Die Luftwaffe plant, sechs MALE-Drohnen des Typs German Heron TP vom Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein aus zu betreiben. Generalleutnant Günter Katz, Kommandierender General des Luftwaffentruppenkommandos, kündigte dies nach dem Erstflug auf dem Luftwaffenstützpunkt an. Der Demonstrationsflugbetrieb „Landes- und Bündnisverteidigung“ für die German Heron TP hat begonnen und soll Verfahren optimieren, bevor die Flotte aufgebaut wird. Dies ist das erste unbemannte Luftfahrzeug mit einer deutschen Verkehrszulassung für den weltweiten Einsatz und kann in allen zivilen und militärischen Lufträumen fliegen. Derzeit hat die Luftwaffe fünf Heron-Drohnen geleast, von denen zwei aufgrund des Gaza-Krieges an Israel ausgeliehen wurden. Die Bundeswehr plant, weitere Drohnen zu leasen, um sechs in Jagel zu stationieren. Eine Option für drei zusätzliche Drohnen besteht.
Die Drohnen werden vom Hersteller Israel Aerospace Industries (IAI) gemietet und von Airbus DS Airborne Solutions GmbH technisch betreut. Lufthansa Aviation Training bildet die Besatzungen aus, die Lizenzen für bemannte Flugzeuge erhalten. Die Drohnen sollen sechs Monate lang im Demonstrationsflugbetrieb im kontrollierten Luftraum über Norddeutschland fliegen, danach sind grenzüberschreitende Flüge geplant. Die Drohnen können bewaffnet werden, obwohl der aktuelle Betrieb in Deutschland ohne Bewaffnung stattfindet. Das Training mit Bewaffnung soll nächstes Jahr beginnen. Der German Heron TP ersetzt die Heron-1, die sich in Afghanistan und Mali bewährt hat. Bis zur Einführung der Eurodrohne ab 2030 übernimmt die Heron TP Aufgaben der abbildenden Aufklärung und den Schutz von Bodentruppen. Die Drohne kann Konvois und Schiffe vor Gefahren warnen und bei Katastropheneinsätzen helfen. Sie kann bis zu 27 Stunden in der Luft bleiben und ermöglicht durch den parallelen Betrieb von zwei Drohnen eine dauerhafte Überwachung. Das System hat bereits 450 Starts und Landungen absolviert und ist für den weltweiten Einsatz vorgesehen.