Deutsche Eurofighter sichern polnischen Luftraum

Bundestag genehmigt 14 Rüstungsprojekte - Eurofighter, Sanitätsfahrzeuge, Einsatzboote uvm.
Eurofighter | Foto: Bundeswehr/Christian Timmig

Die deutsche Luftwaffe beteiligt sich derzeit an der NATO-Luftraumüberwachung in Polen. Vom 5. August bis zum 3. September 2025 sind fünf Eurofighter und rund 150 Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ auf der Mińsk Mazowiecki Air Base östlich von Warschau stationiert.

Enhanced Air Policing als Reaktion auf veränderte Sicherheitslage

Der Einsatz erfolgt im Rahmen der Mission „enhanced Air Policing North“ (eAPN), die die NATO nach der russischen Annexion der Krim 2014 ins Leben gerufen hat. Das Konzept erweiterte die bisherige Luftraumüberwachung, um die Reaktionsfähigkeit in den östlichen Bündnisgebieten zu verstärken. Während „enhanced Air Policing South“ den Südosten am Schwarzen Meer abdeckt, konzentriert sich eAPN auf den Nordosten des NATO-Gebiets, einschließlich der baltischen Staaten und Polen.

Polen nimmt aufgrund seiner geografischen Lage und den Grenzen zu Belarus sowie zur russischen Oblast Kaliningrad eine strategisch wichtige Position an der Bündnisgrenze ein.

Quick Reaction Alert im Einsatz

Die deutschen Eurofighter fungieren als sogenannte Quick Reaction Alert (QRA)-Kräfte – eine Alarmrotte, die binnen weniger Minuten auf Meldungen reagieren kann. Im Verdachtsfall steigen die Jets auf, um unbekannte oder verdächtige Luftfahrzeuge zu identifizieren. Diese „Scramble“-Einsätze erfolgen unter Einsatzbedingungen mit Luft-Luft-Raketen zur Selbstverteidigung.

Herausforderungen im Ostseeraum

Besonders über der Ostsee gestaltet sich die Luftraumüberwachung komplex, da sich internationaler Luftraum und verschiedene Hoheitsgebiete mosaikartig abwechseln. Russische Militärmaschinen nutzen häufig den internationalen Luftraum, um sich NATO-Grenzen zu nähern, oft ohne Transpondersignal, was sie für die zivile Flugsicherung unsichtbar macht.

Obwohl diese Flüge rechtlich oft nicht zu beanstanden sind, dienen sie häufig militärischen Zwecken und testen die Reaktionszeiten der NATO-Luftstreitkräfte. Die QRA-Piloten sammeln dabei wichtige Echtzeitinformationen und stellen sicher, dass keine Gefahr für den zivilen Luftverkehr entsteht.

Deutsch-polnische Kooperation

Der aktuelle Einsatz baut auf einer bereits bestehenden Zusammenarbeit auf. Bereits seit April 2025 unterstützte das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ von Deutschland aus die Luftraumüberwachung über Polen. Nun sind deutsche Jets erstmals direkt auf polnischem Boden stationiert. Ein gemeinsames Training im April, bei dem deutsche und polnische Kräfte das Abfangen und Identifizieren von Luftfahrzeugen übten, unterstrich die enge Zusammenarbeit zwischen beiden Luftwaffen.

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