Russland plant die Wiederaufnahme der Produktion von Mittel- und Kurzstreckenraketen mit Atomsprengköpfen, erklärte Präsident Wladimir Putin am 28. Juni 2024. Dies ist eine Reaktion auf eskalierende Spannungen mit den USA und der NATO, die Russland als provokativ empfindet.
Putin kritisierte die USA für die Entwicklung von Raketen mit einer Reichweite von über 500 km, trotz des INF-Vertrags. Er beschuldigte die USA, unter falschem Vorwand aus dem Vertrag ausgestiegen zu sein und die Produktion solcher Raketen angekündigt zu haben.
Er verwies auch auf Militärübungen der USA und Dänemark, bei denen das Mk.70 PDS-Raketensystem auf der Insel Bornholm getestet wurde, und nutzte dies zur Rechtfertigung russischer Maßnahmen. Putin behauptete, dass die USA diese Systeme auch auf den Philippinen stationiert haben, was Russland strategisch benachteilige.
Pentagon und NATO wiesen die Anschuldigungen zurück und erklärten, Russland besitze schon lange solche Raketen. Russland wiederum beschuldigte die USA, Raketenabwehrsysteme in Polen und Rumänien für offensive Zwecke zu nutzen.
Sollte es tatsächlich zu einer Wiederaufnahme der Produktion von Mittel- und Kurzstreckenraketen durch Russland kommen, wären Deutschland und große Teile Europas jedoch nicht völlig schutzlos. Den das durch Deutschland beschaffte Raketenabwehrsystem ARROW ist in der Lage solche ballistische Raketen abzuwehren. Die Auslieferung soll bereits nächstes Jahr beginnen. Bisher wurden von vielen Experten der Sinn der Beschaffung des ARROW-Systems hinterfragt, nun könnte sich die Entscheidung als vorausschauende Politik seitens der aktuellen Bundesregierung erweisen.