Die Deutsche Marine und die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) haben am 30. Juni 2025 eine neue Vereinbarung zur zivil-militärischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese regelt, wie der zivile Seeverkehr auf deutschen Seewegen gesteuert wird, auch im Fall von Krisen oder im Verteidigungsfall nach dem „Operationsplan Deutschland“.
Die Vereinbarung legt Verantwortlichkeiten und Abläufe zwischen der Marineschifffahrtleitung und den Verkehrszentralen der GDWS fest. Ziel ist es, den Seeverkehr auch in Krisensituationen sicher, koordiniert und verlässlich zu steuern. So können etwa Handelsschiffe bei Bedarf genau angewiesen werden, wann und wo sie fahren oder sich zu Konvois sammeln sollen.
Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, betonte, dass diese Regelungen ein wichtiger Beitrag zur gesamtstaatlichen Verteidigungsfähigkeit sind. Auch Eric Oehlmann, Leiter der GDWS, hob die Bedeutung der Vereinbarung für die sichere Versorgung Deutschlands hervor.
Ein Schwerpunkt der Kooperation ist die Festlegung von Prioritäten für den Seeverkehr in Krisen- oder Konfliktlagen. Dies betrifft nicht nur militärische Transporte, sondern auch die Versorgung der Bevölkerung und die logistische Planung innerhalb der NATO.
Die Vereinbarung baut auf einer Ressortvereinbarung der zuständigen Ministerien vom Februar 2025 auf. Bereits in Friedenszeiten sollen Verkehrszentralen und Marineschifffahrtleitung enger zusammenarbeiten, ihre Infrastruktur gemeinsam nutzen und gemeinsame Übungen durchführen.
Die GDWS steuert mit ihren neun Verkehrszentralen den Schiffsverkehr in deutschen Hoheitsgewässern und der Ausschließlichen Wirtschaftszone. Die Marineschifffahrtleitung verbindet die Marine mit der zivilen Schifffahrt und arbeitet mit einem Mix aus aktivem Personal und einem großen Pool an Reservisten.
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