Am 6. September trafen sich die Unterstützer der Ukraine erneut auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland, diesmal mit Wolodymyr Selenskyj als besonderem Gast. Erwartungsgemäß wurden erneut umfangreiche Militärhilfen zugesagt. Neben den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Kanada überraschte auch Deutschland mit weiteren Zusagen. Laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wird Deutschland der Ukraine 12 Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro zur Verfügung stellen, sechs davon noch in diesem Jahr. Diese stammen aus Industriebeständen, was eine schnelle Lieferung ermöglicht.
Interessanterweise hatte das Verteidigungsministerium zuvor angekündigt, 12 weitere PzH 2000 bis Ende des Jahres zu liefern, nicht nur sechs. Warum nun nur sechs statt 12 Panzerhaubitzen geliefert werden können, ist bisher nicht bekannt. Insgesamt hat Deutschland bisher 14 Panzerhaubitzen 2000 geliefert und plant die Lieferung von 30 weiteren in den nächsten drei Jahren. Hinzu kommen noch andere Artilleriesysteme wie die Zuzana 2 und die RCH 155.
So hat Deutschland die Finanzierung und Lieferung von 54 RCH 155 Radhaubitzen zugesagt, die ab diesem Jahr ausgeliefert werden sollen. Damit wäre die Ukraine der erste Nutzer dieses hochmodernen Rohrartilleriesystems. Darüber hinaus liefert Deutschland in Kooperation mit Dänemark und Norwegen insgesamt 16 Zuzana 2-Radhaubitzen. Bisher wurden lediglich zwei Systeme ausgeliefert, vier weitere sollen bis Ende des Jahres folgen.
Seit Beginn der Invasion hat Deutschland insgesamt 16 Rohrartilleriesysteme an die Ukraine geliefert, die meisten aus Bundeswehrbeständen. Weitere 98 wurden zugesagt, 20 davon für 2025. Die Kosten für diese Lieferungen überschreiten bereits die Milliarden-Marke, ohne Munition und Ersatzteile.