Mark Rutte, NATO-Generalsekretär, schlug vor, dass die Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben auf 3,5 % des BIP erhöhen und zusätzlich 1,5 % für sicherheitsbezogene Ausgaben bereitstellen, um Trumps Forderung nach 5 % zu erfüllen. Dieser Vorschlag könnte es dem US-Präsidenten ermöglichen, beim NATO-Gipfel im Juni einen Erfolg zu verkünden, ohne Europa und Kanada zu einer 5%-Verpflichtung für militärische Ausgaben zu zwingen, was politisch und wirtschaftlich schwer umsetzbar wäre. Das derzeitige NATO-Ziel liegt bei 2 % des BIP, welches von 22 der 32 Mitglieder erreicht wird. Angesichts der Bedrohung durch Russland nach dessen Invasion der Ukraine halten viele NATO-Mitglieder dieses Ziel für nicht mehr ausreichend.
Kein NATO-Mitglied erreicht das 5%-Ziel von Trump. Die USA geben etwa 3,2 % des BIP aus, Polen über 4 %. Viele europäische Staaten stehen unter Druck, ihre Ausgaben zu erhöhen, da die USA signalisiert haben, nicht länger primär für den Schutz Europas verantwortlich zu sein. Trump hat gedroht, den NATO-Partnern nicht zu helfen, wenn sie nicht genügend in ihre eigene Verteidigung investieren. Die genaue Definition von sicherheitsbezogenen Ausgaben, wie etwa Investitionen in Infrastruktur oder Cyber-Sicherheit, muss noch festgelegt werden.
Die Debatte über Ruttes Vorschlag ist noch in einem frühen Stadium, und es ist unklar, ob alle 32 NATO-Mitglieder zustimmen werden. Einige Regierungen befürchten, dass eine zu weite Auslegung von sicherheitsbezogenen Ausgaben zu einer Einbeziehung irrelevanter Ausgaben führen könnte. Im Jahr 2024 gab die NATO im Durchschnitt etwa 2,61 % des BIP für Verteidigung aus, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten gibt. Einige Länder, wie Italien und Portugal, gaben nur 1,5 % oder weniger aus und argumentieren, dass sie aufgrund ihrer geografischen Lage weniger für den Schutz Europas tun können.
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