Die Vereinigten Staaten ziehen Truppen von der NATO-Ostflanke ab. Das rumänische Verteidigungsministerium bestätigte am Mittwoch, dass zwischen 1.000 und 1.200 amerikanische Soldaten, die vor einem Monat ausrotiert sind, nicht ersetzt werden. Etwa 1.000 US-Soldaten bleiben weiterhin in Rumänien stationiert.
Hintergrund und Kritik
Das rumänische Verteidigungsministerium bezeichnete die Entscheidung als erwartbar angesichts veränderter Prioritäten in Washington. Die Trump-Regierung hatte europäische Verbündete aufgefordert, mehr Verantwortung für ihre Sicherheit zu übernehmen, während sich die USA stärker auf ihre Grenzen und die indopazifische Region konzentrieren.
Die Entscheidung betrifft eine Brigade mit Elementen in Rumänien, Bulgarien, Ungarn und der Slowakei. In einem ungewöhnlichen Schritt kritisierten die führenden republikanischen Gesetzgeber in den Streitkräfteausschüssen die Entscheidung scharf und forderten Aufklärung vom Pentagon.
Rumäniens Reaktion
Verteidigungsminister Liviu-Ionuț Moșteanu erklärte, die Beziehungen zu Washington blieben stark. Mit rund 3.500 NATO-Soldaten, einschließlich amerikanischer Truppen, sei die alliierte Präsenz ausreichend. Rumänien habe zudem ein fortschrittliches Luftverteidigungssystem aus den USA erhalten.
Rumänien teilt eine 650 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine und hat in den letzten zwei Jahren über 20 Luftraumverletzungen durch russische Drohnen registriert.
Internationale Einordnung
Ein NATO-Vertreter erklärte, Anpassungen bei US-Stationierungen seien nicht ungewöhnlich. Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto betonte, Europa müsse seine eigene Verteidigung garantieren, da sich die USA auf die Konkurrenz mit China konzentrierten.
Die Slowakei teilte mit, die Entscheidung betreffe nur Rumänien. Polen, Litauen und die Slowakei hätten keine Informationen über Truppenreduzierungen auf ihrem Territorium erhalten. Trump hatte im September sogar eine mögliche Erhöhung der US-Truppenpräsenz in Polen signalisiert.
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