Kostenexplosion bei Bundeswehr-Depots: 815 Millionen Euro für Ladelund und Bargum

Kostenexplosion bei Bundeswehr-Depots: 815 Millionen Euro für Ladelund und Bargum
Symbolbild | Foto: Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland. – Flickr: Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTK) Boxer, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20496652

Die Bundeswehr plant, zwei ehemalige Materiallager in Ladelund und Bargum (Kreis Nordfriesland) wieder in Betrieb zu nehmen – und das zu deutlich höheren Kosten als ursprünglich vorgesehen. Statt der zunächst veranschlagten rund 66 Millionen Euro werden nun insgesamt 815 Millionen Euro eingeplant, so berichtet es der NDR.

Kostenexplosion und lange Planung

Die beiden Depots waren 2016 und 2017 geschlossen worden. Schon 2019 beschloss das Verteidigungsministerium ihre Reaktivierung. Damals war bundesweit von insgesamt fünf Material- und drei Munitionslagern die Rede. Für Ladelund wurden zunächst 48 Millionen Euro und 80 Dienstposten kalkuliert, für Bargum 18 Millionen Euro und 60 Stellen. Nun hat sich das Budget mehr als verzehnfacht.

Ein Grund für die hohen Kosten könnte der Abriss alter Gebäude und der Umgang mit möglichen Schadstoffen sein. In Bargum müssen zahlreiche seit Jahren ungenutzte Häuser abgerissen werden. Zudem ist der Rückbau alter Bunkeranlagen aufwendig, da dort Asbest nicht ausgeschlossen werden kann.

Unklarheiten beim Personal

Ob die hohen Investitionen auch mehr Arbeitsplätze bedeuten, ist offen. Aus Bundeswehrkreisen heißt es, dass Personal wohl eher verlagert als neu eingestellt werde. Bargums Bürgermeister Volker Nissen (WGB) rechnet daher nicht mit zusätzlichem Zuzug.

Zeitplan bis 2033

Am Pförtnerhaus in Bargum laufen bereits erste Arbeiten, offiziell startet der Umbau aber erst 2028. In Ladelund sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Bis 2033 sollen beide Standorte vollständig reaktiviert sein. Die Kosten liegen bei rund 465 Millionen Euro für Ladelund und 350 Millionen Euro für Bargum.

Bürgermeister Lutz Martensen (CDU) aus Ladelund hofft, dass regionale Betriebe von den Bauaufträgen profitieren. Allerdings dürften die meisten Arbeiten europaweit ausgeschrieben werden.

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