HENSOLDT und AVILUS kooperieren bei Drohnensystemen

HENSOLDT und AVILUS kooperieren bei Drohnensystemen
Bussard-Drohne | Foto: AVILUS

Der Sensor-Lösungsanbieter HENSOLDT und der Drohnenspezialist AVILUS haben eine Partnerschaft vereinbart. Die beiden deutschen Unternehmen wollen künftig gemeinsam Aufklärungssysteme für unbemannte Luftfahrzeuge entwickeln und vertreiben.

Kombination von Sensortechnik und Drohnenplattformen

Im Kern der Zusammenarbeit steht die Verbindung von HENSOLDT-Sensoren mit den Drohnenplattformen und dem Missionssystem „MissMarvin“ von AVILUS. Die entstehenden Systeme sollen sowohl für militärische als auch zivile Zwecke einsetzbar sein.

HENSOLDT steuert drei zentrale Sensorsysteme bei: Ein elektro-optisches System mit verschiedenen Kameratypen, das selbstschützende System AMPS-M sowie das Radar „PrecISR“. Christina Canitz, Leiterin der Optronik-Sparte bei HENSOLDT, betont die kurzen Entwicklungswege und die technologische Eigenständigkeit der Kooperation.

AVILUS-Chef Ernst Rittinghaus verweist auf die Einsatzfelder der Drohnen, die von Verwundetentransport über Logistik bis zur Aufklärung reichen. Der Fokus liege auf Praxistauglichkeit und rascher Verfügbarkeit.

Technische Ausstattung der Systeme

Das elektro-optische System vereint mehrere Sensortypen in einem Gerät: Wärmebildkameras, Farb- und Schwachlicht-Sensoren, SWIR-Kameras sowie Weitwinkeloptiken. Alle Komponenten lassen sich gleichzeitig nutzen und über eine Halterung mit vier Achsen präzise ausrichten. Die Bildverarbeitung erfolgt in Echtzeit unter Einsatz künstlicher Intelligenz.

Das AMPS-M-System dient dem Selbstschutz der Drohne. Es verfügt über bis zu 16 Täuschkörperwerfer und verschiedene Warnsensoren gegen Raketen-, Laser- und Radargefahren. Weltweit sind bereits über 700 dieser Systeme im Einsatz, mit mehreren tausend Flugstunden bei NATO-Partnern.

Das „PrecISR“-Radar arbeitet im X-Band und kann mittels elektronischer Strahlsteuerung über 1.000 Objekte parallel erfassen und verfolgen – unabhängig von Wetterbedingungen. Das System funktioniert bei Zielen am Boden, auf See und in der Luft. Es unterliegt keinen US-amerikanischen Exportbeschränkungen und lässt sich an verschiedene Drohnentypen anpassen.

Einsatzbereiche und Zulassungen

AVILUS verfügt bereits über eine Zulassung des Luftfahrt-Bundesamtes für zivile Flüge. Das Betriebsmodell sieht vor, dass das Unternehmen die Systeme selbst besitzt und betreibt. Mögliche Einsatzgebiete reichen von Katastrophenhilfe über die Überwachung wichtiger Infrastrukturen bis zur Grenzsicherung.

Die Partnerschaft fügt sich in HENSOLDTs Strategie ein, durch Kooperationen Lösungen im Bereich softwarebasierter Verteidigung zu entwickeln. Erste Vorführungen und Testprojekte befinden sich in Vorbereitung.

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