Bundeswehr erhält 274 Spähfahrzeuge Luchs 2

Bundeswehr erhält 274 Spähfahrzeuge Luchs 2
Luchs 2 | Foto: GDELS/PIZ AIN

Am 15. Oktober 2025 gab der Haushaltsausschuss grünes Licht für den Abschluss einer Rahmenvereinbarung zur Beschaffung von 274 Spähfahrzeugen Luchs 2 samt eines 1. Änderungsvertrages. Diese Rahmenvereinbarung wurde heute vom Beschaffungsamt der Bundeswehr mit General Dynamics European Landsystems (GDELS) geschlossen. Der Auftrag umfasst Entwicklung, Herstellung von Testsystemen und Serienfahrzeugen sowie Zubehör.

GDELS wird die Trägerplattformen auf Basis des Piranha V 6×6 liefern. Weitere Zulieferer sind Hensoldt Optronics für die Sensortechnik, Rheinmetall Electronics für die Waffenstation, e.sigma für Ausbildungssimulatoren und Saab Bofors Dynamics Switzerland für die Tarnsysteme.

Ursprünglich waren 252 Spähfahrzeuge geplant, davon 92 als Festbeauftragung und der Rest optional. Durch den ersten Änderungsvertrag wurde die maximale Abrufmenge auf 356 Systeme erhöht. Fest bestellt werden nun zunächst 274 Systeme für rund 3,54 Milliarden Euro. Optional können 82 weitere Spähfahrzeuge beschafft werden, wodurch das Kostenvolumen auf etwa 4,6 Milliarden Euro steigen würde.

Der Rahmenvertrag umfasst auch die Entwicklung einer Simulationsumgebung sowie sechs Ausbildungs-Gefechtssimulatoren (AGFS) – drei davon sollen vor 2030, die übrigen drei nach 2030 an die Truppe geliefert werden.

Der Zeitplan sieht vor, dass 2028 zwei Referenzsysteme für umfassende Tests geliefert werden. Die Serienauslieferung der 272 Fahrzeuge erfolgt von 2029 bis 2032. Die Designphase soll bis Mitte 2027 abgeschlossen und einem Critical Design Review unterzogen werden. Ab Mitte 2028 beginnt die integrierte Nachweisführung, die etwa acht Monate dauern soll. Anschließend soll die Serienfreigabe erteilt und die Serienproduktion mit jährlich 58 bis 90 Spähfahrzeugen gestartet werden.

Der Luchs 2 soll einen Teil der derzeit genutzten Spähwagen Fennek ablösen und die Fähigkeiten der fahrzeuggestützten Aufklärung deutlich verbessern. Im Auswahlverfahren setzte sich der Lösungsansatz von GDELS durch, der auf dem Piranha 5 basiert. Für dieses spezielle Projekt wurde das ursprüngliche Fahrzeug um eine Achse verkürzt und als 6×6-Variante konzipiert. In dieser Konfiguration gibt GDELS ein zulässiges Gesamtgewicht von 25 Tonnen an, worin eine Nutzlast von 7,5 Tonnen enthalten ist.

Angetrieben wird das Fahrzeuge von einem MTU-Dieselmotor 6V199 TE21 mit 594 PS Leistung, kombiniert mit einem ZF-Automatikgetriebe. Damit erreicht das Fahrzeug die geforderte Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Für Wasserfahrten sind zwei Propeller am Heck sowie ein Schwallbrett am Bug verbaut. Der Grundschutz entspricht STANAG 4569 Level 4 gegen ballistische Bedrohungen und Minen, wobei zusätzliche Schutzmaßnahmen verfügbar sind.

Als Hauptbewaffnung dient die 25-mm-Maschinenkanone MK 25 KBA von Oerlikon. Diese wird über einen separaten Beschaffungsvertrag von Rheinmetall Electronics geliefert, wobei GDELS das Bestellrecht besitzt.

Über die Aufklärungsausstattung ist wenig bekannt. Bildmaterial zeigt zwei ausfahrbare Masten, eine ausfahrbare Beobachtungs- und Aufklärungseinheit sowie Antennen für Fernkommunikation. Folglich kann von einer umfangreiche Ausrüstung mit Kommunikations-, Informations- und Navigationssystemen ausgegangen werden.

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