Baltic Defence Line: Litauen beschafft Sperrmaterial

Baltic Defence Line: Litauen beschafft Sperrmaterial
Foto: DVIDS / James Yocum

Die litauischen Streitkräfte haben erste Verträge zum Kauf von Sperrmaterial unterzeichnet, um Verteidigungslinien an den Grenzen zu Belarus und Kaliningrad zu errichten. Für über vier Millionen Euro werden verschiedene Sperrvorrichtungen wie Drachenzähne, Spanische Reiter, Metalligel und Betonbarrieren beschafft. Erste Lieferungen sollen bis Ende des Jahres eintreffen.

Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas betonte, dass diese Maßnahmen zur Grenzsicherung und Mobilitätshemmung wichtige Schritte zur Abschreckung seien. Diese Anschaffungen sollen technische Befestigungen bereitstellen, um im Falle eines militärischen Angriffs Barrieren und geschützte Stellungen zu errichten.

Die Beschaffung ist Teil der “Baltic Defence Line”-Initiative, die Litauen, Lettland und Estland 2024 ins Leben gerufen haben, um sich gegen eine mögliche russische Invasion zu schützen. Angesichts der Erfahrungen in der Ukraine verfolgen die baltischen Staaten die Strategie, bei einem Angriff jeden Meter Boden zu verteidigen und den Feind nicht ins eigene Territorium vordringen zu lassen.

Die baltischen Staaten planen, Sperrmaterial und Minen in Grenznähe zu Russland und Belarus zu lagern, Gräben und Bunkeranlagen zu errichten und die Infrastruktur für Nachschubwege zu verbessern. Jedes Land ist für die Finanzierung und Errichtung der Befestigungen an seinen Grenzen verantwortlich. Erste Bautätigkeiten sind für 2025 geplant.

Medienberichte zufolge haben Polen, Lettland, Litauen und Estland bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am 28. Juni 2024 um finanzielle Unterstützung der EU-Partner für den Bau der Verteidigungsanlagen geworben. Die Kosten für die 700 Kilometer lange Verteidigungslinie werden von EU-Diplomaten auf etwa 2,5 Milliarden Euro geschätzt.

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