnik genehmigt. Das BAAINBw kann auf dieser Grundlage einen Rahmenvertrag über insgesamt bis zu 150 EGF, 50 UGF und 45 Werkzeugsätzeabschließen. Außerdem sind Ersatzteile, Ausbildung und technische Dokumentation Teil des Projekts.

Den Auftrag erhält die Flensburg Technology System (FTS), ein Gemeinschaftsunternehmen der FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft und der israelischen ELTA Systems. Die Fahrzeuge werden in Deutschland gebaut und sollen die Ausrüstung der Spezialkräfte ergänzen, die bisher über kleinere und größere luftverlastbare Fahrzeuge verfügen. Sie sind für autonome Kommandoeinsätze in schwierigem Gelände vorgesehen.

Die neuen 4×4-Fahrzeuge sind offen gebaut, sehr geländegängig und ungeschützt. Das EGF bietet drei Sitzplätze und kann mit Maschinengewehren oder einem 40-mm-Granatwerfer bewaffnet werden. Das UGF hat zwei Sitze und wird zum Materialtransport eingesetzt. Im Einsatz sollen jeweils drei EGF und ein UGF gemeinsam agieren.

Zunächst sollen zwei EGF, ein UGF und ein Werkzeugsatz als Vorserienmodelle bis April 2027 geliefert werden; die Serienproduktion soll danach beginnen, mit 51 Fahrzeugen bis Ende 2028. Grundlage des neuen Typs ist die Z-Fahrzeugfamilie von ELTA, die bereits bei der israelischen Armee genutzt wird.

Zukünftiges System des Indirekten Feuers kurze Reichweite

NEMO - das zukünftige Mörsersystem der Bundeswehr
Foto: Patria

Typ: 120-mm-Mörsersystem

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Patria Land OY

Bestand: 0

Bestellt: 2 Mörserträger & 1 Führungsfahrzeug 

Bedarf: 90 Mörserträger & 24 Führungsfahrzeuge

Kosten: 50,52 Mio. Euro (Prototypen) / 414 Mio. Euro (Serie)

Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 58) & Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 551 11 und 554 58)

Auslieferung: ab 2027

Beschreibung:

Neun der zehn Infanterieverbände des Deutschen Heeres verfügen über je einen Mörserzug mit acht 120-mm-Mörsern in den schweren Kompanien. Diese Mörserzüge sind aktuell mit dem 120-mm-R-Rohr-Mörser von Rheinmetall ausgestattet, der 2030 das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht. Als Ersatz wurde das Vorhaben „Zukünftiges System Indirektes Feuer kurze Reichweite” ins Leben gerufen. Kernforderungen der Truppen an das neue Mörsersystem sind: Truppgengattung angepasster Lufttransport, Truppgengattung angepasste Mobilität, eine Kampfentfernung von 300 bis mindestens 8000 Metern und das Wirken gegen alle Zielarten und Kategorien. 

Am 29. Januar 2025 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages rund 51 Millionen Euro für den Einstieg in die Beschaffung des „Zukünftigen Systems Indirektes Feuer kurze Reichweite” freigegeben. Spätestens seitdem steht fest, dass es sich beim zukünftigen Mörsersystem der Bundeswehr um den NEMO-Turmmörser vom finnischen Rüstungskonzern Patria handelt. Die Beschaffung erfolgt dabei über das Common Armoured Vehicle System (CAVS)-Programm, an dem Finnland, Lettland, Schweden und seit Mai 2024 auch Deutschland beteiligt sind. Damit steht fest, dass der zukünftige Panzermörser der Bundeswehr auf dem Patria 6 × 6 basieren wird, der als Ersatz für die veralteten Transportpanzer Fuchs beschafft werden soll.

Laut Hartpunkt soll das NEMO-Mörsersystem jedoch nicht nur in den Infanterieverbänden des Heeres zum Einsatz kommen, sondern auch in den beiden zukünftig mit Radschützenpanzern ausgestatteten Panzergrenadierbataillonen. Und statt wie bisher über einen sollen die schweren Kompanien künftig über zwei Mörserzüge verfügen. An der Stückzahl der 120-mm-Mörser ändert dies jedoch nichts. Statt wie bisher acht Mörser in einem Zug werden künftig beide Züge über jeweils vier 120-mm-Mörser verfügen. Hinzu kommen vier 60-mm-Mörser, die entweder als volle Feuereinheit oder als Doppelbewaffnung dienen. 

Mit dem am 29. Januar 2025 freigegebenen 51 Millionen Euro sollen nun zunächst zwei Prototypen des Mörserträgers und ein Prototyp des Führungsfahrzeugs beschafft werden. Einen entsprechenden Vertrag hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr am 31. Januar 2025 mit Patria unterzeichnet. Der erste Prototyp des Mörserträgers soll noch dieses Jahr ausgeliefert werden.  Der Prototyp des zweiten Mörserträgers und der Prototyp des Führungsfahrzeugs sollen 18 Monate nach Vertragsabschluss geliefert werden, also Ende Juli/Anfang August 2026. Bis Ende 2027 soll die Anpassungsentwicklung und Qualifikation des NEMO-Systems für die Bundeswehr abgeschlossen sein. 

Im Rahmen dieser Anpassungsentwicklung soll der NEMO-Turmmörser in den Patria 6 × 6 integriert und den Anforderungen der Bundeswehr angepasst werden. Dazu gehören die Entwicklung eines Beladekonzepts, die Integration des Führungs- und Waffeneinsatzsystems ADLER III sowie des Kommunikationssystems Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO). Auch die Integration eines lafettierten MG5 als Sekundärbewaffnung, die Nebelmittelwurfanlage ROSY und die Herstellung der Nachtkampffähigkeit sollen im Rahmen der Anpassungsentwicklung erfolgen. Und natürlich darf auch eine Straßenverkehrszulassung nicht fehlen. 

Nach abgeschlossener Anpassungsentwicklung und erfolgreicher Qualifikation soll dann voraussichtlich ab Anfang 2028 das erste Serienlos mit 45 Mörsersystemen und 12 Führungsfahrzeugen beschafft werden. Diese sollen bereits bis Ende 2029 vollständig ausgeliefert sein. Damit wäre die Hälfte des Gesamtbedarfs der Bundeswehr gedeckt. Die Kosten für dieses erste Los belaufen sich schätzungsweise auf 262 Millionen Euro. Zur Deckung des Gesamtbedarfs sind zwei weitere Lose geplant, für die insgesamt weitere 332 Millionen Euro erforderlich wären. Insgesamt liegt der Bedarf der Truppe also bei rund 90 Mörsersystemen und 24 Führungsfahrzeugen. Finanziert wird das ganze Vorhaben übrigens bis Ende 2027 aus dem Sondervermögen Bundeswehr und ab 2028 aus dem regulären Verteidigungshaushalt.

Zukünftiges System Indirektes Feuer mittlere Reichweite – Radhaubitze

Ukraine soll insgesamt 54 RCH 155 erhalten
RCH 155 | Foto: KNDS

Typ: Radhaubitze

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: KNDS Deutschland  

Bestand: 0

Bestellt:

Bedarf: 168

Kosten: ca. 4 Mrd. Euro

Finanzierung: offen

Auslieferung: ab 2029

Beschreibung:

Im Rahmen des Zukünftigen System Indirektes Feuer mittlere Reichweite “Rohrwaffensystem” plant das Heer die Beschaffung von radgestützten Artilleriegeschützen. Benötigt werden die Radhaubitzen unter anderem zur Realisierung der neuen Kräftekategorie des Deutschen Heeres, den Mittleren Kräften. Mittlerweile ist bekannt, dass man sich für die RCH 155 von KNDS Deutschland entschieden hat. Laut dem Zielbild Einsatzkräfte Heer liegt der Bedarf bei 168 Radhaubitzen. Diese sollen in den beiden Divisionsartilleriebataillonen und den drei mittleren Brigadeartilleriebataillonen zum Einsatz kommen. Der Zulauf erster Systeme wird ab 2029 erwartet. Die Beschaffung der RCH 155 soll im Übrigen in Kooperation mit Großbritannien erfolgen. Denn auch die British Army will rund 96 dieser Radhaubitzen im Rahmen ihres Mobile Fires Platform-Programms beschaffen.

Zukünftiges System des Indirekten Feuers große Reichweite – Raketenwaffensystem

Raketenartillerie: Fünf PULS für die Bundeswehr bestellt
EuroPULS / Foto: Clemens Speer

Typ: Raketenartilleriesystem

Projektstatus: bestellt 

Auftragnehmer: Elbit Systems

Bestand: 0

Bestellt: 5

Bedarf: bis zu 300

Kosten: 65,3 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 551 11) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1404 Titel 551 11)

Auslieferung: ab 2025

Beschreibung:

Das Zukünftiges System Indirektes Feuer große Reichweite soll die aktuell in Nutzung befindlichen MARS II-Mehrfachraketenwerfer langfristig ersetzen. Es soll in der Lage sein, gegen alle Zielarten und Kategorien auf Entfernungen von mindestens 300 km zu wirken. Darüber hinaus soll es sowohl der direkten Feuerunterstützung als auch dem Kampf mit Feuer dienen und mit verschiedenen Raketen- und Flugkörpersystemen bewaffnet werden können.

Mit der Entscheidung vom 18. Dezember 2024 steht nun fest, dass das zukünftige Raketenartilleriesystem der Bundeswehr auf dem israelischen PULS basieren wird. Der Bedarf der Bundeswehr liegt laut Hartpunkt bei rund 50 Systemen. Zunächst wurde aber wie gesagt nur der Beschaffung von fünf Systemen als Ersatz für die fünf an die Ukraine abgegebenen MARS II zugestimmt. Auch wenn bisher noch kein Vertrag unterzeichnet wurde, stehen die Hauptauftragnehmer schon fest. Dabei handelt es sich um den israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems und um KNDS Deutschland. Die Kosten für das Beschaffungsvorhaben belaufen sich auf 65 Millionen Euro, finanziert über den regulären Verteidigungshaushalt und das Sondervermögen der Bundeswehr. Die Beschaffung erfolgt dabei über eine Option im Vertrag zwischen der niederländischen und der israelischen Regierung. Denn auch die Niederlande haben sich für das PULS-System entschieden und der abgeschlossene Vertrag sieht wohl eine Option für Bündnispartner vor, ebenfalls über diesen zu bestellen. Die Auslieferung der ersten Systeme soll noch dieses Jahr beginnen. Allerdings werden die neuen Raketenartilleriesysteme nicht der Truppe als solche zur Verfügung stehen, sondern vorerst nur für den Ausbildungsbetrieb genutzt werden. Mittelfristig soll das PULS-System auf Korpsebene in einem Korpsartilleriebataillon zum Einsatz kommen. Dieses Korpsartilleriebataillon soll über insgesamt 36 Raketenartilleriesysteme verfügen, aufgeteilt auf drei schießende Batterien mit je 12 Raketenartilleriesystemen. Bei der dritten Batterie wird es sich jedoch um eine nichtaktive Einheit handeln. Die verbleibenden 35 MARS II-Werfer werden hingegen auf Divisionsebene zum Einsatz kommen. Insgesamt sind zwei Divisionsartilleriebataillone geplant. Jeweils eins für die 1. und 10. Panzerdivision. Jedes der beiden Divisionsartilleriebataillone wird über vier schießende Batterien verfügen. Die erste Batterie soll über 16 MARS II verfügen. Die zweite und dritte Batterie über jeweils neun Rohrartilleriesysteme. Und die vierte nichtaktive Batterie soll über vier Geschützzüge verfügen, drei Züge mit je drei Rohrartilleriesystemen und ein Zug mit vier MARS II. Langfristig soll PULS aber, wie gesagt, den MARS II vollständig ersetzen. Folglich dürfte der tatsächliche Gesamtbedarf bei 76 Systemen liegen. Aufgrund der neuen NATO-Fähigkeitsziele dürfte der Bedarf erneut steigen. Die Beschaffung von bis zu 300 Raketenartilleriesystemen ist möglich.

Von den fünf PULS-Systemen werden die ersten zwei weitgehend dem israelischen Konfigurationsstand entsprechen, die restlichen drei Systeme werden bereits über deutsche Führungs- und Kommunikationsmittel verfügen. Im Anschluss sollen auch die ersten beiden Systeme auf den sogenannten Euro-PULS-Rüststand nachgerüstet werden. Neben den fünf PULS-Systemen sind in den 65 Millionen Euro noch Folgendes enthalten: die Anpassentwicklung, die Integration der deutschen Führungs- und Kommunikationsmittel D-LBO sowie ADLER III und ein In-Service-Support. Die Führungs- und Kommunikationsmittel sowie die Fahrzeuge, auf denen die PULS-Werfer montiert werden sollen, werden von der Bundeswehr bereitgestellt. Sind also nicht Teil des Vertrages. Auch fehlt ein Munitionspaket. Die Munition soll separat noch dieses Jahr beschafft werden. Zunächst ist die Beschaffung von Artillerie- und Übungsraketen mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern geplant. Nächstes Jahr ist dann die Beschaffung weiterer Wirkmittel geplant. Dabei soll es sich um Sperrraketen und Artillerieraketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern handeln. Darüber hinaus ist die Beschaffung von Raketen oder Lenkflugkörpersystemen mit einer Reichweite von mehr als 300 Kilometern und Loitering-Munition vorgesehen. Bei der Beschaffung der Munition dürfte sehr wahrscheinlich Diehl Defence beteiligt sein. Da Diehl Defence und Elbit Systems im September 2024 extra dafür eine Kooperation vereinbart haben.

Panzerhaubitzen 2000

Dimension Land - Hauptwaffensysteme
PzH 2000 | Foto: KNDS

Typ: Panzerhaubitze

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Krauss-Maffei Wegmann (KMW)

Bestand: 97

Bestellt: 22

Bedarf: 121

Kosten: 374,9 Mio. Euro 

Finanzierung: Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)

Auslieferung: 2025 – 2030 

Beschreibung:

Als Ersatz für die 14 an die Ukraine abgegeben PzH 2000 läuft die Nachbeschaffung von 22 dieser Panzerhaubitzen für rund 374,9 Millionen Euro, finanziert mit Mitteln des Einzelplans 60. Die Auslieferung soll bis Ende 2026 erfolgen. Der Vertrag beinhaltet darüber hinaus die Option auf sechs weitere Panzerhaubitzen. Der Bedarf des Heeres liegt bei insgesamt 121 Systemen.

Skyranger 30 A3

Planungs- & Beschaffungsbeschleunigungsgesetz - die ersten Eckpunkte sind bekannt
Skyranger 30 / Foto: Rheinmetall AG

Typ: Flugabwehrkanonenpanzer

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Rheinmetall Electronics GmbH

Bestand: 1

Bestellt: 19 (+30 optional) 

Bedarf: 500 – 600

Kosten: 650 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr & Einzelplan 14

Auslieferung: ab 2028 (Serienauslieferung) 

Verzögerung: ca. 18 Monate

Beschreibung:

Der Skyranger 30 soll die Fähigkeitslücke im Bereich der mobilen Flugabwehr im Nah- und Nächstbereich schließen. Nachdem der Haushaltsausschuss der Beschaffung des Flugabwehrkanonenpanzers Skyranger 30 A3 am 21. Februar 2024 zugestimmt hatte, unterzeichnete das Beschaffungsamt der Bundeswehr am 27. Februar 2024, also nur eine Woche später, einen entsprechenden Rahmenvertrag mit der Rheinmetall Electronics GmbH. Dieser Rahmenvertrag beinhaltet die Herstellung und Lieferung von bis zu 49 Skyranger 30 A3. Vorerst wurden allerdings nur 19 Stück für 650 Millionen Euro Feste beauftragt. Darüber hinaus beinhaltet die Bestellung 8 Nachladefahrzeuge, 8 Werkstattausstattungen und 18 On-Board-Simulatoren. Der Bedarf der Truppe geht jedoch weit über die genannten Zahlen hinaus. Laut Hartpunkt plant die Bundeswehr von 500 bis 600 Skyranger 30 für alle Teilstreitkräfte zu beschaffen.

Ein Erprobungsfahrzeug wurde Ende Januar 2025 an die Bundeswehr übergeben. Allerdings verzögert sich die Serienausliferung des Skyranger 30 A3 an die Bundeswehr, laut cpm Defence Network, um rund 18 Monate. Hauptgründe sind Kapazitätsengpässe und das Fehlen der benötigten Boxer-Fahrzeuge, die als Plattformen für die Skyranger dienen sollen. Trotz beschleunigter Beschaffungsmaßnahmen und vorgezogener Teilprojekte im Bereich Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) rechnet das Beschaffungsamt BAAINBw nun erst ab 2028 mit der Auslieferung.

Zukünftiges Schwimmbrückensystem

Amphibie M3
Amphibie M3 | Foto: Luhai Wong from Singapore

Typ: Schwimmschnellbrücke

Projektstatus: genehmigt

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: 600 Meter Länge an Brückengerät und 160 Meter für die Ausbildung/Erprobung

Kosten: 53 Mio. Euro (Festbeauftragung) / 488 Mio. Euro (Gesamtauftragswert)

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 551 11) & Einzelplan 14 (Kapitel 1404 Titel 551 11 & Kapitel 1405 Titel 551 11)

Auslieferung: ab 2030

Beschreibung:

Am 8. Oktober 2025 haben die Haushälter des Bundestages grünes Licht für die Beschaffung der Schwimmschnellbrücke 2 gegeben. Diese soll die alternden Amphibien M3 ersetzen, die im Jahr 2030 das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen. Die Beschaffung erfolgt in Kooperation mit Großbritannien. Insgesamt sollen 600 Meter Brückengerät sowie 160 Meter für Ausbildung und Erprobung beschafft werden.

GFB Leguan

GFB Leguan / Foto: KNDS

Typ: Brückenlegesysteme

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Krauss-Maffei-Wegmann (KMW)

Bestand: 7+

Bestellt: 24

Bedarf: N/A

Kosten: ca. 330 Mio. Euro

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: 2023 – 2028 

Beschreibung:

Der GFB Leguan ersetzt die veralteten Brückenlegepanzer Biber. Mindestens sieben Stück wurden bereits an die Truppe ausgeliefert. Weitere 24 Systeme wurden im August 2021 für 330 Millionen Euro bei Krauss-Maffei-Wegmann, heute KNDS Deutschland, bestellt. Die Auslieferung soll im Zeitraum von 2023 bis 2028 erfolgen. Wie viele Brückenlegepanzer vom zweiten Los bereits ausgeliefert wurden, ist leider nicht öffentlich bekannt.

Brückensystem Rad

Typ: Brückenlegesystem

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: mittlere zweistellige Stückzahl

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Zur Realisierung der Mittleren Kräfte benötigt das Heer dringend einen Brückenlegepanzer (Rad). Dieser soll auf dem GTK Boxer basieren und die Aufgaben des GFB Leguan in den Brigaden Mittlere Kräfte übernehmen. Auch wenn die Zeit drängt, ist die Finanzierung des Vorhabens bisher noch offen. Kosten- und Zeitplan sind folglich noch nicht bekannt. Mögliche Kandidaten für das Vorhaben sind das Leguan-Brückensystem von KNDS Deutschland und das Cobra-Brückensystem von Rheinmetall. Der Bedarf wird auf eine mittlere zweistellige Stückzahl geschätzt.

Dry Support Bridge

Typ: Unterstützungsbrücken

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: KNDS UK

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: N/A

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Die Bundeswehr plant laut übereinstimmenden Hinweise, sich am britischen Beschaffungsvorhaben „General Support Bridges/Project TYRO“ zu beteiligen und Unterstützungsbrücken des Typs Dry Support Bridge (DSB) von KNDS UK zu beschaffen. Damit sollen die in die Jahre gekommenen Faltfestbrücken ersetzt werden. Die DSB ist in Großbritannien seit Januar 2024 über einen Vertrag im Wert von rund 150 Mio. Pfund in Einführung; als Trägerfahrzeug ist ein HX2-Lkw von Rheinmetall vorgesehen.

Die Brücke kann Hindernisse bis zu 46 Metern Spannweite überbrücken, lässt sich laut Hersteller in etwa 90 Minuten aufbauen und ist mit MLC 120 für sehr hohe Lasten ausgelegt—auch Schwerlasttransporter mit Kampfpanzern können sie nutzen. Eingesetzt werden solche Unterstützungsbrücken typischerweise durch Pionierkräfte auf Divisionsebene: entweder, um zuvor verlegte Panzerschnellbrücken abzulösen, oder zur Wiederherstellung der Beweglichkeit im rückwärtigen Raum. Eine Nutzung im Katastrophenschutz ist ebenfalls möglich.

Zukünftiges Minenräumsystem

Keiler NG / Foto: Rheinmetall AG

Typ: Minenräumsystem

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: N/A

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: ab 2027 (geplant)

Beschreibung:

Der Minenräumpanzer Keiler erreicht 2030 das Ende seiner Nutzungsdauer. Der Bedarf des Heeres nach einem neuen Minenräumsystem wurde anerkannt und eine „Funktionale Fähigkeitsforderung“ erstellt. Mögliche Kandidaten für die Nachfolge des Keilers sind der Keiler Next Generation von Rheinmetall und ein neuer Minenräumpanzer der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft auf Basis des WiSENT 2.

Zukünftiges Sperrsystem

Typ: Sperrsystem

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: N/A

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: ab 2028 (geplant)

Beschreibung:

Ersatz für das Minenverlegesystem 85. Zulauf ist ab 2028 geplant.

Pionierpanzer 3 Kodiak

Die Zukunft der Pioniertruppe - Rüstungsprojekte & Organisation
Pionierpanzer 3 Kodiak / Foto: Rheinmetall AG

Typ: Pionierpanzer

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Rheinmetall Landsysteme GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: 44

Bedarf: N/A

Kosten: 295 Mio. Euro

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: 2023 – 2029

Beschreibung:

Aktuell verfügt die Truppe noch über rund 50 Pionierpanzer 2 Dachs. Diese erreichen jedoch 2030 ihr Nutzungsdauerende und werden deshalb durch 44 Pionierpanzer 3 Kodiak ersetzt. Ein entsprechender Vertrag wurde im Mai 2021 zwischen dem BAAINBw und der Rheinmetall Landsysteme GmbH geschlossen. Der Auftragswert beläuft sich auf 295 Millionen Euro, finanziert aus dem regulären Verteidigungshaushalt. Die Auslieferung soll im Zeitraum von 2023 bis 2029 erfolgen. 

Bergepanzer

Bergepanzer 3 | Foto: Rheinmetall AG

Typ: Bergepanzer

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: 100

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Die Bundeswehr ringt um die Ersatzbeschaffung von Bergefahrzeugen, nachdem zwei Bergepanzer 3 „Büffel“ an die Ukraine abgegeben wurden und zusätzlich 21 ältere Bergepanzer 2 ersetzt werden sollen. Die Modernisierung der Büffel-Flotte läuft, stößt aber bei schweren Leopard-2-Varianten an technische Grenzen. Eine zunächst erwogene Neubeschaffung (u. a. Büffel 3 A2) scheiterte zunächst an Finanzierungsfragen; kolportierte Gesamtkosten von rund 700 Mio. Euro für 23 Fahrzeuge umfassten offenbar mehr als reine Stückpreise.

In einem Brandbrief kritisiert die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) die vom Beschaffungsamt angestrebte Direktvergabe an Rheinmetall und fordert einen Wettbewerb. FFG bewirbt den „Wisent 2“ als günstiger und schneller lieferbar als den modernisierten Büffel; diese Angaben sind im laufenden Verfahren nicht unabhängig verifizierbar. Das Verteidigungsministerium verweist auf die Vertraulichkeit des Vergabeprozesses.

Über den aktuellen Losumfang hinaus steht eine umfassende Erneuerung der deutschen Bergepanzerflotte im Raum (Beobachterschätzungen: etwa 100 Systeme); parallel wächst internationaler Bedarf bei Leopard-2-Nutzern. Industriell hätte eine Direktvergabe potenziell weitreichende Folgen: Sollte Rheinmetall den Büffel 3 A2 auf einer eigenen Leopard-2-Wanne anbieten und diese in der Bundeswehr qualifizieren, würde das die Kräfteverhältnisse im deutschen Panzerbau verschieben (Stichwort Wannen-IP von KNDS). Eine Entscheidung wirkt damit nicht nur auf Termine, Preise und Leistungsdaten, sondern auch auf künftige Programme und Exportchancen – vor dem Hintergrund, dass einsatzfähige Berge-, Pionier- und Minenräumpanzer als Voraussetzung für den wirksamen Einsatz moderner Kampfpanzer gelten.

Bergemittel MKr

Typ: Bergepanzer (Rad)

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: mittlere zweistellige Stückzahl

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Zur Realisierung der Mittleren Kräfte benötigt das Heer dringend einen Bergepanzer (Rad). Dieser soll auf dem GTK Boxer basieren und die Aufgaben des Bergepanzer 3 Büffel in den Brigaden Mittlere Kräfte übernehmen.

Fahrschulpanzer Leopard 2 A6A3 & A7V

Leopard 2 Fahrschulpanzer | Foto: Boevaya mashina / Wikimedia Commons

Typ: Fahrschulpanzer

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: KNDS Deutschland

Bestand: N/A

Bestellt: 16 Leopard 2 A6 A3 & 8 Leopard 2 A7V

Bedarf: 56

Kosten: 192,3 Mio. Euro (Festbeauftragung) / 469,6 Mio. Euro (Gesamtauftragswert)

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 97)

Auslieferung: 2026 – 2029 

Beschreibung:

Das BAAINBw hat einen Vertrag mit KNDS Deutschland über die Produktion und Lieferung von Fahrschulpanzern Leopard 2 in den Versionen A6 A3 und A7V samt Ausbildungsmitteln abgeschlossen. Das Gesamtvolumen beträgt rund 469,6 Millionen Euro. Fest beauftragt sind 16 Fahrschulpanzer Leopard 2 A6 A3, acht Fahrschulpanzer A7V sowie weitere Leistungen im Wert von 192,349 Millionen Euro. Zusätzlich können – je nach Bedarf, auch anderer Staaten – bis zu 32 weitere Fahrschulpanzer A7V für insgesamt etwa 277,207 Millionen Euro abgerufen werden.

Fahrschulfahrzeug GTK Boxer

Fahrschulfahrzeug / Foto: Unterillertaler

Typ: Fahrschulfahrzeug

Projektstatus: genehmigt

Auftragnehmer: /

Bestand: 10

Bestellt: 10

Bedarf: N/A

Kosten: 67 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Am 8. Oktober 2025 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages der Beschaffung von zehn weiteren Fahrschulfahrzeugen GTK Boxer für 67 Millionen Euro zugestimmt.

Ausstattungssätze Ausbildungsgerät Duellsimulator

Typ: Trainingssystem

Projektstatus: genehmigt

Auftragnehmer: Projekt System & Management GmbH (PSM)

Bestand: N/A

Bestellt: 258

Bedarf: N/A

Kosten: 109 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: bis 2026

Beschreibung:

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gab am 10. April 2024 grünes Licht für die Beschaffung des AGDUS-Systems für den Schützenpanzer Puma. Bis zum Jahr 2026 sollen insgesamt 258 Ausstattungssätze des Ausbildungsgeräts Duellsimulator (AGDUS) beschafft werden. Die Investitionssumme beläuft sich auf etwa 109 Millionen Euro und wird aus dem Sondervermögen der Bundeswehr finanziert. Das AGDUS ist ein fortschrittliches, laserbasiertes Trainingssystem, das dazu dient, Gefechtssituationen realistisch zu simulieren und die Schießausbildung effektiv zu unterstützen. Es wird sowohl im Gefechtsübungszentrum des Heeres als auch in den Schießübungszentren und an den Standorten des Schützenpanzers Puma zum Einsatz kommen.

Leichter Kampfhubschrauber

H145M LKH
H145M LKH | Foto: Airbus Helicopters/Cara-Irina Wagner

Typ: Leichter Kampfhubschrauber

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Airbus Helicopters Deutschland GmbH

Bestand: 1

Bestellt: 62 (57 Heer & 5 Luftwaffe)

Bedarf: 82 (65 Heer & 17 Luftwaffe)

Kosten: 2,63 Mrd. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 61) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 13)

Auslieferung: 2024 – 2028

Beschreibung:

Das BAAINBw hat mit Airbus Helicopters Deutschland einen Rahmenvertrag über die Beschaffung von bis zu 82 leichten Kampfhubschraubern des Typs H145M geschlossen. Davon sind 62 Hubschrauber verbindlich beauftragt worden, inklusive Bewaffnung und Munition zu Testzwecken sowie weiterer Leistungen. Der Vertragswert für diesen festen Anteil beträgt rund 2,63 Milliarden Euro (Preisstand Dezember 2022). Zusätzlich sind weitere Verträge mit einem Volumen von rund 91 Millionen Euro geplant, die jedoch nicht Teil des nun geschlossenen Rahmenvertrags sind.

Die neuen Hubschrauber sollen als Übergangslösung den Kampfhubschrauber Tiger ersetzen. Sie werden für Kampfeinsätze, Ausbildung und die Unterstützung von Spezialkräften eingesetzt. Neben der Lieferung der Hubschrauber beinhaltet der Vertrag auch die Bereitstellung von Ersatzteilen, Ausrüstung für Auslandseinsätze, acht Ausbildungssimulatoren, Schulungsmaßnahmen sowie einen umfassenden technischen Unterstützungsdienst für einen Zeitraum von sieben Jahren.

Die Auslieferung der Hubschrauber erfolgt seid 2024. Der Betrieb der Systeme sowie der dazugehörigen logistischen Leistungen ist mit dem Vertrag bis Ende 2030 abgedeckt. Für den Zeitraum 2031 bis 2044 rechnet das Ministerium mit weiteren Betriebskosten in Höhe von schätzungsweise 2,24 Milliarden Euro.

Loitering Munitions

Bundeswehr erhält Loitering Munitions
HX-2 in der Resilienzfabrik | Foto: Helsing

Typ: Loitering Munition

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Helsing und STARK

Bestand: N/A

Bestellt: N/A

Bedarf: N/A

Kosten: N/A

Finanzierung: N/A

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Die Bundeswehr hat zwei Unternehmen mit der Lieferung von Loitering Munitions zu Erprobungszwecken beauftragt. Gut informierten Kreisen zufolge handelt es sich bei den beauftragten Unternehmen um Helsing und STARK. Sofern die Tests erfolgreich verlaufen, soll die Truppe Loitering Munitions in großer Stückzahl erhalten.

HUSAR

HUSAR | Foto: Rheinmetall AG

Typ: Aufklärungssystem

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Rheinmetall Technical Publications GmbH

Bestand: 0

Bestellt: 13 Systeme

Bedarf: N/A

Kosten: 290,9 Mio. Euro

Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 13)

Auslieferung: 2025 – 2028 

Beschreibung:

Das Verteidigungsministerium hat die bereits geschlossene Beschaffungsmaßnahme für das unbemannte Aufklärungssystem LUNA NG/B (UAS mittlere Reichweite – HUSAR) vertraglich neu geordnet: Mit einem 4. Änderungsvertrag (Rahmenvertrag) und einem 1. Änderungsvertrag (Bestellung) werden insgesamt zwölf Seriensysteme sowie ein Ausbildungssystem beschafft. Drei Systeme und das Ausbildungspaket sind als Festbeauftragung im ersten Los vereinbart, neun weitere Systeme folgen als zweites Los.

Der Auftragswert liegt bei rund 290,9 Millionen Euro (Selbstkostenfestpreis); die Auslieferung ist für 2025 bis 2028 vorgesehen. Hintergrund der Anpassung ist die Insolvenz des ursprünglichen Auftragnehmers EMT; Rheinmetall Technical Publications übernimmt nun die Gesamtverantwortung. Zu den wesentlichen Unterauftragnehmern zählen ESG, STEEP, HECKA, ReconGlobal (Kanada) und Will-Burt. Die geplante Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre, der Gesamtfinanzbedarf bis 2043 wird mit etwa 417,2 Millionen Euro veranschlagt.

ALADIN-Nachfolge

Bundeswehr will Drohnen im Wert von bis zu einer Milliarde Euro beschaffen
ALADIN | Foto: DVIDS / Sgt. Jarred Woods

Typ: Aufklärungsdrohne

Projektstatus: Ausschreibung

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: 747

Kosten: 38,99 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 93) & Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 555 13)

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Das BAAINBw hat ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb für die Beschaffung neuer unbemannter Aufklärungssysteme (UAS) als Nachfolger der ALADIN-Drohne eröffnet. Dies geht aus einer aktuellen Veröffentlichung auf der europäischen Vergabeplattform TED hervor.

Die seit 2005 eingesetzte ALADIN dienen der Bundeswehr zur Ziel-, Wirkungs- und Lageaufklärung bei Tag und Nacht und hat eine Reichweite von bis zu 5 km. Laut TED-Mitteilung plant die Bundeswehr eine Rahmenvereinbarung über die Beschaffung von 147 neuen Aufklärungsdrohnen, mit einer Option auf 600 weitere.

Die neuen Aufklärungsdrohnen müssen unter anderem ein maximales Abfluggewicht von 4 kg haben, mindestens 90 Minuten fliegen können, eine Datenreichweite von 15 Kilometern unter LOS-Bedingungen erreichen und mit elektrooptischen und Infrarotsensoren ausgestattet sein. Zudem müssen sie in verschiedenen Klimazonen betrieben und mindestens gemäß IP53 gegen Umwelt- und Wettereinflüsse geschützt sein.

Die konkreten Leistungsanforderungen werden erst im Rahmen der Angebotsabgabe bekanntgegeben. Geplant ist der Einsatz der neuen Drohnen in Heer, Marine und Luftwaffe, wobei die Missionsvorbereitung und der Einsatz mit maximal zwei Personen erfolgen sollen.

Als mögliche Nachfolger gelten die ALADIN 2.0 von Rheinmetall, die RQ-35 Heidrun von Sky-Watch und die Twister von Quantum Systems.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages soll am 8. Oktober über die Beschaffung des ALADIN-Nachfolgesystems im Wert von 38,99 Millionen Euro entscheiden.

Fernbedienbare leichte Waffenstationen 100 & 200

Peacekeeping Ministerial 2025 - Herausforderungen & Perspektiven der VN‑Friedensmissionen
Foto: Bundeswehr/Jana Neumann

Typ: fernbedienbare leichte Waffenstationen (FLW)

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: KNDS Deutschland & Rheinmetall Electronics GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: 126 FLW 100 & 126 (LAZ) 200

Bedarf: 500 FLW 100, FLW 200 und Nebelmittelwurfanlagen 76 mm und über 1.000 LAZ/200/400

Kosten: 48,02 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr (Kapitel 1491 Titel 554 10)

Auslieferung: 2026 – 2027

Beschreibung:

Das BMVg hat, mit KNDS Deutschland und Rheinmetall Electronics jeweils eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von fernbedienbaren leichten Waffenstationen (FLW) 100 und 200, Nebelmittelwurfanlagen (76 mm) sowie passenden Zieleinrichtungen (LAZ 200 und LAZ 400L) abgeschlossen.

DieFestbeauftragung umfasst die Neubeschaffung von jeweils 124 FLW 100 und zugehörigen LAZ 200 sowie die Ersatzbeschaffung von je zwei weiteren Systemen. Der Gesamtwert der Bestellung liegt bei etwa 48 Millionen Euro, davon rund 30,8 Millionen Euro für die FLW 100 und 17,2 Millionen Euro für die LAZ 200.

Die Systeme sollen eine Nutzungsdauer von etwa 20 Jahren haben. Für diesen Zeitraum werden Betriebskosten in Höhe von etwa 10,7 Millionen Euro eingeplant. Die Finanzierung der Nutzungskosten ist laut BMVg langfristig gesichert.

Small Anti Drone Missile

Foto: Clemens Speer

Typ: Drohnenabwehrlenkflugkörper 

Projektstatus: geplant

Auftragnehmer: MBDA

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: N/A

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Statt der ursprünglich vorgesehenen Stinger-Flugkörper soll der neue Drohnenabwehrlenkflugkörper („Small Anti Drone Missile“, SADM) als Sekundärbewaffnung für den Skyranger 30 eingeführt werden. Der entsprechende Entwicklungs- und Beschaffungsvertrag mit MBDA Deutschland soll voraussichtlich im Herbst geschlossen werden, teilte der Projektleiter im BAAINBw auf einer Fachkonferenz in Berlin mit. Für den Skyranger ist derzeit ein Werfermodul mit neun SADM vorgesehen; eine Erweiterung auf bis zu zwölf Flugkörper pro Fahrzeug wird geprüft.

SADM basiert technisch auf dem Enforcer („Leichtes Wirkmittel 1800+“), erhält einen speziellen Suchkopf für Luftziele und einen Booster zur Reichweitensteigerung auf etwa fünf Kilometer. Die Übernahme von Enforcer-Elementen soll Entwicklung, Produktion sowie Ausbildung und Logistik vereinfachen.

155-mm-Artilleriemunition

Rheinmetall erhält Großaufträge für Artilleriemunition
Foto: Rheinmetall AG

Typ: 155-mm-Artilleriemunition 

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Rheinmetall AG, ARGE DiNa 155mm, Nexter Munitions

Bestand: N/A

Bestellt: 468.000

Bedarf: 2.700.000

Kosten: ca. 2,457 Mrd. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 08) & Einzelplan 14 ab 2028 (Kapitel 1405 Titel 554 08) & Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)

Auslieferung: 2025 – 2031

Beschreibung:

  • 200.000 Geschosse im Wert von ca. 1,3 Mrd. Euro bei der Arbeitsgemeinschaft Diehl Defence und Nammo (ARGE DiNa 155mm) bestellt. Rahmenvertrag über bis zu 2,35 Mio. Geschosse im Wert von rund 15 Mrd. Euro.
  • 2. Änderungsvertrag zur bestehenden Rahmenvereinbarung mit der Rheinmetall Waffe Munition GmbH über bis zu 2.350.0000 Schuss 155-mm-Artilleriemunition. Festbeauftragung von 200.000 Schuss für 879,82 Mio. Euro. Finanziert über das Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 und den Einzelplan 14 ab 2028.
  • 68.000 Geschosse für 278 Millionen Euro zur Unterstützung der Ukraine. Finanziert aus dem Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03). Rahmenvertrag über bis zu 350.000 Geschosse, Zünder, Treibladungen und Treibladungsanzünder im Kaliber 155mm mit Nexter Munition geschlossen. Weitere Abrufe sollen auch der Deckung des Artilleriemunitionsbedarfs der Bundeswehr dienen.

120-mm-Munition

Foto: Bundeswehr/Sebastian Moldt

Typ: 120 mm x 570 DM11, DM88, DM98, DM63A1, DM73 und Rh31

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Rheinmetall Waffe Munition GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: min. 10.000 DM88 & 10.715 DM98

Bedarf: N/A

Kosten: 423,18 Mio. Euro

Finanzierung: Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 08) & Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Das Verteidigungsministerium hat den bereits bestehenden Rahmenvertrag für 120‑mm‑Munition (DM11, DM88, DM98, DM63A1, DM73, Rh31) per zweitem Änderungsvertrag erweitert und Abrufe im Wert von rund 381,08 Millionen Euro (zzgl. jährlich 5 % Preiseskalation) ausgelöst. Damit werden Bestellobergrenzen angehoben und zusätzliche Munitionssorten festgelegt. Hauptauftragnehmer ist Rheinmetall Waffe Munition; größere Unterauftragnehmer sind u. a. Nitrochemie Aschau, Pyrotechnik Silberhütte, Diehl, Junghans MicroTec, Müller sowie Eurenco (Frankreich).

Neu ist, dass die Ukraine als weitere bestellberechtigte Nation aufgenommen wurde; ihre Orders benötigen allerdings die Zustimmung Deutschlands. Die vorgezogene Beschaffung reagiert auf die verschärfte Sicherheitslage und orientiert sich an NATO‑Vorgaben. Der Gesamtbedarf umfasst den Eigenbedarf der Bundeswehr, die Wiederbeschaffung für an die Ukraine abgegebene Bestände und den Folgebedarf der Ukraine.

Bereits im Jahr 2022 wurden 10.000 Patronen 120mm x 570 DM88 (CR20) und 10.715 Patronen 120mm x 570 DM98 (CR13) für 42,1 Millionen Euro bestellt. Die Finanzierung erfolgt aus dem Einzelplan 14 (Kapitel 1405 Titel 554 08).

70-mm-Übungsraketen

Übungsraketen für KH Tiger bestellt
Foto: synaxonag – Flickr: ILÜ 2012, CC BY 2.0

Typ: 70-mm-Übungsraketen

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Rheinmetall AG

Bestand: N/A

Bestellt: 15.180

Bedarf: 31.760

Kosten: 54 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr

Auslieferung: 2025 – 2029

Beschreibung:

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 10. April 2024 der Beschaffung von Übungsraketen für den Kampfhubschrauber Tiger aus dem Sondervermögen der Bundeswehr zugestimmt. In einem ersten Schritt wurden 15.180 Übungsraketen zu einem Preis von nahezu 54 Millionen Euro bewilligt. Diese Raketen sollen zwischen 2024 und 2026 ausgeliefert werden. Zudem besteht eine Rahmenvereinbarung mit dem Hersteller, die eine potenzielle Lieferung von insgesamt bis zu 31.760 Übungsraketen im Kalibers 70 Millimeter vorsieht.

30 x 173 mm DM21

Modernisierungsvorhaben
Schützenpanzer Puma | Foto: Bundeswehr/Maximilian Schulz

Typ: 30-mm-Maschinenkanonenmunition

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Rheinmetall Waffe Munition GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: ca. 430.000

Bedarf: N/A

Kosten: ca. 576 Mio. Euro (Gesamtauftragswert)

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: 2023 – 2027 

Beschreibung:

Munition für den Schützenpanzer Puma.

PARM DM22

PARM DM22 | Foto: Bundeswehr/PIZ Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung

Typ: Panzerabwehrrichtmine 

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: TDW GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: 2.600

Bedarf: 12.600+

Kosten: 67,8 Mio. Euro (Festbeauftragung) 

Finanzierung: Einzelplan 60 (Kapitel 6002 Titel 687 03)

Auslieferung: ab 2026

Beschreibung:

Das BAAINBw hat mit der TDW GmbH einen Rahmenvertrag zur Produktion und Lieferung der obsoleszenzbereinigten Panzerabwehrrichtmine DM22 abgeschlossen. Direkt nach Vertragsabschluss wurden 2.600 Minen im Wert von rund 67,8 Millionen Euro fest beauftragt. Die Finanzierung erfolgt aus dem Etat zur Ertüchtigung von Partnerstaaten, da es sich um die Nachbeschaffung von zuvor an die Ukraine abgegebenem Material handelt.

Reaktivschutzmodule

Reaktivschutzmodule für den SPz Puma bestellt
Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Typ: Reaktivschutzmodule

Projektstatus: bestellt

Auftragnehmer: Dynamit Nobel Defence

Bestand: N/A

Bestellt: 5.050 EA Reaktivschutzmodule Seiten-Oben-Vorne (SOV), 1.380 EA Reaktivschutzmodule Seiten-Oben-Hinten (SOH) und 2.149 EA Transport- und Lagerbehälter

Bedarf: 130.680 Reaktivschutzmodule & 43.560 Transport- und Lagerbehälter

Kosten: 82,17 Mio. Euro

Finanzierung: Sondervermögen Bundeswehr bis 2027 (Kapitel 1491 Titel 554 08) & Einzelplan 14 ab 2028 (1405 Titel 554 08)

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Das BAAINBw hat mit Dynamit Nobel Defence eine siebenjährige Rahmenvereinbarung über Reaktivschutzmodule für den Schützenpanzer Puma geschlossen. Unterauftragnehmer ist DroneCases – Oliver Küpper. Der Festauftrag hat einen Umfang von rund 82,2 Millionen Euro. Insgesamt können bis zu 130 680 Reaktivschutzmodule sowie 43 560 Transport- und Lagerbehälter abgerufen werden; unmittelbar bestellt wurden 5.050 EA Reaktivschutzmodule Seiten-Oben-Vorne (SOV), 1.380 EA Reaktivschutzmodule Seiten-Oben-Hinten (SOH) und 2.149 EA Transport- und Lagerbehälter.

Mobile Feldküchen

Feldküchensystem | Foto: Bundeswehr/Heike Westhöfer

Typ: Feldküchensystem

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Kärcher Futuretech GmbH

Bestand: 1+

Bestellt: 85

Bedarf: 400

Kosten: 68 Mio. Euro

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: seit 2023

Beschreibung:

Die Bundeswehr führt neue mobile Feldküchen ein, um die Verpflegung im Feldeinsatz zu verbessern. Das Beschaffungsamt hat das erste von zunächst 85 Systemen aus einem Rahmenvertrag mit Kärcher Futuretech übernommen; insgesamt können bis zu 400 Feldküchen abgerufen werden. Die Anlage ist in zwei 20-Fuß-Containern untergebracht, wurde unter Hitze- und Kältebedingungen erprobt und erfüllt aktuelle Sicherheits- und Hygienestandards. Jede Feldküche kann bis zu 250 Personen versorgen und bringt alle Geräte, Betriebsstoffe sowie Verpflegung und 2.600 Liter Trinkwasser für einen 24-stündigen, autarken Betrieb mit. Die Systeme sind für Landes- und Bündnisverteidigung sowie weltweite Einsätze ausgelegt. Zur schnellen Ausstattung der Truppe sind jährlich rund 30 Auslieferungen vorgesehen.

Bewegliche Unterbringung im Einsatz Streitkräfte

Zeltsystem | Foto: Kärcher Futuretech GmbH

Typ: Zeltsystem

Projektstatus: Auslieferung

Auftragnehmer: Kärcher Futuretech GmbH

Bestand: N/A

Bestellt: 3.255

Bedarf: 19.000

Kosten: 83 Mio. Euro (Gesamtvolumen)

Finanzierung: Einzelplan 14

Auslieferung: 2022 – 2027

Beschreibung:

Das BAAINBw hat Ende Juni 2022 das erste Seriensystem „Bewegliche Unterbringung im Einsatz Streitkräfte“ vom Hersteller Kärcher Futuretech übernommen. Grundlage ist ein Rahmenvertrag von April 2021 über bis zu 19.000 Zeltsysteme. Innerhalb von 14 Monaten wurden Konzeption, Konstruktion und der Start der Auslieferung umgesetzt; die vertraglich für 2022 vorgesehenen 2.500 Systeme trafen vorab im Depot ein und erste Truppenteile wurden ausgestattet. Trotz gestörter Lieferketten und steigender Preise ist damit die Unterbringung von bis zu 10.000 Soldatinnen und Soldaten für die VJTF 2023 einschließlich Austauschvorrat sichergestellt; weitere Verbände folgen sukzessive.

Jedes System ist für vier Personen ausgelegt und modular aufgebaut: vier Ein-Personen-Zelte (jeweils mit Stirnlampe) können an ein zusätzliches Vier-Personen-Zelt mit Klapptisch, Hockern und Liegen gekoppelt werden. Ein Multifuel-Kocher mit Zubehör dient der Verpflegung; das Hygiene-/Sanitärmodul umfasst eine Klapptoilette mit Sichtschutzzelt, dazu Material zur Mülltrennung. Volumen und Gewicht sind so ausgelegt, dass Transport und Aufbau durch die Truppe ohne zusätzliche technische Unterstützung möglich sind.

Mobile Multispektrale Tarnausstattung

Typ: Mobilen Multispektralen Tarnausstattung (MMT)

Projektstatus: Ausschreibung

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: 300 Fahrzeugsätze

Kosten: N/A

Finanzierung: offen

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Die Bundeswehr beabsichtigt, im Rahmen eines Wettbewerbs neue multispektrale Tarnausstattungen für die Schützenpanzer Puma zu beschaffen. Zu diesem Zweck hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) einen Teilnahmewettbewerb ausgeschrieben, um bis zu 300 Tarnsysteme für die Schützenpanzer-Varianten VJTF und S1 zu erwerben. Diese Ausschreibung wurde kürzlich auf der europäischen Online-Vergabeplattform TED veröffentlicht.

Laut BAAINBw sieht die aktuelle Planung vor, zunächst einen Vertrag für die Lieferung eines Prototyps der „Mobilen Multispektralen Tarnausstattung“ (MMT) in der Ausführung „woodland“ abzuschließen. In einem weiteren Schritt soll dann die Serienproduktion mit einer maximalen Anzahl von 300 Tarnsystemen erfolgen. Die Notwendigkeit dieser Beschaffung begründet das BAAINBw mit den bisherigen Einsatzerfahrungen sowie den erwarteten zukünftigen Einsatzszenarien, die eine spezifische Anpassung der MMT an die jeweiligen Umgebungsbedingungen erforderlich machen.

Stationäre multispektrale Tarnausstattung

Typ: Multispektraltarnnetz

Projektstatus: Ausschreibung

Auftragnehmer: /

Bestand: 0

Bestellt: 0

Bedarf: 219.261 Multispektral-Tarnnetz-Sätze und 104.536 Sätze Stützausstattung

Kosten: N/A

Finanzierung: N/A

Auslieferung: N/A

Beschreibung:

Die Bundeswehr bereitet die Beschaffung stationärer Multispektral-Tarnnetze (SMT) vor. Laut TED-Bekanntmachung vom 25. Juni 2024 sollen langfristig bis zu 219.261 Tarnnetz-Sätze in verschiedenen Größen und für unterschiedliche Umgebungen (Wald, Wüste, Schnee, urban) sowie bis zu 104.536 Sätze Stützausstattung beschafft und die bisherigen Netze ersetzt werden. Gefordert ist eine deutliche Signaturreduzierung über mehrere Spektralbereiche, ohne Verschlechterung gegenüber ungetarnten Objekten; welche Spektralbereiche genau umfasst sind, wird öffentlich nicht spezifiziert.

Das Vergabeverfahren startet mit einem Teilnahmewettbewerb; anschließend will das BAAINBw höchstens fünf geeignete Bieter zur Angebotsphase zulassen. Bewertet werden Fertigungskapazität (6×6-m-Netze, mindestens 14.000 Stück/Jahr; 50 % Gewichtung), einschlägige Referenzen (25 %) und ein Gesamtumsatz von mindestens 70 Mio. € netto in den letzten drei Jahren mit vergleichbaren Projekten (25 %). Die Produktion muss in der EU erfolgen; der Fertigungsort ist anzugeben.

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