Am 1. Oktober 2024 um 10 Uhr wird das Forschungsschiff „Planet“, das zur Wehrtechnischen Dienststelle 71 gehört, zu der NATO-Unterstützungsmission in die Ägäis aufbrechen. Hintergrund ist die gestiegene Anforderung an die Deutsche Marine durch die neue NATO-Kräfteorganisation seit Juli 2024. Um die Marine zu entlasten, wird das zivile Forschungsschiff „Planet“, das über große Seeausdauer und umfangreiche Kommunikationsmöglichkeiten verfügt, eingesetzt. Dabei bleibt das militärische Personal für den eigentlichen Einsatz verantwortlich.
Die “Planet”, normalerweise für Seeversuche der Wehrtechnischen Dienststelle genutzt, wird dem 3. Minensuchgeschwader unterstellt und die NATO-Überwachungsmission bis Anfang 2025 in der Ägäis unterstützen. Diese Mission zielt auf die Eindämmung der Flüchtlingsströme durch Seeraumüberwachung und den Austausch von Informationen mit FRONTEX sowie den Küstenwachen.
Das moderne Schiff der Deutschen Marine wurde in SWATH-Bauweise konstruiert, wodurch es besonders stabil gegen Seegang ist. Die Kooperation zwischen ziviler und militärischer Seite zeigt die Flexibilität der Deutschen Marine in Zeiten knapper Ressourcen.
Dieser Vorgang verdeutlicht, wie überlastet die deutsche Marine aktuell ist. Sie muss mit der kleinsten Flotte ihrer Geschichte ein zunehmend größer werdendes Aufgabenportfolio bewältigen. Dies hat in der Vergangenheit schon dazu geführt, dass Minenjagdboote und Versorgungseinheiten zweckentfremdet wurden, da schlichtweg zu wenige Überwasserkampfeinheiten zur Verfügung stehen. Nun muss auch noch ein Forschungsschiff ran, das nicht mal der Marine als solches untersteht, sondern der Wehrtechnischen Dienststelle 71. Diese Situation verdeutlicht mal wieder, wie dringend ein quantitativer Aufwuchs der Flotte und die gleichzeitige Reduktion der Einsatzverpflichtungen sind!
