Das erste Flugzeug des Aufklärungssystems PEGASUS (Persistent German Airborne Surveillance System) ist in Deutschland eingetroffen. Nach seinem Transatlantikflug vom Bombardier-Werk in Wichita, Kansas, landete die modifizierte Bombardier Global 6000 in der vergangenen Woche am Hauptsitz der Lufthansa Technik in Hamburg. Die Ankunft markiert den Übergang von der Plattformkonstruktion in den USA zur Phase der Missionssystemintegration und -zertifizierung in Deutschland.
Gemeinsames Industrieprojekt
Unter der Leitung von HENSOLDT als Generalunternehmer und unter Nutzung der Fähigkeiten von Lufthansa Technik Defense sowie Bombardier Defense wird das PEGASUS-Programm der Bundeswehr modernste Fähigkeiten im Bereich der luftgestützten Signalaufklärung (SIGINT) zur Verfügung stellen. Jürgen Halder, Vice President Airborne SIGINT bei HENSOLDT, bezeichnete die Lieferung als entscheidenden Schritt in Richtung Einsatzfähigkeit. Mit der Ankunft des ersten Flugzeugs trete man in die entscheidende Phase der Systemintegration und -qualifizierung ein.
Integration in Hamburg
Bei Lufthansa Technik in Hamburg umfassen die nächsten Schritte die Integration des SIGINT-Systems auf Basis von HENSOLDTs Kalaetron Integral, den Einbau der Missionskabine und die Integration zusätzlicher Militär- und Kommunikationssysteme. Das Unternehmen wird sowohl die zivile als auch die militärische Zertifizierung des Flugzeugs übernehmen. Parallel laufen bereits die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme, darunter die Schulung des technischen und fliegenden Personals sowie die Erstellung der technischen Dokumentation.
Technische Leistungsfähigkeit
Das Gesamtsystem soll die Bundeswehr befähigen, militärische Funkverkehre und Radaremissionen aus großer Entfernung zu erfassen. Es dient der Krisenfrüherkennung, Lagebeurteilung und Feststellung der Bedrohungslage in potenziellen Einsatzgebieten. Die Bombardier Global 6000 verfügt über eine Reichweite von 11.000 Kilometern, eine Spannweite von 29 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von 950 Kilometern pro Stunde. Deutschland hat insgesamt drei PEGASUS-Flugzeuge bestellt, die zwischen 2027 und 2028 an die Bundeswehr übergeben werden sollen. Die initiale Einsatzfähigkeit wird voraussichtlich ab 2028 erreicht, stationiert wird die Flotte beim Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ auf dem Fliegerhorst Schleswig-Jagel.
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