Raketenartillerie: Fünf PULS für die Bundeswehr bestellt

Raketenartillerie: Fünf PULS für die Bundeswehr bestellt
EuroPULS / Foto: Clemens Speer

Der israelische Rüstungskonzern Elbit Systems hat einen Auftrag zur Lieferung von PULS-Mehrfachraketenwerfern an die Bundeswehr erhalten. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 57 Millionen US-Dollar (etwa 55 Millionen Euro). Wie Elbit Systems in einer Mitteilung bekannt gab, erfolgt die Beschaffung im Rahmen von Vereinbarungen zwischen der niederländischen, der israelischen und der deutschen Regierung. Die dafür erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von etwa 65 Millionen Euro wurden vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 18. Dezember 2024 gebilligt.

Die Bundeswehr beschafft insgesamt fünf PULS (Purpose Universal Launching System), um die fünf an die Ukraine abgegebenen Raketenartilleriesysteme vom Typ MARS II zu ersetzen. Gleichzeitig sollen diese Systeme die Basis für das zukünftige Raketenartilleriesystem der Bundeswehr, das „Zukünftige System Indirektes Feuer große Reichweite“, bilden. Nach Angaben von Elbit Systems erfolgt die Lieferung der Systeme in Zusammenarbeit mit KNDS Deutschland, einschließlich der Entwicklung der notwendigen Anpassungen und der Integration deutscher C4I-Ausrüstung, wie ADLER III und D-LBO.

Gut informierten Kreisen zufolge soll als Fahrzeugplattform der IVECO Trakker 8×8 genutzt werden. Die Auslieferung der ersten Systeme soll bereits dieses Jahr beginnen. Der Gesamtbedarf der Bundeswehr wird mit 50 Systemen angegeben.

Von den fünf PULS-Systemen werden die ersten zwei weitgehend dem israelischen Konfigurationsstand entsprechen, die restlichen drei Systeme werden bereits über deutsche Führungs- und Kommunikationsmittel verfügen. Im Anschluss sollen auch die ersten beiden Systeme auf den sogenannten Euro-PULS-Rüststand nachgerüstet werden.

Der Euro-PULS wurde von KNDS Deutschland und Elbit System speziell als Nachfolgesystem für MARS II entwickelt. Im Gegensatz zum israelischen Rüststand verfügt der Euro-PULS über die deutschen Führungs- und Kommunikationsmittel D-LBO sowie ADLER III und kann auch noch deutlich mehr Waffensysteme verschießen. Neben den gerade vorgestellten israelischen Raketen soll Euro-PULS auch deutsche Raketen wie die AT-2 beziehungsweise deren Nachfolger-Rakete verschießen können.

Darüber hinaus soll Euro-PULS auch in der Lage sein, Lenkflugkörper zu verschießen. Beispielsweise die in Entwicklung befindliche Joint Fire Support Missile von MBDA Deutschland, die Naval Strike Missile von Kongsberg oder die RBS15 von Saab. Ob und welcher dieser Lenkflugkörper tatsächlich in Euro-PULS integriert und beschafft wird, bleibt jedoch noch abzuwarten.

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