650 Millionen Euro für die Entwicklung der Supersonic Strike Missile „Tyrfing“

650 Millionen Euro für die Entwicklung der Supersonic Strike Missile „Tyrfing“
Foto: KONGSBERG

Deutschland und Norwegen werden gemeinsam einen supersonischen Lenkflugkörper mit großer Reichweite für ihre Fregatten entwickeln. Am 26. Juni 2024 gab der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags die Gelder für das Projekt frei. Die Entwicklung des neuen Überschalllenkflugkörpers Super Sonic Strike Missile (3SM) „Tyrfing“ ist ein weiteres gemeinsames Rüstungsprojekt der beiden Länder.

Die Entwicklungskosten werden zwischen den beiden Ländern geteilt, wobei Deutschlands Anteil rund 650 Millionen Euro beträgt. Der Vertrag soll noch im zweiten Quartal 2024 geschlossen werden. Die Fregatten beider Länder sollen künftig mit diesen Lenkflugkörpern für die See- und Landzielbekämpfung ausgestattet werden. Der Marschflugkörper soll ab 2035 für die neuen deutschen Fregattenklassen F126 und F127 verfügbar sein.

Es ist vorgesehen, den Tyrfing für den Einsatz aus einem Senkrecht-Startsystem wie dem Mk 41 auszulegen oder spezielle Launch-Behälter zu verwenden. Der Tyrfing wird Geschwindigkeiten von Mach 2 bis Mach 3 erreichen und eine Reichweite von bis zu 800 oder 1000 Kilometern haben. Wichtige Anforderungen sind neben der Überschallfähigkeit eine verbesserte Missionskontrolle und Allwetterfähigkeit.

Der Lenkflugkörper wird während des Flugs steuerbar sein und moderne Suchkopftechnologie für die Zielerfassung nutzen. Der Gefechtskopf wird eine einstellbare Wirkung haben, um Kollateralschäden zu minimieren. Das norwegische Rüstungsunternehmen Kongsberg Defence & Aerospace wird als Hauptauftragnehmer fungieren, aber auch die deutsche Industrie wird beteiligt. Damit übernimmt Norwegen die Führungsrolle bei der Entwicklung des Tyrfing.

Das Projekt wird bis 2027 aus dem Sondervermögen der Bundeswehr und ab 2028 aus dem Einzelplan 14 finanziert. Die Entwicklung soll Anfang der 2030er-Jahre abgeschlossen sein. Deutschland erhält damit erstmals eigenes Know-how bei Seezielflugkörpern, nachdem die Marine bisher hauptsächlich Waffen aus französischer und US-Produktion einsetzte.

Total
0
Shares
Related Posts
Total
0
Share